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Namenstage
Hl. Franz von Paola, Hl. Eustasius, Hl. Theodora (Theodosia von Tyros), Hl....
Namenstage
02.
April
Hl. Franz von Paola
* 1436, Paola bei Cosenza in Italien
† 1507
Einsiedler, Ordensgründer
* 27. März 1436 (1416 ?) in Paola bei Cosenza in Italien
† 2. April 1507 in Plessis-les-Tours in Frankreich
Franz, 1436 in Paola (Kalabrien) geboren, wurde mit vierzehn Jahren Franziskaner, mit sechzehn zog er sich in die Einsamkeit zurück und lebte in strengster Askese. Für die Schüler, die sich um ihn sammelten, gründete er ein Kloster in Cosenza, aus dem sich der „Orden der Mindesten Brüder“ (Minimi), auch Paulaner genannt, entwickelte. Die Regel wurde 1474 bestätigt, und die Kongregation breitete sich noch bei Lebzeiten des Gründers rasch aus. 1482 reiste Franz im Auftrag des Papstes nach Frankreich und half König Ludwig XI., einen christlichen Tod zu sterben. Er selbst starb am Karfreitag, 2. April 1507. Er wurde 1519 heilig gesprochen.
Schweigend
„Die Einsiedler lehren nicht und predigen nicht: sie schweigen, und schweigend öffnen sie sich der Stimme Gottes.“ (Franz von Paola)
http://www.erzabtei-beuron.de/schott/proprium/April02.htm
* 27. März 1436 (1416 ?) in Paola bei Cosenza in Italien
† 2. April 1507 in Plessis-les-Tours in Frankreich
Franz, 1436 in Paola (Kalabrien) geboren, wurde mit vierzehn Jahren Franziskaner, mit sechzehn zog er sich in die Einsamkeit zurück und lebte in strengster Askese. Für die Schüler, die sich um ihn sammelten, gründete er ein Kloster in Cosenza, aus dem sich der „Orden der Mindesten Brüder“ (Minimi), auch Paulaner genannt, entwickelte. Die Regel wurde 1474 bestätigt, und die Kongregation breitete sich noch bei Lebzeiten des Gründers rasch aus. 1482 reiste Franz im Auftrag des Papstes nach Frankreich und half König Ludwig XI., einen christlichen Tod zu sterben. Er selbst starb am Karfreitag, 2. April 1507. Er wurde 1519 heilig gesprochen.
Schweigend
„Die Einsiedler lehren nicht und predigen nicht: sie schweigen, und schweigend öffnen sie sich der Stimme Gottes.“ (Franz von Paola)
http://www.erzabtei-beuron.de/schott/proprium/April02.htm
Hl. Eustasius
* Burgund in Frankreich
† 629
Abt in Luxeuil
* in Burgund in Frankreich
† 2. April 629 in Luxeuil, heute Luxeuil-les-Bains in Frankreich
Eustasius war Benediktiner, er wurde 613 als Nachfolger seines Lehrers Kolumban Abt in Luxeuil. Er habe Besessene, Blinde und Fieberkranke geheilt. Er unternahm Missionsreisen bis nach Bayern und gründete mit Agilus das Kloster Weltenburg. Nach der Synode von Màcon 626/627 musste er sich dem Brauch der gallischen Kirche anschließen. Wegen seiner großen Strenge wurde er immer wieder von Mönchen seines Klosters angefeindet.
Eustasius' Reliquien befinden sich seit 1921 in Roville-aux-Chénes. Eine seiner bekanntesten Wallfahrtsstätten war das Benediktinerinnenkloster Vergaville (Widdersdorf) bei Dieuze in Lothringen, wo Heilungen stattfanden und Anfang des 13. Jahrhunderts ein Spital für Hirnverletzte, Irrsinnige und Besessene gebaut wurde.
http://www.heiligenlexikon.de
* in Burgund in Frankreich
† 2. April 629 in Luxeuil, heute Luxeuil-les-Bains in Frankreich
Eustasius war Benediktiner, er wurde 613 als Nachfolger seines Lehrers Kolumban Abt in Luxeuil. Er habe Besessene, Blinde und Fieberkranke geheilt. Er unternahm Missionsreisen bis nach Bayern und gründete mit Agilus das Kloster Weltenburg. Nach der Synode von Màcon 626/627 musste er sich dem Brauch der gallischen Kirche anschließen. Wegen seiner großen Strenge wurde er immer wieder von Mönchen seines Klosters angefeindet.
