Blitzlicht, 2. Adventsonntag, 7. Dez. 2025
1. L.: Jes 11,1-10 Am Ende der Tage wird es geschehen (2)
Vorigen Sonntag haben wir gehört, wie „am Ende der Tage“ Waffen zu Werkzeugen umgearbeitet werden und wie Frieden auf der Welt einkehrt. Aber nicht nur die Menschen werden sich anders verhalten, auch die Natur wird sich ändern.
Jesaja wählt für den erhofften Friedensfürsten ein Bild aus der Pflanzenwelt: aus dem dürren Baumstumpf Ísais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Und der heilige Geist ruht mit seinen Gaben auf ihm: Weisheit und Einsicht, Rat und Stärke, Erkenntnis und Gottesfurcht.
Der Text ist nicht ganz leicht zu verstehen. Was ein Baumstumpf ist, wissen wir alle. Isai oder Jesse war der Vater von König David. Und ein Reis (das, nicht der Reis!) bezeichnet einen kleinen Zweig.
Wenn die Herrschaft dieses Königs aus dem Haus Davids anbricht, dann bricht Frieden aus, auch im Tierreich. Der Wolf geht zum Lamm und der Panther zum Böcklein!), sie bekriegen und fressen einander nicht mehr, sondern können angstfrei leben.
Ja, noch mehr: der Löwe frisst Stroh wie das Rind und der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter. Alle können angstfrei leben.
So erhält die gesamte Schöpfung wieder gleichsam paradiesische Züge. Alles kann (auf)leben:
Freilich wurde diese prophetische Vision schon bald nach ihrem Entstehen im Judentum wie auch später im Christentum auf die Endzeit hin und gleichzeitig auf den Messias hin gedeutet.
Aber wenn wir diese Friedensvision auf Jesu Botschaft vom Reich Gottes beziehen, dann ist Jes 11 nicht nur eine Hoffnungsvision, sondern zugleich ein Handlungsauftrag. Auf paradiesische Zustände im Reich Gottes zu hoffen ist das eine, den Weg dorthin mitzugestalten ist das andere.
Eva R.
Ich verweise auf die Auslegung des Innsbrucker Neutestamentlers Prof. Andreas Vonach für das Österreichische Katholische Bibelwerk.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über https://www.vaticannews.va/de/tagesevangelium-und-tagesliturgie/2025/03/23.html









