Wien, 11.02.2021 - Aschermittwoch 2021: Tag des Innehaltens, der Besinnung und des Neuanfangs. Im „Raum der Stille“ am Wiener Hauptbahnhof kann jeder, der die Fastenzeit bewusst beginnen möchte, zwischen 6.00 Uhr und 19.00 Uhr das Aschenkreuz empfangen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit zu Stille, Gebet und Gespräch.
Auch das Begegnungszentrum „Quo Vadis“ am Stephansplatz 6 („Zwettlerhof“) lädt zwischen 11.00 Uhr und 16.00 Uhr ein zum „Ash to go“. Passanten sind eingeladen, ins Gespräch zu kommen, zu beten und das Aschenkreuz zu empfangen.
Die Dompfarre lädt alle, denen die Teilnahme an den Gottesdiensten zum Beginn der Fastenzeit nicht möglich ist, zum Empfang des Aschenkreuzes im Rahmen von kurzen Andachten um 10.00 Uhr und um 15.00 Uhr ein.
Die Spendung des Aschenkreuzes steht vor allem aber in der Mitte aller Gottesdienste am Aschermittwoch. Kardinal Schönborn feiert die Messe zum Beginn der Fastenzeit im Stephansdom um 18.00 Uhr. Der Gottesdienst wird auch über radio klassik Stephansdom und via Livestream übertragen. (https://www.youtube.com/watch?v=QjmjUJPM5oA)
Aschermittwoch unter Pandemiebedingungen
Aufgrund der Pandemie wurde der Ritus der Aschermittwochsliturgie heuer vereinfacht. Statt eines Aschenkreuzes auf der Stirn, werden die Gläubigen mit Asche bestreut. Die vatikanische Kongregation für den Gottesdienst hat dies für heuer wie folgt festgelegt:
„Nachdem der Priester das Segensgebet über die Asche gesprochen und sie ohne weitere Begleitworte mit Weihwasser besprengt hat, spricht er einmal für alle Anwesenden: 'Kehrt um und glaubt an das Evangelium' oder 'Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst'. Dann reinigt der Priester seine Hände, setzt die Maske auf, um Nase und Mund zu bedecken, und legt denjenigen, die zu ihm herantreten, die Asche auf oder nähert sich, wenn es angebracht ist, denjenigen, die an ihrem Platz stehen. Der Priester nimmt die Asche und lässt sie auf das Haupt eines jeden fallen, ohne etwas zu sagen.“
Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen nimmt die Fastenzeit auch zum Anlass, an der Schwelle zum zweiten Jahr der Pandemie im gemeinsamen Gebet der an den Folgen einer Sars-CoV-2- Infektion Verstorbenen zu gedenken. Wie der Ritus der Aschenauflegung ist christliches Totengedenken gleichzeitig geprägt von Ernst und Hoffnung.
Asche: Zeichen von Trauer und Hoffnung
Seit dem 6. Jahrhundert beginnt am 46 Tage vor Ostern die Fastenzeit. Da die Sonntage nicht als Fasttage gelten, ergibt das bis einschließlich Karsamstag 40 Tage der „Umkehr und Buße“. Abhängig vom Ostertermin fällt der Aschermittwoch frühestens auf den 4. Februar, spätestens auf den 10. März. Sein Name kommt von der Asche, die ursprünglich an diesem Tag öffentlichen Büßern auf das Haupt gestreut wurde.
Seit dem 11. Jahrhundert empfangen alle Gläubigen dieses Zeichen der Umkehr und des Neubeginns. Sie wird aus den verbrannten Palmzweigen des Palmsonntages aus dem Vorjahr hergestellt. Der schlichte Ritus der Aschenauflegung kann gerade unter den aktuellen Bedingungen ein stimmiger Ausdruck der Trauer aber auch der Hoffnung auf einen Neuanfang sein. Beides steckt in der biblischen Symbolik von Asche. Hiob etwa, der in der Asche sitzt und mit Gott ringt bekennt am Ende: “Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als Letzter erhebt er sich über dem Staub.“ (Hiob 19,25)
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