Eustasius' Reliquien befinden sich seit 1921 in Roville-aux-Chénes. Eine seiner bekanntesten Wallfahrtsstätten war das Benediktinerinnenkloster Vergaville (Widdersdorf) bei Dieuze in Lothringen, wo Heilungen stattfanden und Anfang des 13. Jahrhunderts ein Spital für Hirnverletzte, Irrsinnige und Besessene gebaut wurde.
http://www.heiligenlexikon.de
Hl. Theodora (Theodosia von Tyros)
* Tyrus, dem heutigen Sur im Libanon
† 307
Märtyrerin
* in Tyrus, dem heutigen Sur im Libanon
† 307 in Cäsarea in Israel
Theodora - in der Ostkirche Theodosia - wurde der Tradition zufolge im Alter von 17 Jahren von Soldaten ergriffen, als sie während der Diokletinischen Verfolgungen Kontakt zu gefangenen Christen pflegte und diese um ihre Fürbitte im Gebet bat. Sie wurde schwer gefoltert und ins Meer geworfen.
Über Theodoras Martyrium berichtete Eusebius von Cäsarea in seiner Geschichte der Märtyrer aus Palästina.
www.heiligenlexikon.de
* in Tyrus, dem heutigen Sur im Libanon
† 307 in Cäsarea in Israel
Theodora - in der Ostkirche Theodosia - wurde der Tradition zufolge im Alter von 17 Jahren von Soldaten ergriffen, als sie während der Diokletinischen Verfolgungen Kontakt zu gefangenen Christen pflegte und diese um ihre Fürbitte im Gebet bat. Sie wurde schwer gefoltert und ins Meer geworfen.
Über Theodoras Martyrium berichtete Eusebius von Cäsarea in seiner Geschichte der Märtyrer aus Palästina.
www.heiligenlexikon.de
Hl. Sandrina
* Sulmona in Italien
† 1458
Klostergründerin
* in Sulmona in Italien
† 2. April 1458
Sandrina gründete in Foligno ein Klarissenkloster.
www.heiligenlexikon.de
* in Sulmona in Italien
† 2. April 1458
Sandrina gründete in Foligno ein Klarissenkloster.
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Hl. Thetwif
† 1000
Einsiedlerin, Äbtissin in Minden
† um 1000
Thetwif lebte um 993 als Inklusin auf dem nach Sachsenherzog Wittekind benannten Berg bei Minden - möglicherweise war sie Bewohnerin der 1996 dort wieder entdeckten Kreuzkirche aus dem 10. Jahrhundert. Thetwif begründete die Heiligkeit des Orts. Sie leitete dann das aus ihrer Einsiedelei hervorgegangene, von Bischof Milo von Minden gegründete Kloster, das erstes Frauenkloster Westfalens nach der Regel der Benediktiner, das um 1000 in die Stadt verlegt wurde.
www.heiligenlexikon.de
† um 1000
Thetwif lebte um 993 als Inklusin auf dem nach Sachsenherzog Wittekind benannten Berg bei Minden - möglicherweise war sie Bewohnerin der 1996 dort wieder entdeckten Kreuzkirche aus dem 10. Jahrhundert. Thetwif begründete die Heiligkeit des Orts. Sie leitete dann das aus ihrer Einsiedelei hervorgegangene, von Bischof Milo von Minden gegründete Kloster, das erstes Frauenkloster Westfalens nach der Regel der Benediktiner, das um 1000 in die Stadt verlegt wurde.
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Hl. Wilhelm (Vilmos) Apor
* 1892, Sighişoara in Rumänien
† 1945
Bischof von Győr, Märtyrer
* 29. Februar 1892 in Sighişoara in Rumänien
† 2. April 1945 in Győr in Ungarn
Vilmos war das siebte Kind des Barons Gabor Apor und der Komtess Fidelia Pálffy. Sein Vater war Leutnant, er starb, als Vilmos 6 Jahre alt war. Seine Mutter legte Wert auf die religiöse Erziehung ihrer Kinder, Vilmos besuchte das Jesuitenkollegium Kalksburg in Wien und das Jesuitengymnasium in Kalocsa im Komitat Bács-Kiskun. 1910 trat der ins Priesterseminar der Diözese Győr ein und ging zum Theologiestudium nach Innsbruck. 1915 wurde er in Nagyvárad - dem heutigen Oradea - zum Priester geweiht.
