Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz und einen festen Geist

Ein möglicher Fastenvorsatz wäre, in diesen Wochen wieder mehr zu beten.

Ps 51 bietet sich an. Er ist der Bußpsalm schlechthin, er wird jeden Freitag in der Laudes gebetet, allerdings in voller Länge und nicht, so wie im heutigen Gottesdienst, stark verkürzt.

Die Tradition sieht diesen Psalm als Anfang einer Reihe von „Davidpsalmen“ und stellt einen Bezug her zu der Erzählung von David und seinem Verhalten gegenüber Batseba und Urija, ihrem Mann (vgl. 2 Sam, 11f.).

„An David soll Israel lernen, daß der, der steht, fallen kann, aber auch daß, wer gefallen ist, von der Barmherzigkeit Gottes wieder aufgerichtet werden kann, mehr noch: „ neu geschaffen werden kann“, meint der große Alttestamentler Erich Zenger in seiner Interpretation des Psalms. (E. Zenger: Psalmen Auslegungen, Bd 2: Ich will die Morgenröte wecken, S. 180)

Er weist darauf hin, dass der Psalm für „Sünde“ drei Begriffe unterscheidet: den Verstoß gegen die grundlegende Lebens- und Heilsordnung Gottes, den Schaden, den man anrichtet und der einen dann auch selbst bedroht, und das Abweichen vom richtigen Lebensweg und die Verfehlung des aufgetragenen Zieles.

Nach alttestamentarischem Denken ist das Herz das Organ, mit dem der Mensch Gott hört und sich ihm öffnet. Der Geist dagegen ist das Zentrum der Lebenskraft und des Willens. Der Beter bittet nicht nur um ein reines Herz, damit er die Lebensordnung Gottes erfassen kann, sondern noch mehr um den rechten Geist, damit er das Erkannte auch wirklich konsequent und mit Liebe tun kann. (Zenger a.a.O., S.183-186)

Eva R.

Schon am vergangenen Sonntag war ein Bußpsalm in der Leseordnung vorgesehen (am Faschingssonntag vielleicht nicht ganz passend). Ps 32 spricht wirklich das Herz an. Ich mag ihn fast noch lieber als den berühmteren Ps 51.

Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.