Monsignore
Dr. Ewald Huscava
Pfarrvikar der Gemeinde
Donaucitykirche
"Die fremde Gestalt. Gespräche über den unbequemen Jesus."
Bischof Hermann Glettler und der Psychiater Michael Lehofer habe sich Gedanken über Evangelienstellen gemacht, die uns mit Sperrigem, Fremdem, ganz und gar Unbequemem in Reden und Auftreten Jesu konfrontieren.
Immer wieder ist uns Jesus als Heilender, Befreiender, Friedensstifter, Sanftmütiger begegnet.
Heute nun lernen wir einen anderen Jesus kennen. Einen, der in Wut gerät angesichts des Treibens im Vorhof des Tempel, einen, der ein Verhalten zeigt, das uns mehr als befremdet und alles Vertraute an diesem Menschen in Frage stellt.
Er stößt wutentbrannt Tische um, die im Vorhof des Tempels stehen und zum Geldwechseln dienen und jagt die Geldwechsler und Verkäufer aus dem Tempel, dem Haus seines Vaters.
Wie-so fragen wir uns- mögen wohl seine Gefährten, seine Jünger, darauf reagiert haben ? Auf den Schrecken wird wohl Angst gefolgt sein. Angst um ihren Meister, Angst um sich selbst.
Offensichtlich geschieht zunächst nichts. Jesus spricht zur erstaunten und erschreckten Menge vom Tempel. Aber man versteht ihn nicht. Auch die Jünger nicht. Noch nicht--
Was nun geschieht mit uns beim Hören oder Lesen dieses Evangeliums?
Vielleicht provoziert es uns zum Nachdenken darüber, welches Bild wir uns von Jesus und somit von Gott machen.
"Wer mich sieht, sieht den Vater" (Joh 14,9).
Vielleicht neigen wir auch dazu, zu vergessen, dass Jesus ganz Gott und ganz Mensch ist und als solcher auch menschliche Regungen zeigt, die uns befremden, vielleicht sogar erschrecken oder provozieren.
"Der unbequeme Jesus holt uns auf jeden Fall aus unserer Komfortzone heraus. Wer bereit ist, kann sich auf eine Begegnung mit ihm einlassen. "
( "Die fremde Gestalt" S.8)
Josepha St.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.