Anfang 1917 wirkte Vilmos als Militärkaplan in Siebenbürgen, an Fronten des 1. Weltkrieges, schließlich in Ostungarn. Im Mai 1917 wurde er Präfekt und Dogmatiklehrer im Seminar von Nagyvárad / Oradea, 1919 Pfarrer in Gyula an der Grenze zu Rumänien. Bei Königin Marie von Sachsen-Coburg-Gotha in Bukarest erreichte er die Freilassung gefangener ungarischer Offiziere, die in Folge des Krieges verarmte Bevölkerung und die Flüchtling erhielten seine Hilfe. Ab 1920 gab er die Monatszeitschrift Der katholische Kirchenkorrespondent von Gyula heraus. Er war Mitglied des Stadtrates und ab 1936 aktiv im katholischen nationalen Jungbauernrat; Gyula wurde bald ein Zentrum dieser Bewegung. 1941 wurde Apor - kurz nach seiner Ernennung zum Bischof von Győr - Ehrenbürger der Stadt Gyula. 1943 wurde er Vizepräsident der Katholischen Volksallianz, einer Vereinigung konservativer katholischer Politiker.
Zum Schutz getaufter Juden vor den 1939 erlassenen antijüdischen Gesetzen der ungarischen Regierung unter Miklós Horthy wurde der Verein vom Heiligen Kreuz gegründet, dessen Patron Vilmos Apor ab 1942 war. Als 1943 in Győr ein Getto für Juden errichtet wurde, schrieb er einen Protestbrief an den Innenminister. Als deutsche Truppen im März 1944 Ungarn besetzten, verschlechterte sich die Situation der Juden weiter; Apor schrieb einen Brief an den Primas von Ungarn und unterstützte eine katholisch-protestantische Protestaktion gegen die Misshandlung der Juden. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostungarn im Oktober 1944 übernahm eine nationalsozialistische Regierung die Macht im noch nicht besetzten Westen von Ungarn; zusammen mit anderen Bischöfen unterzeichnete Apor einen Apell an die Regierung Westungarn nicht zum Austragungsort für Rückzugsgefechte werden zu lassen. Im März 1945 erreichten die russischen Truppen die Stadt Györ; viele Verfolgte und Flüchtlinge hatten Zuflucht in der bischöflichen Residenz gefunden. Am 30. März wollten russische Soldaten in den Bischofssitz eindringen, Apor und sein Neffe stellte sich ihnen entgegen, sie wurden niedergeschossen, Apor starb an den Folgen der Verletzungen.
Vilmos Apor wurde er in der Karmeliterkirche bestattet, weil die Kathedrale von Győr teilweise zerstört war. Die Überführung in die Ladislaus-Kapelle der Kathedrale wurde von der kommunistischen Regierung erst 1986 erlaubt.
www.heiligenlexikon.de
* 29. Februar 1892 in Sighişoara in Rumänien
† 2. April 1945 in Győr in Ungarn
Vilmos war das siebte Kind des Barons Gabor Apor und der Komtess Fidelia Pálffy. Sein Vater war Leutnant, er starb, als Vilmos 6 Jahre alt war. Seine Mutter legte Wert auf die religiöse Erziehung ihrer Kinder, Vilmos besuchte das Jesuitenkollegium Kalksburg in Wien und das Jesuitengymnasium in Kalocsa im Komitat Bács-Kiskun. 1910 trat der ins Priesterseminar der Diözese Győr ein und ging zum Theologiestudium nach Innsbruck. 1915 wurde er in Nagyvárad - dem heutigen Oradea - zum Priester geweiht.
Anfang 1917 wirkte Vilmos als Militärkaplan in Siebenbürgen, an Fronten des 1. Weltkrieges, schließlich in Ostungarn. Im Mai 1917 wurde er Präfekt und Dogmatiklehrer im Seminar von Nagyvárad / Oradea, 1919 Pfarrer in Gyula an der Grenze zu Rumänien. Bei Königin Marie von Sachsen-Coburg-Gotha in Bukarest erreichte er die Freilassung gefangener ungarischer Offiziere, die in Folge des Krieges verarmte Bevölkerung und die Flüchtling erhielten seine Hilfe. Ab 1920 gab er die Monatszeitschrift Der katholische Kirchenkorrespondent von Gyula heraus. Er war Mitglied des Stadtrates und ab 1936 aktiv im katholischen nationalen Jungbauernrat; Gyula wurde bald ein Zentrum dieser Bewegung. 1941 wurde Apor - kurz nach seiner Ernennung zum Bischof von Győr - Ehrenbürger der Stadt Gyula. 1943 wurde er Vizepräsident der Katholischen Volksallianz, einer Vereinigung konservativer katholischer Politiker.
