Schöpfungsverantwortung
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Franziskus führe ganz klar die Fakten der globalen Klimakrise an und entkräfte bekannte Verharmlosungen oder Gegenargumente deutlich. "Wir Umweltbeauftragten beziehen uns in unserer Arbeit immer wieder auf die geistlichen Beweggründe, an die Papst Franziskus am Ende seines Schreibens erinnert", so Gerhartinger. Diese stärkten bei der Arbeit und hätten eine "lebenswandelnde Kraft": "Wenn wir uns als Teil der Schöpfung sehen, so sind wir Umweltbeauftragten überzeugt, ist es viel leichter, den richtigen Weg einzuschlagen."
Positiv wertete auch Dietmar Kanatschnig, Beauftragter für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche A.B., das Schreiben: "Der Papst begründet mit naturwissenschaftlichen Fakten, dass die Zeit der Ausreden, des Leugnens und des auf die lange Bank Schiebens im Klimaschutz vorbei ist", so Kanatschnig. "Glauben, hoffen, beten alleine ist zu wenig, es kommt dringender denn je aufs konkrete Handeln an." Es sei dies auch eine Unterstützungserklärung für Klimaaktivistinnen und -aktivisten, die ebenso die Politik und die Wirtschaft auf allen Ebenen in die Verantwortung nehmen.
Als wesentliche Ursache für den Zustand des Planeten bekräftigt Papst Franziskus, was er schon in seiner Enzyklika "Laudato si" von 2015 als solche identifizierte: Ein "technokratisches Paradigma", das den Menschen nicht als Teil der Biosphäre des Planeten denkt, sondern ihr enthoben. Der Mensch aber müsse sich als "Teil der Natur" begreifen, so Franziskus, anstatt sich in Allmacht-Phantasien technologischer Machbarkeit zu verlieren.
Der Papst geht zudem ausführlich auf die internationalen Klimakonferenzen ein und merkt kritisch an, dass oft die Verpflichtungen der Staaten zu wenig verbindlich und ohne Sanktionen waren. Er erhofft sich daher von der kommenden Klimakonferenz in Dubai verbindliche Formen der Energiewende, die effizient, verpflichtend und leicht überwachbar sein sollen.