Dienstag 23. April 2024

4. Ostersonntag - Der Gute Hirte

Heuer feiert die Kirche den 57. Weltgebetstag (=WGT) um geistliche Berufungen; seit dem Jahre 1964 gehört er zum fixen Bestandteil des kirchlichen Jahreskreises. Trotz der eingeschränkten gottesdienstlichen Möglichkeiten auf Grund der „Corona-Pandemie“ wird der WGT österreichweit mit zahlreichen Initiativen begangen.

So feiert z.B. Bischof Wilhelm Krautwaschl, der für die geistlichen Berufungen zuständige Referatsbischof, einen Gottesdienst ganz im Zeichen des WGT am Sonntag, 3. Mai um 10 Uhr in der Bischofskapelle. Er wird u.a. auf www.katholische-kirche-steiermark.at/livestream via Livestream und via „Radio Maria“ übertragen. Papst Franziskus äußert sich ebenfalls in einer Botschaft zum heurigen WGT. Gläubige sollen mutige Lebensentscheidungen treffen, hat er dazu festgestellt. Besonders erwähnte der Papst dabei Menschen, die „wichtige Aufgaben in der Zivilgesellschaft“ übernehmen, aber auch „Eheleute, die ich nicht umsonst gerne als mutig bezeichne“. Außerdem, so der Papst, kennzeichnen vor allem Dankbarkeit, Mut, Einsatz und Lobpreis jede Berufung. Grundsätzliche Lebensentscheidungen würden immer Mut erfordern, so der Papst, der aber auch betonte, dass Gott die Zweifel und Schwierigkeiten der Gläubigen und Suchenden kenne. Mit der Zusage „Hab keine Angst, ich bin bei dir!“ sollen Christen demnach befähigt werden, ihr Leben in den Dienst des Evangeliums zu stellen, in den verschiedenen Formen der Berufung.

 

Im geistlichen Bereich hat wohl jede Berufung ihr Vorbild im „Guten Hirten“, in jenem Bild, von dem Jesus heute auch im Evangelium spricht. Jesus ist der Hirte schlechthin, aber auch die Tür zu den Schafen. Priester und Ordensleute wissen, dass sie selber einen Guten Hirten haben, der stets bereit ist, sie zu führen; andererseits sind alle, die einen pastoralen Beruf haben auch aufgefordert, „durch die Tür Jesus“ zu den Menschen zu kommen, die ihnen anvertraut sind.

 

Das heißt auch, dass Jesus den Maßstab setzt für den Dienst in der Seelsorge. Kontext der Worte Jesu im Evangelium ist die Heilung eines Blindgeborenen am Sabbat und die darauf folgende Auseinandersetzung Jesu mit den Pharisäern (vgl. Joh 9,1-41), die den Anspruch Jesu nicht akzeptieren können, dass er im Namen Gottes heilt. Jesus aber geht es um das Wohl der Schafe, d.h. der Menschen, die ihm anvertraut sind und nicht um Gesetze. Er steht in einem engen Vertrauensverhältnis zu den Seinen, er kennt sie einzeln beim Namen und sie hören auf seine Stimme. Das Motto echter Seelsorge kann also nur Beziehung sein, Beziehung in der Gesinnung und im Geiste Jesu, in Demut und Dienstbereitschaft.

 

Ein Seelsorger, eine Seelsorgerin im Sinne Jesu ist jemand, der anderen dabei hilft, den Weg zur persönlichen Gottesbegegnung zu eröffnen, aber niemals vorschreibt, wie dieser Weg zu verlaufen hat. Schließlich hat jeder Christ durch Taufe und Firmung die Berufung Hirte zu sein für jene Menschen, die ihm anvertraut sind. Dazu zählt z.B. die Berufung in der Familie, im Betrieb, in der Nachbarschaft, die Sorge um alte oder vereinsamte Menschen oder um das Wohl sozial Benachteiligter. Das Evangelium vom Guten Hirten erinnert uns daran, dass es Jesus in allem zuerst um den Menschen geht und darum, dass er „das Leben hat und es in Fülle hat“ (vgl. Joh 10,10). Für mich ist es spannend und herausfordernd, dass Jesus uns alle an dieser seiner Sendung beteiligen will.      

    

Euer Pfarrer Heimo Sitter

Evangelium von heute Joh 10, 22-30 + Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes 22 In...
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