Zum Schutz getaufter Juden vor den 1939 erlassenen antijüdischen Gesetzen der ungarischen Regierung unter Miklós Horthy wurde der Verein vom Heiligen Kreuz gegründet, dessen Patron Vilmos Apor ab 1942 war. Als 1943 in Győr ein Getto für Juden errichtet wurde, schrieb er einen Protestbrief an den Innenminister. Als deutsche Truppen im März 1944 Ungarn besetzten, verschlechterte sich die Situation der Juden weiter; Apor schrieb einen Brief an den Primas von Ungarn und unterstützte eine katholisch-protestantische Protestaktion gegen die Misshandlung der Juden. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostungarn im Oktober 1944 übernahm eine nationalsozialistische Regierung die Macht im noch nicht besetzten Westen von Ungarn; zusammen mit anderen Bischöfen unterzeichnete Apor einen Apell an die Regierung Westungarn nicht zum Austragungsort für Rückzugsgefechte werden zu lassen. Im März 1945 erreichten die russischen Truppen die Stadt Györ; viele Verfolgte und Flüchtlinge hatten Zuflucht in der bischöflichen Residenz gefunden. Am 30. März wollten russische Soldaten in den Bischofssitz eindringen, Apor und sein Neffe stellte sich ihnen entgegen, sie wurden niedergeschossen, Apor starb an den Folgen der Verletzungen.
Vilmos Apor wurde er in der Karmeliterkirche bestattet, weil die Kathedrale von Győr teilweise zerstört war. Die Überführung in die Ladislaus-Kapelle der Kathedrale wurde von der kommunistischen Regierung erst 1986 erlaubt.
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Johannes Paul II.
* 1920, Wadowice in Polen
† 2005
Papst
* 18. Mai 1920 in Wadowice in Polen
† 2. April 2005 in Rom
Karol Wojtyla wuchs in einem tiefgläubigen Elternhaus auf. Mit neun Jahren verlor er seine Mutter; drei Jahre später starb auch der ältere Bruder Edmund. Um der Deportation zur Zwangsarbeit nach Deutschland zu entgehen, arbeitete er ab 1940 in einem Steinbruch, gleichzeitig studierte er Theologie im Untergrund; sein Leben wurde geprägt von den schrecklichen Erfahrungen der NS-Zeit und später durch die kommunistische Herrschaft führen. Woityla wurde 1946 zum Priester geweiht, er studierte wieder, nun für zwei Jahre in Rom, promovierte 1948 in Rom und im selben Jahr über ein moraltheologisches Thema in Kraków und übernahm dort 1948 seine erste Pfarrstelle. Ab 1953 war er Professor für Moraltheologie, 1958 wurde er zum Bischof von Kraków geweiht 1960 erschien seine Doktorarbeit. 1963 nahm er zeitweise am 2. Vatikanischen Konzil teil, 1964 wurde er zum Erzbischof und 1967 zum Kardinal erhoben.
Als Johannes Paul II. wurde er am 16. Oktober 1978 als erster Pole überhaupt und als erster Nicht-Italiener seit 1523 zum Papst gewählt. Im Mai 1981 wurde er bei einem Attentat auf dem Petersplatz lebensgefährlich verletzt; dem türkischen Attentäter Ali Aga verzieh er später, über die Auftraggeber des Anschlags kursieren bis heute allerlei Spekulationen. 1982 entging er bei einer Wallfahrt in Portugal dem Attentat eines fanatisch-konservativen Katholiken.
Johannes Paul II. unternahm in seiner Amtszeit 103 Auslandsreisen, er reiste 247.613 Kilometer, also mehr als sechs Mal um den Erdball, und besuchte 130 Staaten, davon drei Mal Deutschland in den Jahren 1980, 1987 und 1996; beim letzten Besuch in Deutschland bekannte er, dass das Verhalten der damaligen katholischen Kirche die Reformation mit verursacht habe. Erstmals im Juni 1979 und zum neunten Mal im Jahr 2002 unternahm Johannes Paul II. Reisen in sein Heimatland Polen; zweifellos hat sein Wirken entscheidend dazu beigetragen, die kommunistische Herrschaft in Polen und im gesamten Ostblock zu beenden. Die gewichtige politische Rolle von Johannes Paul II. zeigt sich auch in der Tatsache, dass 1978, zu Beginn seines Pontifikats, der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen mit 85 Ländern hatte, im Jahr 2005 aber zu 174 Ländern.
