Die Auferstehung Jesu bezeugt, dass das Leben stärker ist als der Tod und dass Gottes Liebe jede Dunkelheit überwinden kann. In einer Welt voller Unsicherheiten, Kriege und persönlicher Leiden ist diese Botschaft aktueller denn je. Sie ermutigt uns, nicht der Resignation oder Angst zu verfallen, sondern mit Vertrauen auf Gottes Verheißungen das Leben zu gestalten.

Papst Franziskus lädt uns im Heiligen Jahr ein, Pilger der Hoffnung zu sein. Das bedeutet konkret, dass wir Menschen sein sollen, die nicht nur selbst mit großer Hoffnung auf Gott vertrauen, sondern auch anderen Hoffnung schenken. Die Osterfreude drängt uns dazu, Licht in die Welt zu tragen, sei es durch gelebte Nächstenliebe, Vergebung oder den Mut, für das Gute einzustehen.

Das Bild der Pilgerschaft erinnert uns daran, dass unser Leben eine Reise ist. Es ist eine Reise zu Gott. Die Auferstehung Jesu zeigt uns den Weg. Er geht uns voraus, um uns heimzuführen. Auf diesem Weg gibt es Herausforderungen, Zweifel und Prüfungen, doch die Gewissheit, dass Christus lebt, gibt uns Kraft.

Als Pilger der Hoffnung bedeutet Ostern für uns, dass wir aus dem Glauben heraus an unsere persönliche Auferstehung im Alltag leben. So wie Jesus durch Leiden zum Leben gelangte, können auch unsere Krisen zu einem neuen Anfang werden.

Ostern soll uns bestärken, dass wir Zeugnis in der Liebe geben. Die Auferstehung ist ein Ruf zur tätigen Nächstenliebe. Wo wir anderen helfen, Trost spenden oder Frieden stiften, wird neues Leben erfahrbar. Wer die Auferstehung ernst nimmt, lebt aus der Freude, die kein Leid zerstören kann. Sie schenkt uns eine Dankbarkeit, die das Leben trägt.

Im Heiligen Jahr sind wir eingeladen, die Botschaft der Auferstehung neu zu entdecken. Sie ist keine bloße Erinnerung, sondern eine Kraft, die unser Leben verändern kann. Wer in der Auferstehung lebt, sieht die Welt mit anderen Augen. Wer aus der Auferstehung lebt, tut dies voller Vertrauen, Freude und Liebe.

So wünsche ich allen die österliche Freude und die Erfahrung, dass Jesus lebt und wir mit, durch und in ihm.

Ihr Pfarrer Wolfgang Brandner