Am 14. Mai 1933 beging die Kirche St. Johann von Nepomuk das Jubiläum des 200jährigen Bestandes einer Kirche in Meidling, das 150jährige Jubiläum der Pfarre und das 40jährige Priesterjubiläum von Dechant Philipp Hönigschmied. Im Rahmen dieser Feierlichkeiten konnte während des Pontifi kalamtes auch die neue Orgel vom Generalabt des Stiftes Klosterneuburg, Dr. Josef Kluger, eingeweiht werden. Ein gemeinsames Mittagessen bildete den Abschluss der Feierlichkeiten. In der Pfarrchronik werden die anwesenden Personen namentlich angeführt:
"Anwesend waren: Hochwdgst. Herr Prälat Dr. Josef Kluger, Generalabt des Stiftes Klosterneuburg. Frl. Rosa Drahokupill, Orgelpatin. Herr Kammerrat Josef Gerhold, Herr Nationalrat Leopold Kunschak, Herr Magistratsrat Rudolf Gschladt, H. H. Dr. Leo, Zeremoniär des hochwdgst. Herrn Prälaten, Herr Prof. Ignaz L. Weber, Regenschori d. Pfarrkirche, Herr Rechnungsrat Schumacher, Dr. Friedr. Weidinger, H. H. Monsg. Dr. Josef Schulenburg (Lourdes-Kirche XII), H. H. Prof. Aldobrand Roczek, Pfarrer v. Höfl ein, H. H. Dechant Philipp Hönigschmied, Pfarrer v. Meidling, H. H. Werner Taschner, Koop., H. H. Leander Marschall, Koop, H. H. Willibald Fischer, Koop. H. H. Alois Kremar, Koop. Herr Raimund Drahokupill sen., Vater der Orgelpatin. Frau Stephanie Köttner, Ob. Postverwltgattin, deren Schwester, Herr Johann Kauffmann sen. und jun.Orgelbauer, Herr Franz Reiter, Führer der Orgelpatin, Herr Alois Kuzel,Mesner, zwei Theologen aus dem Stifte Klosterneuburg u. zw. Herr Gregor Lingl u. Herr Alfons Bartosch, zwei Theologen aus St. Stefan: Herr Karl Hussovits u. Herr Ferdinand Grolik."

Am 14. Dezember 1933 war die Orgel bezahlt. Die Abrechnung der Kosten findet sich ebenfalls in der Pfarrchronik: "Die Orgel hat gekostet 36.036 S. Samt den Nebenkosten: Fenster, Verglasung, Treppeabbrechen, neu aufstellen, elektrotechn.Arbeiten; Beleuchtung abmontieren und neuaufmontieren 4000 S., also hat die Orgel rund 40.000 S. gekostet. Heute samt W. U. Steuer und Krisensteuer an Kaufmann sen. die letzten 2000 S. ausbezahlt.“
Während des Bombenangriffs am 13. Februar 1944 wurde zwar die Kirche nicht direkt getroffen, die Schäden waren jedoch erheblich: "Was sich aber unseren Blicken darbot, war ein Bild fürchterlichster Zerstörung. Kirche und Pfarrhof so stark mitgenommen, dass man kaum an ein Aufbauen denken kann. Dabei waren die Bomben nicht direkt gefallen, sondern nur in allernächster Nähe. Rings um uns alles zerstört. … In der Kirche ist das rechte Seitenschiff durchgeschlagen,alle Fenster mit Rahmen herausgerissen, das Hochaltarbild schwer beschädigt. Paramente konnten zum größten Teile geborgen werden, wenn auch beschädigt. Die Orgel hatte scheinbar wenig Schaden gelitten."
Die Chronik von 1946 gibt über die Instandsetzung Auskunft: "Unsere Orgel wurde von J. M. Kauffmann so weit instandgesetzt, dass sie am 6. Jänner mit einem Manual und am 13. schon mit zwei spielbar wurde. Das 3. Manual blieb unbenützbar, bis 1965 eine Generalreparatur vorgenommen wurde. J. M. Kauffmann sei hier besonderer Dank gesagt für seine selbstlose Hilfe. Am 6. Jänner wurde das 1. Musikalische Hochamt "Schuberts G-Dur Messe" gehalten.
Prof. Hans W. Bousska
(Bezirksmuseum Meidling)