Nachdem 1998 erstmals durch die katholische Kirche eine Mitschuld von Christen am Holocoust anerkannt wurde, unternahm Johannes Paul II. anlässlich des Heiligen Jahres 2000 eine Reise ins Heilige Land und betete an der Klagemauer in Jerusalem. 2001 besuchte er das orthodoxe Griechenland, in Damaskus in Syrien besuchte er als erster Papst eine Moschee.
Johannes Paul II. gab 14 Enzykliken heraus, darunter 1980 die Sozialenzyklika Dives in Misericordia, Über das göttliche Erbarmen, mit deulicher Kritik am Kapitalismus, 1993 die Moralenzyklika Veritatis Splendor, (Jesus Christus), Das wahre Licht, 1995 Evangelium Vitae, Das Evangelium des Lebens, mit der erneuten Verurteilung jeglicher künstlicher Empfängnisverhütung sowie im Kapitel 56 der Kritik an der Verhängung der Todesstrafe, was Johannes Paul II. auch gerade gegenüber der nordamerikanischen Öffentlichkeit häufig wiederholt hat. 2003 folgte Ecclesia de Eucharistia, Kirche der Eucharistie mit der Bekräftigung des Verbotes, zusammen mit Christen anderer Konfessionen das Abendmahl zu feiern und der Erklärung, es sei Pflicht jedes Katholiken, abweichende Praxis sofort und direkt nach Rom zu melden. Eine dem Vernehmen nach geplante Sozialenzyklika zur Nächstenliebe konnte er nicht mehr verfassen; aber immer wieder hat er deutlich gegen Reichtum und die Mächtigen Stellung genommen; sein Kampf gegen die Sirenengesänge des Marktes war oft grimmiger, als es der gegen den Kommunismus je war.
1994 lehnte Johannes Paul im apostolischen Schreiben Ordinatio Sacerdotalis die Frauenordination für alle Zeiten ab. Auf der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo trat der Vatikan als einziger Staat gegen Geburtenkontrolle ein. 1999 wurde Abtreibung - selbst im Falle vorangegangener Vergewaltigung - verurteilt, nach langer Auseinandersetzung musste die deutsche katholische Kirche aus dem staatlich geförderten Beratungssystem für Schwangerschaftskonflikte aussteigen. Im Heiligen Jahr 2000 legt Johannes Paul ein Schuldbekenntnis für Verfehlungen der Kirchenmitglieder in der Geschichte ab. 2003 kritisierte er heftig die Pläne der USA zum Krieg gegen den Irak.
Johannes Paul II. sprach insgesamt 1268 Menschen selig und 483 heilig - das sind mehr Kanonisierungen als in den fast 400 Jahren seit 1588, der Einführung des heute gültigen Verfahrens. Mit der gleichzeitigen Seligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Pius IX. machte er im Jahr 2000 unmissverständlich klar, dass für ihn die Beschlüsse des 2. Vatikanischen Konzils nur auf der Grundlage der Entscheidungen des 1. Vatikanischen Konzils interpretiert werden dürfen, darunter vor allem auch dessen Aussagen über die Unfehlbarkeit des Papstes.
Seit 2002 verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Johannes Paul II. sichtlich, er stellte aber wiederholt klar, dass er auch im Leiden an seiner Aufgabe festhalte, um damit ein Zeichen zu setzen, und dass ein Amtsverzicht - wie es ihn nur einmal in der Geschichte der Päpste gab durch Papst Cölestin V. - für ihn nicht in Frage komme. Er starb in der Osterwoche 2005, nachdem er am Osterfest den traditionallen Segen nur noch stumm erteilen konnte, an mehrfachem Organversagen; nach Angaben von Kurienkardinal Javier Lozano Barragán, dem Gesundheitsminister des Vatikan, hatte er lebensverlängernde Maßnahmen abgelehnt.
Johannes Paul wurde weltweit - auch von Angehörigen anderer Religionen und Konfessionen - als Jahrhundertpapst, Friedensapostel und glaubwürdiger Zeuge des Evangeliums gewürdigt. Mit 26 Amtsjahren hat er länger regiert als alle seine Vorgänger mit Ausnahme von Pius IX. - länger auch als Petrus, dem in den traditionellen Listen 25 Amtsjahre zugeschrieben werden. Gewiss war er ein ganz großer Mensch: nicht weil er sich dazu gemacht hat, sondern weil er demütig war.
