Blitzlicht, 4. Adventsonntag A, 21. Dezember 2025
Lesung: Jes 7, 10 -14
Zum Verständnis des Textes braucht man den Zusammenhang von Jes 7,1-17: In der zweiten Hälfte des 8. Jh. v. Chr. erobern die Assyrer die Staaten rundum bzw. verlangen von ihnen Tribut. Dagegen verbünden sich Aram (Syrien) und das Nordreich Israel. Sie wollen auch das Südreich Juda als Partner gewinnen und belagern Jerusalem. Juda jedoch holt die Assyrer zu Hilfe. Diese gehen mit Freuden auf Judas Bitte ein, allerdings nur gegen hohen Tribut.
Der Prophet warnt nun den König vor allen Bündnissen. Ahas soll nicht auf politische Machenschaften setzen, sondern auf Gott vertrauen. Wie so oft fehlt der wichtigste Satz, Jes 7,9: Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht. Gott selbst bietet Ahas ein Zeichen an, was dieser mit einer scheinheilig „frommen“ Begründung ablehnt, denn er setzt lieber auf eigene Pläne.
Der Prophet kündigt nun an, dass Gott selbst – auch ungebeten – ein Zeichen schenken wird: ein Kind. Wahrscheinlich war damit ein Thronfolger gemeint; mehr wissen wir nicht. Was wir wissen, ist, dass eine junge Frau (alma) ein Kind empfangen hat, und nicht eine Jungfrau eines empfangen wird. Der Text ist eines von mehreren Beispielen dafür, wie man einem Text Gewalt antut, nur um das Schema „Verheißung - Erfüllung“ zu implementieren. Und das Kind im Neuen Testament heißt auch nicht Immanuel (Gott mit uns). Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Josef und Maria sagten: „Ist doch egal, was Gott will. Jesus ist ein viel schönerer Name.“
Im alttestamentlichen Text folgt die Drohung gegen Ahas, dass sein Reich zerstört werden wird. Aber in dem ganzen Kapitel 7 ist Jesaja von seinem Sohn Schear-Jaschub begleitet, und dieser Name bedeutet „Ein Rest bleibt übrig“.
Eva R.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über https://www.vaticannews.va/de/tagesevangelium-und-tagesliturgie/2025/03/23.html









