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Gemeinsam unterwegs

Warum Gruppen für uns so wichtig sind
Kurzinhalt:

Jeder Mensch braucht andere Menschen und nicht nur das: für eine gute Entwicklung braucht jeder Mensch auch Gruppen, in denen er „zuhause“ ist. Auch wenn es heute oft schwierig ist, wöchentliche Gruppenstunden anzubieten: Umdenken und Kreativität bei der Terminfindung zahlt sich aus. Ob es die Jungschargruppe, die Ministrant/innen, der Kindergebetskreis, der Jugendchor oder die Jugendgruppe ist – wenn es sie nicht schon gäbe, dann müsste man sie dringend erfinden!

Erschienen im Movi #1 (01/2017)



Beschreibung:

Wer auf Wikipedia nach einer Definition von „Gruppe“ im psychologischen bzw. pädagogischen Sinn sucht, findet folgende Erklärung: Eine Gruppe ist eine Anordnung von mehr als zwei Menschen, die „sich über einen längeren Zeitraum in regelmäßigem Kontakt miteinander befinden, gemeinsame Ziele verfolgen und sich als zusammengehörig empfinden. Innerhalb der Gruppe entwickelt sich dabei neben gemeinsamen Normen und Wertvorstellungen eine gruppenspezifische Rollenverteilung.“ Was bedeutet das für die Kinder- und Jugendarbeit im kirchlichen Umfeld und worüber lohnt es sich nachzudenken?

 

Mehr als zwei. Längerer Zeitraum. Regelmäßiger Kontakt.

Logisch: Zwei Menschen sind noch keine Gruppe. Das ist natürlich kein Grund, gleich wieder nachhause zu gehen, wenn einmal nur zwei Kinder oder Jugendliche gekommen sind. Gruppen leben aber davon, dass sich Menschen immer wieder treffen und das am besten regelmäßig. Natürlich fehlt einmal der eine oder die andere, aber im Großen und Ganzen ist klar, wer zu „uns“ gehört. Durch die Regelmäßigkeit und Kontinuität kann eine Atmosphäre des Vertrauens wachsen, in der auch die kleinen und großen Katastrophen im Leben der einzelnen Platz haben und ein Stück weit aufgefangen werden können.

>> Wie „funktioniert“ unsere Gruppe? Passen der Zeitpunkt und die Häufigkeit unserer Treffen? Was könnten wir diesbezüglich verändern bzw. ausprobieren?

 

Gemeinsame Ziele. Zusammengehörigkeit.

In Gruppen erleben wir Gemeinschaft, wir wissen uns mit unseren Stärken und Schwächen angenommen. Wir lernen miteinander und an einander. Ziele gemeinsam zu verfolgen, stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Das ist gut so! Trotzdem ist es als Gruppenleiter/in wichtig darauf zu achten, dass bei uns grundsätzlich jede/r willkommen ist. Kirchliche Gruppen sind niemals nur dazu da, dass es UNS möglichst gut geht und dass WIR uns wohlfühlen. Das ist ja nicht der Sinn von Kirche. Unsere Gemeinschaft soll stark sein, damit wir für andere da sein können, sie auf ihrem Weg begleiten oder sie, wo es nötig ist, ein Stück mittragen können.

Ich frage mich als Gruppenleiterin deshalb regelmäßig: Was stärkt die Gruppe? Was bringt uns weiter? Ob wir eine caritative Aktion unterstützen, ein Pfarrcafé organisieren, eine biblische Erzählung als Musical aufführen, einen Ausflug machen oder einen Kreuzweg gestalten – die Ideen und die Fähigkeiten aller sind gefragt!

Ich frage mich aber auch: Was sind die Schwierigkeiten in dieser Gruppe, was schwächt unser Miteinander? Ich bemühe mich darum, mit meiner Gruppe achtsam dafür zu werden, wen wir übersehen oder überhören und wie wir mit Konflikten umgehen. Kirchliche Kinder- und Jugendarbeit hat ja im letzten immer den Anspruch, Menschen so zu begegnen, wie Jesus uns das vorgelebt hat und in seiner Spur unterwegs zu sein.

>> Was stärkt unsere Gruppe? Was schwächt sie? Welche Konflikte sind offen oder unterschwellig da? Wo ist ein liebevoller Hinweis von mir gefragt, ein ernstes Wort, eine Ermutigung? Was würde Jesus tun?

 

Gemeinsame Normen und Werte.

