Monsignore
Dr. Ewald Huscava
Pfarrvikar der Gemeinde
Donaucitykirche
2. Lesung: 1 Kor 12,4-11 und 12-31a.
Korinth war eine wichtige Handelsstadt mit einer bunt gemischten Bevölkerung, die von Caesar für seine Veteranen gegründete worden war. Paulus hat gut anderthalb Jahre, von 50 n. Chr. bis zum Sommer 52, dort gelebt und zusammen mit Priska und Aquila eine Jesus-messianische Gemeinde gegründet. Die Mehrheit der Mitglieder dieser Gemeinde waren Heiden, aber natürlich gab es auch eine große Zahl an Judenchristen.
Auch nach ihrer Abreise blieb der Kontakt über Boten und Briefe bestehen. Der"Erste“ Korintherbrief (in 5,9 wird ein früherer Brief erwähnt, der aber nicht erhalten geblieben ist) entstand zwei oder drei Jahre später. 1 Kor 7,1 erwähnt einen Brief der Gemeinde an Paulus, in dem sie ihm einige Fragen stellen. Die meisten Mitglieder der Gemeinde dürften Paulus also noch persönlich gekannt haben, der Kontakt zu Paulus und seinen Mitarbeitern blieb also über
In dieser Situation will er einerseits die vielfältige, wenn auch zum Teil zerstrittene Gemeinde in ihren eigenständigen Glaubenswegen stärken und andererseits grundlegende Werte und theologische Ausrichtungen in Erinnerung rufen.
In den Kapiteln 12 bis 14 entwickelt er eine Charismentheologie (gr. chárisma = Gnadengabe). Dabei setzt er auf die Glaubenskompetenz der Menschen in Korinth, denen er viel zutraut.
Alles, was die Menschen in der Gemeinde in Korinth
können, wissen und erleben führt Paulus auf den heiligen Geist, die göttliche Geistkraft zurück. Es handelt sich nicht um persönliche Kompetenzen jeder/jedes Einzelnen, sondern um gottgeschenkte Geistesgaben, Charismen. Und: Was auch immer jemand kann, hat oder ist, das kann, hat oder ist sie/er nicht für sich selbst, sondern damit diese Geistesgabe anderen nützt (V.7)
Eva R.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.