Die demografische Entwicklung in Österreich hat Auswirkungen auf viele Bereiche der Gesellschaft. Die Veränderung der Bevölkerung nach Herkunftsländern und Religionszugehörigkeit geht auch an den kirchlichen Strukturen nicht spurlos vorbei. Der starke Anstieg der Inflation und die damit verbundenen Kostensteigerungen erhöhen den Druck auf die Haushalte der Diözesen.
Kurzum: wir müssen sparen! Alle Ausgaben und Verpflichtungen der Diözese werden analysiert und nach Prioritäten gereiht. Ziel ist sicherzustellen, dass der Haushalt der Erzdiözese Wien zukunftsfit ist und nicht nur die laufenden Aktivitäten finanzieren kann sondern auch Bewegungsspielraum für neue Herausforderungen bleibt. Die Frage der Bewertung, was nun für die Zukunft der Kirche am wichtigsten ist und daher unbedingt erhalten bleiben muss, ist nicht immer einfach zu beantworten.
192 PastoralassistentInnen und Diakone sind in der Pfarrseelsorge und in sonstigen Einsätzen und 682 Priester sind in denPfarren und den unterschiedlichen Aufgabengebieten im Einsatz. Weitere 717 Mitarbeiter/innen stehen im Dienst der Erzdiözese Wien und tragen Verantwortung unter anderem für Organisation, Bau, Recht, Finanzen, Kultur, Medien, Bildung und Soziales. Die Altersunterstützung erfolgt für 155 Priester im Ruhestand. Die Erzdiözese Wien unterstützt aber auch wichtige Hilfsorganisationen: die Caritas hilft beispielweise Obdachlosen, die keine Zuhause haben, in das sie sich zurückziehen können, aber auch Pflegebedürftigen oder Armen, die auf Lebensmittelspenden angewiesen sind. Die St. Elisabeth Stiftung hilft Schwangeren und Müttern in Not.
In Summe zeigte der Rechnungsabschluss 2022 ein negatives Ergebnis das nur durch Auflösung von Rücklagen ausgeglichen werden konnte. Dass diese Maßnahme nicht beliebig oft wiederholt werden kann liegt auf der Hand. Dank der Unterstützung der 1,1 Millionen Katholikinnen und Katholiken unserer Diözese gelingt es noch, das Netzwerk der 626 Pfarren aufrecht zu erhalten und die Erhaltung denkmalgeschützter Sakralgebäude, wovon viele Orte und Plätze in Stadt und Land prägen, sicherzustellen.
An der Notwendigkeit der Prioritätensetzung führt aber kein Weg vorbei!
Ein großes DANKE an alle für ihren Beitrag!
Josef Weiss
Finanzdirektor und Ökonom der Erzdiözese Wien
Den Rechenschaftsbericht 2022 finden Sie hier zum Download.


