Die Feier der Trauung lebt von vielen Symbolen und Riten, die unsere Sinne, unser Gefühl und unseren Verstand ansprechen. Dadurch können wir das Wirken Gottes tiefer verstehen.
Kreuzzeichen
Im Zeichen des Kreuzes beginnen und beschließen wir den Gottesdienst. Das Kreuz - ursprünglich Zeichen des Todes - ist für den Christen Zeichen der Erlösung, Auferstehung und des Lebens.
Ringe
Ursprünglich war die Überreichung der Ringe das wichtigste Zeichen der Verlobungsfeier und besiegelte den Ehevertrag. Von dort aus entwickelte sich der Ring zum Zeichen der Treue, der personalen Partnerschaft und der Willensübereinstimmung. Ein Ring ist ohne Anfang und Ende - ein Hinweis auf Ewigkeit und Unauflöslichkeit. Die Besprengung mit Weihwasser bei der Segnung der Ringe erinnert an die Taufe, den Bund Gottes mit dem Menschen. Das gegenseitige Anstecken der Ringe mit den Worten "Trag diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" drückt die Verbindung der Eheleute miteinander und mit Gott aus.
Handreichung
Das Reichen der rechten Hände besiegelt seit der Antike einen rechtsgültigen Vertrag. In der Trauung besiegelt er den Ehebund, den Braut und Bräutigam miteinander geschlossen haben. Wenn der Priester/Diakon die Stola um die Hände der Brautleute legt, bestätigt er im Namen Gottes und der Kirche den Ehebund.
Segen über das Brautpaar
Beim Segensgebet werden die Hände über die Neuvermählten ausgebreitet und die Kraft Gottes herabgerufen. Gott schenkt seinen Beistand.
Hochzeitskerze
Die brennende Kerze ist ein Symbol der Liebe: Sie leuchtet, sie verzehrt sich, sie macht hell, sie wärmt. Sie erinnert an Christus, das Licht der Welt. Sie kann bei Familienfesten, besonders am Hochzeitstag, an die Eheschließung erinnern.
Blumen
Blumen sprechen als Teil der Schöpfung eine vielfältige Sprache. Bei der Hochzeit sind sie Zeichen des Lebens, der Liebe und der guten Wünsche.
Festliche Kleidung
Zu einem Fest wie der Hochzeit gehört in allen Kulturen eine besondere Kleidung. In unserer Kirche ist weiß die Farbe österlicher Freude und Zeichen neuen Lebens.
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Amoris laetitia ("Die Freude der Liebe") über die Liebe in der Familie. (Papst Franziskus)
"Der Dialog ist eine bevorzugte und unerlässliche Form, die Liebe im Ehe- und Familienleben zu leben, auszudrücken und reifen zu lassen. Doch er setzt einen langen und mühevollen Lernprozess voraus. Männer und Frauen, Heranwachsende und Jugendliche haben unterschiedliche Arten, sich mitzuteilen, einen abweichenden Sprachgebrauch und jeweils andere Verhaltensmuster. Die Art, zu fragen, die Form, zu antworten, der verwendete Ton, der Moment und viele andere Faktoren können die Kommunikation bestimmen. Außerdem ist es immer nötig, einige Haltungen zu entwickeln, welche die Liebe zum Ausdruck bringen und den echten Dialog ermöglichen. Sich Zeit lassen, wertvolle Zeit, die darin besteht, geduldig und aufmerksam zuzuhören, bis der andere alles gesagt hat, was er nötig hatte. Das erfordert die Askese, nicht mit dem Reden zu beginnen, bevor der passende Moment gekommen ist. Anstatt anzufangen, Meinungen zu äußern und Ratschläge zu erteilen, muss man sich vergewissern, ob man alles gehört hat, was der andere zu sagen hat. Das schließt ein, ein inneres Schweigen einzunehmen, um ohne "Störsignale" im Herzen oder im Geist zuzuhören: Alle Eile abzustreifen, die eigenen Bedürfnisse und Dringlichkeiten beiseite zu lassen und Raum zu geben. Oftmals braucht einer der Ehegatten nicht eine Lösung seiner Probleme, sondern nur, angehört zu werden. Er muss spüren, dass man sein Leid, seine Enttäuschung, seine Angst, seinen Zorn, seine Hoffnung, seinen Traum erfasst hat. Doch Klagen wie diese sind häufig: "Er hört mir nicht zu. Wenn es scheint, als tue er es, denkt er in Wirklichkeit an etwas anderes." – "Ich spreche zu ihm und spüre, dass er hofft, dass ich endlich aufhöre." – "Wenn ich mit ihr spreche, versucht sie, das Thema zu wechseln, oder sie gibt mir kurze Antworten, um das Gespräch abzuwürgen."