GEDANKENSPLITTER zum Evangelium vom 18. Sonntag im Jahreskreis ( Lk.12,13-21) am 3.August 2025
HABGIER: Was für ein hässliches Wort! Vor allem das Grundwort GIER erweckt Abscheu in uns. Daran haftet nichts Schönes, nichts Positives.
Gierige Menschen sind unsympathisch. Und wer will schon unsympathisch sein?! Also weg mit jeder Art von Gier!
Mit dem Wort HABEN verhält es sich schon ein wenig anders. Etwas haben wollen, daran muss nicht unbedingt Böses, Verwerfliches haften.
Schon Säuglinge wollen haben und das mit allem Nachdruck. Und so geht es weiter. Zuwendung, Geborgenheit, Wärme. Liebe. Man darf also haben wollen. Und wenn man so als Erwachsener bedenkt, was man alles hat, kann man nur staunen. Vorausgesetzt man hat das Glück, so wie wir, hier und jetzt zu leben. Vieles könnte man aufzählen. Das meiste ist uns einfach zugefallen, ist uns geschenkt worden. So manches haben wir angestrebt und auch erreicht.
Habenwollen ist-darauf könnte man sich einigen-legitim, und nichts Böses haftet daran. So man-wie in allen Bereichen des Lebens- gewillt ist, die goldene Regel einzuhalten. Den goldenen Mittelweg gilt es zu finden und auch zu gehen.
Interessant ist, bei welcher Gelegenheit Jesus das Wort Habgier in den Mund nimmt.
Und das entlockt uns beinahe ein Lächeln.
Vieles hat sich in den 2000 Jahren, die vergangen sind, seitdem Jesus -umringt von einer Volksmenge-auf Erden gewandelt ist, verändert. Unendlich viel.
Aber-wie wir heute hören oder lesen- so manches ist gleichgeblieben, hat die Jahrhunderte überdauert, wiederholt sich immer wieder. In diesem Fall geht es um einen Erbstreit. Davon haben wir doch auch schon gehört, in der näheren und weiteren Umgebung. Es geht dabei um Erbe und damit verbundene Gerechtigkeit.
Wir erleben in diesem Bericht des Lukas, dass die Volksmenge, die Jesus umgibt, die Zuständigkeit des Wanderpredigers Jesus auf alle Lebensbereiche ausdehnt. Dass er lehrt, ist klar, dass er heilt, setzt man voraus, warum also soll er nicht auch als Richter in Erbstreitsachen fungieren?
"Du Narr, noch diese Nacht...."
Wir atmen auf. Denn das Evangelium endet als Frohbotschaft für jeden von uns.
Das "Noch heute Nacht..." hat für uns bisher nicht gegolten. Wir sind heute am Morgen wieder wach geworden, haben die Sonne, die Menschen um uns gesehen, haben sie wahrgenommen, haben sie begrüßt.
Wir leben noch. Wenn das nicht ein Grund zur Freude, zum Danken und zum Feiern ist....
Josepha St.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.









