Donnerstag 28. März 2024
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WJG 2026: Theologie des Diakonats 2
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Mi., 10. April 2024 18:30
WJG 2026: Theologie der Gemeinde

Wir gedenken dankbar an...

unsere Verstorbenen Diakone der Erzdiözese Wien.

 

In diesem Licht lass sie schauen, was sie im Glauben bezeugt haben.

 

Evangelium von heute Joh 13, 1–15 (Gründonnerstag) Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 1Es war vor...
Aktuelles

Auferstehung als Lebenskunst

Ja, was hat mich überhaupt dazu bewegt, meine liebe Frau Ursula und mich für diese Einkehrtage – so knapp vor Pfingsten – im Klaraheim in Kirchberg am Wechsel anzumelden?
In erster Linie waren es die beiden Wochen, die ich hier während meiner Ausbildungszeit zum Diakon verbringen durfte und die guten Erfahrungen, die ich damals – vor allem bei den Schweigeexerzitien – machen durfte.

Glasfensterwand in der Schulkapelle von SachsenbrunnDer Seminarort hat einfach eine ganz besondere „Spiritualität“, von der ich seinerzeit schon meiner Frau vorgeschwärmt habe, sodass es gar keiner Überredungskunst bedurfte, sie nun für diese Einkehrtage zu interessieren. Auch „terminlich“ hat alles gepasst, da das Ende der Einkehr für Samstag-Mittag geplant war, was garantierte, dass der pfarrliche Einsatz am Pfingstsonntag jedenfalls gesichert war!

Angeboten wurde: „Geistlich vertiefen und Kraft für unseren Alltag schöpfen“ – und das unter der Leitung unseres lieben Spirituals Franz, mit engagierter Assistenz seiner Gattin Maria sowie unter reger Beteiligung gleichgesinnter Diakonen-Ehepaare; das war schon ein sehr verlockendes „Angebot“!

Herunterkommen, bevor der Geist herabkommt

Die Hinfahrt über die Südautobahn war eine „Anfechtung“; in Zeiten steigender Treibstoffpreise (ja; Erdöl ist ein knappes Gut, und natürlich würde ich mich lieber nach Kirchberg am Wechsel „beamen“, aber das geht halt noch nicht) – und „überhaupt“: als passionierter Fahrradfahrer habe ich sowieso meistens ein schlechtes Gewissen, wenn ich ins Auto steige. Naja; „Sündenverflochtenheit“ nennt man das wohl?!

Wie auch immer; der Beginn der Besinnungstage am Donnerstag mit der Vesper in der heimeligen Kapelle der Schwestern im Klaraheim ließ mich wirklich schon ein bisschen „herunterkommen“, und das anschließende köstliche Abendessen brachte „Leib und Seele“ endgültig wieder zusammen! So stand dem ersten „Impuls“ unter der Überschrift „Begegnung mit dem Auferstandenen“ nichts mehr im Wege. Die Erscheinung Jesu vor Maria von Magdala; wir haben ein Lied zur Einstimmung zusammen gesungen und dann den Text bei Johannes im 20. Kapitel abschnittsweise und sehr bedächtig gelesen.

Nach dem Versuch einfach Sachverhalte festzustellen und mitzuteilen (da kommen einige Teilnehmer schon allzu schnell ins „Theologisieren“) wurde gemeinsam gebetet und stellte man sich im folgenden Gespräch sehr persönlich existentiellen Fragen, wie „Jesus der Erstgeborene von den Toten – was bedeutet das für mein Leben“, oder „Welche Sicht auf das Leben wird uns durch die Auferweckung Jesu für unsere Zukunft geschenkt“. Kernfrage war (und ist) wohl: „Glaubst du an die leibliche Auferstehung Jesu und an ein Leben nach dem Tod; wenn „ja“, in welcher Form?“

Zuhören, nachfragen, gelten lassen

Die Antworten auf diese Fragen waren teilweise sehr verblüffend (weil nicht konventionell) und wurden damit wohl für alle Teilnehmer auch zu einer Herausforderung. Jemand anderem einmal zuzuhören, genau nachzufragen, was sie oder er nun wirklich meint und – last not least – die Meinung anderer einmal annehmen zu können (ohne gleich rechthaberische Missionierungsversuche zu starten!); einfach interessant, anderer Menschen Sicht zu diesen existentiellen Fragen kennenzulernen!

