Zur wirtschaftlichen Sicherstellung wurde jede Pfarre bei ihrer Gründung mit Grundbesitz und gewissen Rechten ausgestattet, aus welchem Einkommen Sach- und Personalaufwand gedeckt werden mußten. Außerordentliche Baukosten, für deren Deckung das Einkommen der Pfarre nicht ausreichte, mußten vom Patron getragen werden. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde von den Herren von Sweinbart in Stützenhofen ein kleines Herrschaftsbenefizium errichtet. Aller Wahrscheinlichkeit nach entstand gegen Ende des 15. Jahrhunderts das Vikariat Ottenthal. Die Bevölkerung der Orte Guttenbrunn und Kleinschweinbarth besuchte, obwohl diese beiden Orte nicht zum Vikariat Ottenthal gehörten, im 16. und 17. Jahrhundert ebenfalls den Gottesdienst in Ottenthal. Die alte Wegbezeichnung “Kirasteig” in der Katastralgemeinde Kleinschweinbarth erinnert noch an diesen Kirchgang. Kleinschweinbarth gehörte bis zur josefinischen Pfarregulierung 1783/84 zum Pfarrsprengel Falkenstein. Im Zuge dieser Neuordnung wurde Kleinschweinbarth mit Stützenhofen zu einer Pfarre vereinigt. Diese Reform bewirkte in den beiden Gemeinden auch eine Änderung der Schulverhältnisse. Bisher war Stützenhofen nach Kleinschweinbarth eingeschult, und der Religionsunterricht war durch die Falkensteiner Geistlichkeit erteilt worden. Die Errichtung der Lokalkaplanie Stützenhofen führte auch zur Schulgründung in diesem Ort. Der Religionsunterricht wurde nun in beiden Gemeinden durch den Pfarrer von Stützenhofen erteilt. Kapellenbau: Beim ersten Kapellenbau im Jahre 1715 handelte es sich um einen Holzbau. Diese brannte am 27.November 1825 ab. Am 25. März 1832 wurde der Baubeschluß der zweiten Kapelle gefaßt. Jedes Haus war verpflichtet, ein Klafter Steine zu brechen und entsprechende Geldmittel bereitzustellen. Mit Bescheid vom 27.März 1871 war der Gemeinde Kleinschweinbarth aufgetragen worden, die bestehende Kapelle so zu erweitern, daß sämtliche Bewohner von Kleinschweinbarth und mindestens die Hälfte der Bewohner von Stützenhofen darin Platz finden sollten. 1872/73 rissen die Bewohner von Kleinschweinbarth ohne Erlaubnis die bestehende Kapelle ab und verwendeten das anfallende Material für einen Neubau, der am 11.Juni 1876 geweiht wurde.