Sonntag 14. Dezember 2025

Unser Pfarrblatt

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Franz Xaver Schweichhardt

Franz Xaver Schweickhardt schrieb mit „Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns“ eine historisch-topographische Beschreibung Niederösterreichs in 34 Bänden, die nach den vier Vierteln geordnet sind und Kupferstichen und Lithografien verschiedener Künstler und Schweickhardts selbst enthalten. Als Vorlage diente dabei Friedrich W. Weiskerns Topographie.

 

Außer der hiesigen Pfarrkirche zum heil. Laurenz befinden sich sonst keine erwähnenswerthen Gebäude.

Diese Kirche befindet sich mitten im Dorf, und war ehedem nur eine Kapelle, zu Ehren des heil. Judas Thaddäus; nachdem aber die alte, außer dem Orte gestandene Pfarrkirche wegen Baufälligkeit abgetragen wurde, so ward von der Landesregierung solche als Pfarrkirche im Jahr 1787 bestimmt und in Gebrauch genommen. Sie ist auch jezt noch nur als eine große Kapelle anzusehen; sie hat zwar einen Thurm mit 3 Glocken, aber kein Presbyterium und keinen Seitenaltar. Solche ist viereckig gebaut, mit einem schönen auf 6 starken viereckigen Pfeilern ruhenden Gewölbe, und zwei ebenfalls gewölbten Seitengängen; ihre Länge beträgt nur 8 Klafter 4 Schuh, ihre Höhe 3,5 Klafter. Der Hochaltar ist in gefälliger Form erbaut, marmorirt und vergoldet; das Altarblatt - ein gutes Gemälde - stellt den heil. Laurenz in Lebensgröße vor. An der Südseite befindet sich eine kleine Kapelle angebaut. 

 

Von der uralten Pfarrkirche steht am westlichen Ende des Orts noch der Thurm, und um denselben der Friedhof mit einer Mauer und tiefem Graben umgeben; das Gebäude der Kirche wurde ganz abgebrochen, und das Baumaterial davon zum Pfarrhofgebäude verwendet.

Es soll ein sehr altes gothisches Gebäude mit besonderen Gurtenbögen und mit einem derlei Sacramentarium versehen gewesen seyn.

Sehr merkwürdig ist der noch stehende, sogenannte Dreihündelthurm von der Kirche. Er ist ganz von Steinen, im regelmäßigen Viereck (5 Klafter im Quadrat) ausgeführt, und hat eine Höhe von 12 Klaftern; wovon die Kuppel ebenfalls von Stein in ein Viereck spitzig ausläuft. Seine sonderbare Benennung erhielt er wegen zwei an der scharfen Schneide der Kuppel, in erhabener Steinarbeit angebrachten Hundsköpfen, die höchst seltsam durch optische Täuschung, gleichfalls mehrere Hunde zu formieren scheinen. Die Aussicht von diesem Thurme ist sehr überraschend.

 

Der Sage nach stand die alte am Ende des Dorfes stehende Kirche in der Mitte des Orts, womit der Ort in früheren Zeiten erheblich größer gewesen sein muss.  Um Tage Simonis (der Zelot) und Judas Thaddäus (28. Oktober) war hier ein Schafmarkt, welcher aber nach Götzendorf verlegt wurde.

 

Auch stand südlich vom Leichenhofe an der Piesting ein Schöloß (nach der Meinung der Einwohner soll es ein Bollwerk gegen feindliche Überfälle gewesen seyn). welches wahrscheinlich von den Herren von Mosenburen (Moosbrunn) bewohnt wurde.

 

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