Die weiteren Impulse am nächsten Tag beschäftigten sich mit Thomas und den Emmausjüngern, nachmittags erreichten wir – zwecks körperlicher Ertüchtigung, aber natürlich auch um wirklich miteinander im Gespräch „auf dem Weg zu sein“ –nach ca. halbstündigem Spaziergang das Gymnasium Sachsenbrunn. Eine sehr engagierte persönliche Führung durch den Direktor Braunstorfer brachte uns diese wichtige Bildungsanstalt der Erzdiözese näher, wobei mich persönlich am meisten die Glasfensterwand in der Schulkapelle (siehe Foto) fasziniert hat. Ein Ort mit einer ganz starken Ausstrahlung und wahrscheinlich nicht nur für die Lehrer sondern auch für viele Schüler eine Rückzugsmöglichkeit, wenn man Ruhe und Besinnung braucht!

Der Abend brachte wieder eine sehr aufbauende Erfahrung, weil offensichtlich genügend qualifizierte und engagierte SängerInnen da waren, um gemeinsam die Psalmen der Vesper zu singen, und das war einfach „spitze“! „Wer singt, betet doppelt“, war wieder ganz stark spürbar!

Der abschließende Samstag-Vormittag verging mit der „Erscheinung Jesu am See von Tiberias“ (Joh. 21, 1-13) und den daraus sich ergebenden Fragen (z.B.: „Gegenwart des Auferstandenen im Alltag“) wie im Flug und nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen zerstreute sich die nachösterliche Gruppe wieder in Richtung ihrer Heimatpfarren.

Sterne, Dank und Wünsche

Was mich besonders berührt hat, an diesem Wochenende (neben dem unglaublich funkelnden und reichhaltigst bestücktem Sternenhimmel am ersten Abend; toll was man außerhalb von Wien für Einblicke in die „Straßenmilch“ gewinnen kann! Da öffnet sich einem wie von selbst das Herz für eine „ganz andere Dimension“!)? Vor allem die Kraft des gemeinsamen Gebets und die Möglichkeit, ganz liebe Menschen ein bisschen besser kennenzulernen. Ihre persönliche Geschichte mit Jesus, mit ihrem Ehepartner, mit ihrem Beruf und last not least auch in ihrem kirchlichen Engagement als Diakon bzw. als vielfältig mitengagierte Gattin.

Abschließend möchte ich mich noch namens aller Teilnehmerinnen bei Maria, Franz und Andreas recht herzlich bedanken für die so engagierte und qualifizierte Begleitung sowie Moderation (ist nicht so einfach, wenn plötzlich ein ganze Gruppe zu „theologisieren“ beginnt, wo es doch nur um Feststellung von Sachverhalten gehen sollte) – und bei allen Miteinander-auf-dem-Weg-Seienden für den wertschätzenden und niemals ausgrenzenden Umgangston! Andreas sei auf diesem Wege auch nochmals für die sehr (!) großzügige finanzielle Förderung der Teilnehmer gedankt und den Schwestern vom Klaraheim für die exzellente Küche und das Mitgestalten einer geisterfüllten Grundatmosphäre!

Was wünsche ich fürs nächste Jahr?! – Dass vielleicht mehr Diakone und ihre Gattinnen diese wirklich geniale Kombination von Meditation, geistlicher Weiterbildung und persönlichem Austausch mit Schwestern und Brüdern nutzen mögen, und vielleicht gibt´s ja auch einmal eine „Spezialmeditation in der Hermannshöhle“; das wäre doch mal was ganz Neues!

Von Gerhard Scholz

 

Gegen den Strom

Christliche Soziallehre / Für den Frieden

Diöz. Institut für den Ständigen Diakonat
Diöz. Institut für den Ständigen Diakonat
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1090 Wien

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