Wie ein Vermächtnis liest sich Johannes Pauls Botschaft an den Weltjugendtag in Köln, an dem er im August 2005 teilnehmen wollte - zur Jugend hatte er immer einen besonderen Draht und sie zu ihm: Stark ist der Drang, an falsche Mythen des Erfolgs und der Macht zu glauben; es ist gefährlich, verschwommenen Auffassungen des Heiligen anzuhängen, die Gott unter der Gestalt der kosmischen Energie darstellen, oder in anderen Formen, die nicht mit der katholischen Lehre übereinstimmen.
www.heiligenlexikon.de
* 18. Mai 1920 in Wadowice in Polen
† 2. April 2005 in Rom
Karol Wojtyla wuchs in einem tiefgläubigen Elternhaus auf. Mit neun Jahren verlor er seine Mutter; drei Jahre später starb auch der ältere Bruder Edmund. Um der Deportation zur Zwangsarbeit nach Deutschland zu entgehen, arbeitete er ab 1940 in einem Steinbruch, gleichzeitig studierte er Theologie im Untergrund; sein Leben wurde geprägt von den schrecklichen Erfahrungen der NS-Zeit und später durch die kommunistische Herrschaft führen. Woityla wurde 1946 zum Priester geweiht, er studierte wieder, nun für zwei Jahre in Rom, promovierte 1948 in Rom und im selben Jahr über ein moraltheologisches Thema in Kraków und übernahm dort 1948 seine erste Pfarrstelle. Ab 1953 war er Professor für Moraltheologie, 1958 wurde er zum Bischof von Kraków geweiht 1960 erschien seine Doktorarbeit. 1963 nahm er zeitweise am 2. Vatikanischen Konzil teil, 1964 wurde er zum Erzbischof und 1967 zum Kardinal erhoben.
Als Johannes Paul II. wurde er am 16. Oktober 1978 als erster Pole überhaupt und als erster Nicht-Italiener seit 1523 zum Papst gewählt. Im Mai 1981 wurde er bei einem Attentat auf dem Petersplatz lebensgefährlich verletzt; dem türkischen Attentäter Ali Aga verzieh er später, über die Auftraggeber des Anschlags kursieren bis heute allerlei Spekulationen. 1982 entging er bei einer Wallfahrt in Portugal dem Attentat eines fanatisch-konservativen Katholiken.
Johannes Paul II. unternahm in seiner Amtszeit 103 Auslandsreisen, er reiste 247.613 Kilometer, also mehr als sechs Mal um den Erdball, und besuchte 130 Staaten, davon drei Mal Deutschland in den Jahren 1980, 1987 und 1996; beim letzten Besuch in Deutschland bekannte er, dass das Verhalten der damaligen katholischen Kirche die Reformation mit verursacht habe. Erstmals im Juni 1979 und zum neunten Mal im Jahr 2002 unternahm Johannes Paul II. Reisen in sein Heimatland Polen; zweifellos hat sein Wirken entscheidend dazu beigetragen, die kommunistische Herrschaft in Polen und im gesamten Ostblock zu beenden. Die gewichtige politische Rolle von Johannes Paul II. zeigt sich auch in der Tatsache, dass 1978, zu Beginn seines Pontifikats, der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen mit 85 Ländern hatte, im Jahr 2005 aber zu 174 Ländern.
Nachdem 1998 erstmals durch die katholische Kirche eine Mitschuld von Christen am Holocoust anerkannt wurde, unternahm Johannes Paul II. anlässlich des Heiligen Jahres 2000 eine Reise ins Heilige Land und betete an der Klagemauer in Jerusalem. 2001 besuchte er das orthodoxe Griechenland, in Damaskus in Syrien besuchte er als erster Papst eine Moschee.
Johannes Paul II. gab 14 Enzykliken heraus, darunter 1980 die Sozialenzyklika Dives in Misericordia, Über das göttliche Erbarmen, mit deulicher Kritik am Kapitalismus, 1993 die Moralenzyklika Veritatis Splendor, (Jesus Christus), Das wahre Licht, 1995 Evangelium Vitae, Das Evangelium des Lebens, mit der erneuten Verurteilung jeglicher künstlicher Empfängnisverhütung sowie im Kapitel 56 der Kritik an der Verhängung der Todesstrafe, was Johannes Paul II. auch gerade gegenüber der nordamerikanischen Öffentlichkeit häufig wiederholt hat. 2003 folgte Ecclesia de Eucharistia, Kirche der Eucharistie mit der Bekräftigung des Verbotes, zusammen mit Christen anderer Konfessionen das Abendmahl zu feiern und der Erklärung, es sei Pflicht jedes Katholiken, abweichende Praxis sofort und direkt nach Rom zu melden. Eine dem Vernehmen nach geplante Sozialenzyklika zur Nächstenliebe konnte er nicht mehr verfassen; aber immer wieder hat er deutlich gegen Reichtum und die Mächtigen Stellung genommen; sein Kampf gegen die Sirenengesänge des Marktes war oft grimmiger, als es der gegen den Kommunismus je war.
