Sonntag 22. September 2024

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VORBEREITUNGS-
TREFFEN

So ein Theater um die Sorge-Arbeit!

Riesen Erfolg beim Forumtheater zur Sorgearbeit! Ein bunt gemischtes Publikum erlebte im voll besetzten Saal Szenen aus dem realen Leben.

Der internationale Weltfrauentag am 8. März bot eine gute Gelegenheit, sich mit einer Herausforderung unserer Zeit, die die meisten von uns betrifft, auf ganz besondere Art und Weise auseinander zu setzen: der unbezahlten Care-Arbeit als Theaterstück zum Mitmachen. Die kfb Wien lud zusammen mit ANIMA, Kath. Arbeitnehmer*innenbewegung, fair sorgen!, Kath. Aktion Wien, Gewerkschaft und FairWandeln ein und viele sind gekommen – sehr viele sogar: ein bunt gemischtes Publikum erlebte im voll besetzten Saal Szenen aus dem realen Leben. Dargestellt vom Theater der Unterdrückten Wien. Einer Gruppe von 6 jungen Leuten, die Konflikte aus dem Alltag rund um die Frage: Wer ist eigentlich für den leicht dementen und kranken Vater zuständig?, auf die Bühne brachten. Aber sie präsentierte keine Lösungen – da war die Kreativität der Zuschauer*innen gefragt.

 

Theater als Weg zu neuen Handlungsmöglichkeiten

Forumtheater heißt, Geschichten von Ungerechtigkeit und Unterdrückung auf die Bühne zu bringen und das Publikum einzuladen, in die Rollen zu schlüpfen und neue Handlungsmöglichkeiten direkt auszuprobieren. Dabei entstehen Diskussionen, berührende Momente und neue Sichtweisen. Forumtheater ist eine Methode des Theaters der Unterdrückten (TdU), das von Augusto Boal in den 1960er Jahren in Brasilien entwickelt wurde. Dabei wird Theater als Ort genutzt, wo Neues probiert und gerechtere Lösungen gemeinsam entwickelt werden können.

 

Zum Inhalt des Stücks

„Who Cares?“ ist in fünf Szenen gegliedert. In der ersten Szene spricht Evelyn, die Protagonistin, mit ihrem Vater Richard. Sie möchte gerne zur Geburtstagsfeier einer Freundin gehen, was aber nur möglich ist, wenn sich währenddessen eine andere Person um ihren Vater kümmert. Richard lehnt es ab, den Abend lang von einer externen Pflegeperson betreut zu werden, denn schließlich habe er ja sein Leben lang für seine Tochter gesorgt und überhaupt komme ihm keine fremde Person ins Haus. Nur sein Sohn Martin kommt für ihn als Gesellschaft in Frage. Evelyn ist skeptisch, ob sich ihr vielbeschäftigter Bruder Zeit nehmen wird, aber beschließt, ihn dennoch zu fragen.

 

Die zweite Szene zeigt die idealisierte Erinnerung Richards: Seine Frau Hildegard umsorgt ihn liebevoll, führt den Haushalt mit leichter Hand und wird von dieser Aufgabe ganz erfüllt.

In der dritten Szene trifft sich Evelyn mit ihrem Bruder Martin in seinem noblen Stammlokal, um ihn darum zu bitten, am Wochenende ihren Vater zu betreuen, sodass sie zum Geburtstagsfest ihrer Freundin gehen kann. Martin ist distanziert und gestresst, Pflege versteht er als Evelyns Ding.

 

Darauf folgt die Szene, die das Klassentreffen zeigt: Vier alte Schulfreund*innen schwelgen in Erinnerungen an ihre gemeinsame Schulzeit. Dann geben Evelyns ehemalige Klassenkamerad*innen mit ihren erfolgreichen Karrieren an. Alle reagieren ungläubig und verständnislos, als Evelyn erzählt, dass sie ihren Vater pflegt.

 

Als Evelyn wieder nach Hause kommt, schauen Richard und Martin gerade ein Fußballspiel. Evelyn wird wütend, als sie sieht, dass Martin mit ihrem Vater Bier trinkt. Martin nimmt die Sorgen seiner Schwester – „Unser Vater darf keinen Alkohol trinken.“ – nicht ernst. Kurz darauf wird Richard schlecht und er wird zunehmend panisch. Martin ist völlig überfordert und ruft laut nach Evelyn, bis diese zur Hilfe eilt. Martin wirft ihr noch vor, ihren Vater allein gelassen zu haben und geht überhastet, während Evelyn ihren Vater beruhigt und sagt: „Ich bin ja da. Ich bin immer für dich da.“ Damit endet das Stück.

 

Gemeinsam die Geschichte gestalten

Nach dem 1. Durchlauf der insgesamt fünf Szenen gab es eine kurze Phase, in der sich die Zuschauer*innen untereinander darüber austauschten, was ihnen aufgefallen ist und was ungerecht erscheint. Dann startete das Stück nochmals, und sobald jemand das Gefühl hatte, dass die Geschichte hier anders verlaufen sollte bzw. eine Idee hatte, wie man hier bessern handeln könnte, wurde das Stück gestoppt. Die Zuschauerin (es waren nur Frauen, die sich auf die Bühne trauten) konnte dann aktiv ins Stück eingreifen und so den Verlauf der Geschichte fair-ändern. Mit viel Szenenapplaus wurden die Auftritte belohnt.

Fazit am Ende des Abends: Wir müssen das gesellschaftlich umdeuten: nicht nur beruflicher Erfolg verdient Anerkennung, sondern auch wenn jemand Pflegearbeit übernimmt, ist das eine enorme Leistung, die entsprechend gewürdigt gehört!

 

„Ich habe mich gleich im Stück wiedergefunden. Dasselbe erlebe ich zu Hause mit meiner Oma. Da musste ich mich einfach zu Wort melden.“ Zuschauerin nach ihrem Kurzauftritt im Stück

 

„Am meisten überrascht haben mich die g´standenen kfb-Frauen, die so mutig und überzeugend ihre Ideen auf der Bühne eingebracht haben.“ Schauspielerin vom Theater der Unterdrückten

 

„Trotz der Schwere des Themas gehe ich jetzt beschwingt und inspiriert nach Hause. Vielen Dank dafür!“ Zuschauerin

 

Mehr Infos zum Forumtheater unter tdu-wien.at -

Es werden immer wieder Menschen gesucht, die zu gesellschaftlich wichtigen Themen ein Stück auf die Bühne bringen wollen!

 

Termine
Di., 24. September 2024 18:00
kfb-Frauentreff
Mi., 25. September 2024 16:30
Wir über 50+ Offene Jahresgruppe für Frauen
Di., 22. Oktober 2024 18:00
kfb-Frauentreff

Die kfb ist Teil der Katholischen Aktion:

 

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