Was einer Gruppe wichtig ist, kristallisiert sich heraus, sobald man sich besser kennenlernt. Manche Gruppen lieben ein ganz bestimmtes Spiel und sind nur schwer dazu zu bringen, etwas anderes auszuprobieren, andere Gruppen wollen am liebsten nur basteln oder singen. Wenn das in einer Bastelrunde bzw. in einem Jugendchor so ist, dann gibt es diese Gruppe ja genau deshalb. Jungschar-, Mini- und Jugendgruppen haben aber oft keine so klare Aufgabe, sondern sind Orte, an denen verschiedenste Interessen Platz finden sollen. Deshalb ist es wichtig, mit allen in der Gruppe daran zu arbeiten, sich jemand anderem zuliebe auf etwas einzulassen, was man selbst weniger gerne tut. Wer dazu bereit ist, weitet seinen Horizont und lernt, die Welt auch mit den Augen anderer zu sehen.

Das ist eine gute Voraussetzung dafür, sich auch kirchlichen Themen zu nähern. Unsere Gruppen sind ja immer auch Teil der weltumspannenden Gemeinschaft der Kirche, die zu entdecken wirklich spannend ist, und die in vielen Bereichen recht klare Normen und Wertvorstellungen hat. Es zahlt sich aus, sich damit auseinander zu setzen – als Gruppenleiter/in persönlich und in angemessener Weise auch mit der Gruppe.

>> Welche Vorlieben und Gewohnheiten habe ich und wie prägt das die Gruppe? Welche Normen und Werte sind in unserer Gruppe wichtig? Wie wird deutlich, dass wir „Kirche“ sind?

 

Spezifische Rollenverteilung.

Oft ist in einer Gruppe recht schnell klar, wer z.B. den Ton angibt und wer der Gruppenkasperl ist. Auch Gruppenleiter/innen handeln in verschiedenen Rollen. Manchmal ist man als Freund/in gefragt, manchmal aber auch als Polizist/in – wenn es darum geht, auf die Einhaltung von Regeln zu achten. Je nach Situation sind Gruppenleiter/innen gefordert zu beobachten, Weichen zu stellen, zu vermitteln usw. – und in der Art und Weise, wie wir das tun, sind wir immer auch Vorbilder für die Gruppe.

>> Welche Rollenverteilung gibt es in unserer Gruppe? Wer kommt dadurch zu kurz? Was sind meine Rollen?

 

 

 

Eine Gruppe zu leiten heißt für mich, einen realistischen Blick auf das zu haben, was läuft, darüber zu reflektieren und mich so einzubringen, dass Gemeinschaft wachsen kann. Denn wie heißt es so schön: Eine Gruppe, die nicht geleitet wird, die leidet!

Judith Werner

 

Testimonials

 

Philipp Seher:

Beim Ministrieren erlebt man oft, dass gemeinsam Geschafftes verbindet. Darüber hinaus ist mir für jede Gruppe wichtig, dass wir bewusst mit Christus unterwegs sind. Ich staune immer wieder darüber, wie ein kurzes „Andocken“ bei IHM, ein Gebet, ein Lied am Beginn einer Gruppenstunde, die Atmosphäre verändert! Konflikte, Konkurrenz und Meinungsverschiedenheiten – das ist zwischen Menschen „normal“. Mit Christus können wir dadurch lernen, einander besser zu verstehen und miteinander zu wachsen.

 

Tobi Kirschner:

Bei meinen Orientierungstagen, eine themenspezifische Veranstaltung für Schulklassen, zum Thema Klassengemeinschaft konnte ich schon sehen, dass die Lehrer meinen die Klasse hat keine Gemeinschaft. Allerdings sehe ich beim Arbeiten, dass das nicht stimmt. Die Jugendlichen kommen alle miteinander klar, weil sie auf das Gemeinsame schauen: sie sind ungefähr gleich alt, gehen gemeinsam zur Schule. Man muss nicht immer mit allen befreundet sein, aber wenn auf das Gemeinsame schaut, entwickelt sich immer ein Gruppengefühl.

 

Babsi Grüner:

Bevor wir mit der Jungschar wegfahren, gibt es in unserer Pfarre immer Kennenlernspiele. So ermöglichen wir ein besseres Kennenlernen aller Teilnehmer/innen. Auch nach den Sommerferien hat sich eine (Wieder-)Kennenlernstunde in der Gruppe bewahrt, ganz besonders wenn neue Kinder dazu kommen. Aber auch für „alteingesessene“ Jungscharkinder ist es fein, sich nach der Sommerpause wieder neu kennen zu lernen. Außerdem hat bei uns jede Jungschargruppe einen eigenen Gruppennamen.


Benötigtes Material:

Sonstiges:

Altersgruppe: 0 - 99 Jahre

Teilnehmer: 0 - 99



Unsere Öffnungszeiten:

Mo - Do 9.00 bis 16.00 Uhr

Fr 9.00 - 14.00 Uhr

Du erreichst uns auch unter 

+43 (1) 51552 - 3393 oder

 junge.kirche@edw.or.at

Junge Kirche
Stephansplatz 6/6/618
1010 Wien

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