1994 lehnte Johannes Paul im apostolischen Schreiben Ordinatio Sacerdotalis die Frauenordination für alle Zeiten ab. Auf der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo trat der Vatikan als einziger Staat gegen Geburtenkontrolle ein. 1999 wurde Abtreibung - selbst im Falle vorangegangener Vergewaltigung - verurteilt, nach langer Auseinandersetzung musste die deutsche katholische Kirche aus dem staatlich geförderten Beratungssystem für Schwangerschaftskonflikte aussteigen. Im Heiligen Jahr 2000 legt Johannes Paul ein Schuldbekenntnis für Verfehlungen der Kirchenmitglieder in der Geschichte ab. 2003 kritisierte er heftig die Pläne der USA zum Krieg gegen den Irak.
Johannes Paul II. sprach insgesamt 1268 Menschen selig und 483 heilig - das sind mehr Kanonisierungen als in den fast 400 Jahren seit 1588, der Einführung des heute gültigen Verfahrens. Mit der gleichzeitigen Seligsprechung der Päpste Johannes XXIII. und Pius IX. machte er im Jahr 2000 unmissverständlich klar, dass für ihn die Beschlüsse des 2. Vatikanischen Konzils nur auf der Grundlage der Entscheidungen des 1. Vatikanischen Konzils interpretiert werden dürfen, darunter vor allem auch dessen Aussagen über die Unfehlbarkeit des Papstes.
Seit 2002 verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Johannes Paul II. sichtlich, er stellte aber wiederholt klar, dass er auch im Leiden an seiner Aufgabe festhalte, um damit ein Zeichen zu setzen, und dass ein Amtsverzicht - wie es ihn nur einmal in der Geschichte der Päpste gab durch Papst Cölestin V. - für ihn nicht in Frage komme. Er starb in der Osterwoche 2005, nachdem er am Osterfest den traditionallen Segen nur noch stumm erteilen konnte, an mehrfachem Organversagen; nach Angaben von Kurienkardinal Javier Lozano Barragán, dem Gesundheitsminister des Vatikan, hatte er lebensverlängernde Maßnahmen abgelehnt.
Johannes Paul wurde weltweit - auch von Angehörigen anderer Religionen und Konfessionen - als Jahrhundertpapst, Friedensapostel und glaubwürdiger Zeuge des Evangeliums gewürdigt. Mit 26 Amtsjahren hat er länger regiert als alle seine Vorgänger mit Ausnahme von Pius IX. - länger auch als Petrus, dem in den traditionellen Listen 25 Amtsjahre zugeschrieben werden. Gewiss war er ein ganz großer Mensch: nicht weil er sich dazu gemacht hat, sondern weil er demütig war.
Wie ein Vermächtnis liest sich Johannes Pauls Botschaft an den Weltjugendtag in Köln, an dem er im August 2005 teilnehmen wollte - zur Jugend hatte er immer einen besonderen Draht und sie zu ihm: Stark ist der Drang, an falsche Mythen des Erfolgs und der Macht zu glauben; es ist gefährlich, verschwommenen Auffassungen des Heiligen anzuhängen, die Gott unter der Gestalt der kosmischen Energie darstellen, oder in anderen Formen, die nicht mit der katholischen Lehre übereinstimmen.
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Evangelium
von heute
Mt 26,14-75.27,1-66
In jener Zeit ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot...
Tagesevangelium
02.
April
In jener Zeit ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern
und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke.
Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.
Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern.
Da waren sie sehr betroffen, und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr?
Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten.
Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.
Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es.
Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und esst; das ist mein Leib.
Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus;
das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis zu dem Tag, an dem ich mit euch von neuem davon trinke im Reich meines Vaters.
Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.
Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr alle werdet in dieser Nacht an mir Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe der Herde zerstreuen.
Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.
Petrus erwiderte ihm: Und wenn alle an dir Anstoß nehmen - ich niemals!
Jesus entgegnete ihm: Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Da sagte Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste - ich werde dich nie verleugnen. Das gleiche sagten auch alle anderen Jünger.
