Wien, 21. Mai 2021 – Die mit 19. Mai 2021 erlassenen Lockerungen im öffentlichen Leben bedeuten auch für die Kirche ein gewisses Aufatmen. Das gilt besonders auch für die Firmfeiern. Nachdem im Jahr 2019 7.518 Personen in der Erzdiözese Wien gefirmt worden waren, waren es im Coronajahr 2020 trotz der Einschränkungen zwar immerhin 4.901, viele für 2020 geplante Firmungen können allerdings jetzt erst nachgeholt werden.
Im katholischen Verständnis wird in der Feier der Firmung die Gemeinschaft mit der Gesamtkirche durch den Bischof oder einen durch ihn entsandten Firmspender zum Ausdruck gebracht. Gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn werden in den kommenden Wochen 42 weitere Firmspender unterwegs sein, um in den Gemeinden vor Ort das Sakrament zu spenden.
Heuer mehr Firmspender im Einsatz
Da nach dem 19. März nach wie vor eine 2-Meter Abstandsregel in den Gotteshäusern gilt, sind weiterhin besondere Lösungen erforderlich. So hat Kardinal Schönborn für heuer die Möglichkeit eröffnet, dass Pfarrer für ihre Gemeinden auf eine begrenzte Zeit die Firmvollmacht beantragen. Etwa dreißig Priester nehmen diese Befugnis wahr. Diese Entscheidung des Wiener Erzbischofs ermöglicht es auch, kleine Gruppen von Firmlingen – etwa aufgeteilt auf mehrere Sonntagsgottesdienste – zu firmen. Darüber hinaus können Dechanten die Firmung übernehmen, wenn aus terminlichen Gründen keiner der 43 Firmspender zur Verfügung steht.
Die traditionelle Diözesanfirmung im Stephansdom, die der Erzbischof am Samstag vor Pfingsten leitet, verzeichnet heuer besonders viel Interesse. Aber auch hier können aufgrund der weiterhin geltenden Abstandsregeln nicht mehr als 50 Kandidatinnen und Kandidaten zugelassen werden.
Eine besondere Feier ist die Erwachsenenfirmung, auf die sich gut dreißig Erwachsene im Alter zwischen 21 und 35 Jahren intensiv vorbereitet haben. Auch sie werden vom Erzbischof persönlich gefirmt.
Firmung vollendet Taufe
Im katholischen Verständnis bilden Taufe, Firmung und Eucharistie (Erstkommunion) den traditionellen Dreischritt der Eingliederung in die Kirche. Sie werden daher nach altkirchlichem Brauch bei Erwachsenentaufen auch heute in einer einzigen Feier gespendet. Nach der Etablierung der Säuglingstaufe in der späten Antike wurde die Firmung im Westen nach und nach zu einer eigenen Feier für Jugendliche und (junge) Erwachsene. In den Ostkirchen – auch in den mit dem Papst unierten – werden alle drei Sakramente bereits Säuglingen gespendet.