Monsignore
Dr. Ewald Huscava
Pfarrvikar der Gemeinde
Donaucitykirche
Selig der Mann, der nicht im Rat der Gottlosen geht
Psalm 1, den wir heute hören, eröffnet das Psalmenbuch. Er erklärt, wie das Leben gelingen kann: Der Schlüssel dazu ist die Freude „an der Weisung des Herrn“, am Wort Gottes.
Erich Zenger (Mit meinem Gott überspringe ich Mauern, hier S.39ff.) bezeichnet die beiden ersten Psalmen als doppeltes „Portal“ des Psalmenbuchs. Manches ist in seiner Übersetzung der Psalmen deutlicher herausgestellt als in der Einheitsübersetzung, vor allem weil er die „Frevler“ der Einheitsübersetzung konsequent als „Gottlose“ bezeichnet. Auch der Schluss der Psalms ist bei Zenger viel deutlicher: Nicht „der Weg der Frevler verliert sich“, sondern „der Weg der Gottlosen führt in den Abgrund.“
Der Psalm preist die Lebensführung jener Menschen, die sich in einer gott-losen Welt bewähren (Zenger, S.44). Doch der Lebensweg des Gerechten gelingt nicht auf Grund seiner eigenen Leistung, sondern nur weil Jahwe ihn kennt, d.h. ihn sorgend und liebend begleitet (Zenger, S.26).
Dem einleitenden Psalm 1 gegenüber steht Psalm 150, das „zusammenfassende Finale des Psalmenbuchs“ (Zenger, S.60) mit der abschließenden Zusammenfassung „Alles, was atmet, lobe den Herrn“ (EÜ). Und dazwischen finden sich mit Klage und Jubel, mit Bitte und Dank, mit Ängsten wie dem Bewusstsein des sicheren Todes, aber auch der Erfahrung der Vergebung aller Sünden und der Nähe Gottes die ganze Bandbreite des menschlichen Lebens.
Die Psalmen sind verschieden lang und verschieden schwierig, aber alle lesenswert!
Eva R.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.