Darauf kam Jesus mit den Jüngern zu einem Grundstück, das man Getsemani nennt, und sagte zu ihnen: Setzt euch und wartet hier, während ich dort bete.
Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit,
und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir!
Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.
Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?
Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
Dann ging er zum zweitenmal weg und betete: Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille.
Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen.
Und er ging wieder von ihnen weg und betete zum drittenmal mit den gleichen Worten.
Danach kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert.
Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.
Während er noch redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes geschickt worden.
Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest.
Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn.
Jesus erwiderte ihm: Freund, dazu bist du gekommen? Da gingen sie auf Jesus zu, ergriffen ihn und nahmen ihn fest.
Doch einer von den Begleitern Jesu zog sein Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab.
Da sagte Jesus zu ihm: Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.
Oder glaubst du nicht, mein Vater würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken, wenn ich ihn darum bitte?
Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, nach der es so geschehen muss?
Darauf sagte Jesus zu den Männern: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. Tag für Tag saß ich im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht verhaftet.
Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten in Erfüllung gehen. Da verließen ihn alle Jünger und flohen.
Nach der Verhaftung führte man Jesus zum Hohenpriester Kajaphas, bei dem sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten.
Petrus folgte Jesus von weitem bis zum Hof des hohepriesterlichen Palastes; er ging in den Hof hinein und setzte sich zu den Dienern, um zu sehen, wie alles ausgehen würde.
Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können.
Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Zuletzt kamen zwei Männer
und behaupteten: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen.
Da stand der Hohepriester auf und fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen?
Jesus aber schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?
Jesus antwortete: Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.
Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört.
Was ist eure Meinung? Sie antworteten: Er ist schuldig und muss sterben.
Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn
und riefen: Messias, du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen?
Petrus aber saß draußen im Hof. Da trat eine Magd zu ihm und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen.
Doch er leugnete es vor allen Leuten und sagte: Ich weiß nicht, wovon du redest.
Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd und sagte zu denen, die dort standen: Der war mit Jesus aus Nazaret zusammen.
Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den Menschen nicht.
Kurz darauf kamen die Leute, die dort standen, zu Petrus und sagten: Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich.
Da fing er an, sich zu verfluchen und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn,
und Petrus erinnerte sich an das, was Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
Als es Morgen wurde, fassten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes gemeinsam den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen.
Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus.
Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass Jesus zum Tod verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohenpriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück
und sagte: Ich habe gesündigt, ich habe euch einen unschuldigen Menschen ausgeliefert. Sie antworteten: Was geht das uns an? Das ist deine Sache.
Da warf er die Silberstücke in den Tempel; dann ging er weg und erhängte sich.
Die Hohenpriester nahmen die Silberstücke und sagten: Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun; denn es klebt Blut daran.
Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die Fremden.
Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker.
So erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Sie nahmen die dreißig Silberstücke - das ist der Preis, den er den Israeliten wert war -
und kauften für das Geld den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hatte.
Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es.
Als aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort.
Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?
Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, so dass der Statthalter sehr verwundert war.
Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk auswählen konnte.
Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis.
Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt?
Er wusste nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte.
Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen: Lass die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute nacht einen schrecklichen Traum.
Inzwischen überredeten die Hohenpriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen.
Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas!
Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrien sie alle: Ans Kreuz mit ihm!
Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm!
Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!
Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!
Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.
Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn.
Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um.
Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden!
Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf.
Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen.
Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen.
So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe.
Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken.
Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich.
Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn.
Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden.
Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links.
Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf
und riefen: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz!
Auch die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und sagten:
Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben.
Er hat auf Gott vertraut: der soll ihn jetzt retten, wenn er an ihm Gefallen hat; er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn.
Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die man zusammen mit ihm gekreuzigt hatte.
Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land.
Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija.
Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken.
Die anderen aber sagten: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft.
Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.
Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte, und die Felsen spalteten sich.
Die Gräber öffneten sich, und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt.
Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.
Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!
Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem zu; sie waren Jesus seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient.
Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu.
Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen.
Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch.
Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg.
Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber.
Am nächsten Tag gingen die Hohenpriester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus; es war der Tag nach dem Rüsttag.
Sie sagten: Herr, es fiel uns ein, dass dieser Betrüger, als er noch lebte, behauptet hat: Ich werde nach drei Tagen auferstehen.
Gib also den Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag sicher bewacht wird. Sonst könnten seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer als alles zuvor.
Pilatus antwortete ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt.
Darauf gingen sie, um das Grab zu sichern. Sie versiegelten den Eingang und ließen die Wache dort.
Mt 26,14-75.27,1-66