Dienstag 19. März 2024
Evangelium von heute Mt 1, 16.18-21.24a Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus. 16 Jakob...
Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
Mk. 2, 5
Namenstage
Christus hat uns gern und er liebt uns immer! Er liebt uns auch dann, wenn wir ihn enttäuschen, wenn wir dem nicht entsprechen, was er von uns erwartet. Er verschließt nie die Arme seiner Barmherzigkeit.
(Hl. Johannes Paul II.)
ECUADOR: Tatzl Hans

Berater im Bereich Bildung und Entwicklung

 

Seit März 2017 ist Mag. Hans Tatzl, Entwicklungshelfer der ED Wien, im Rahmen eines HORIZONT3000 Projektes in San Miguel, Ecuador, als Berater im Bereich Bildung und Entwicklung tätig. In seinem ersten Projetkbericht stellt er das Projekt und seine Ziele vor.

 

San Miguel ist ein kleines Dorf im Urwald an der kolumbianischen Grenze in der Region Cotacachi / Cayapas. Die einzige Verkehrsverbindung mit der Umwelt ist der Fluss, es gibt keinen Handyempfang, kein Internet. Eine Stromleitung ist zwar seit einigen Jahren vorhanden, Strom gibt es trotzdem nur fallweise.

 

© Foto: Hans Tatzl

Die Bewohner der Comunidad sind Afro-Ecuadorianos, die meisten anderen Doerfer am Flusslauf sind von Indigenes (Chachis) besiedelt. Bedingt durch die abgeschiedene Lage spielt sich das Leben im Dorf sehr einfach ab, alles was benoetigt wird und nicht selbst hergestellt werden kann, muss mehrere Stunden weit von der naechsten Stadt mit dem Boot besorgt werden.

 

Die Einwohner sind sehr offen und interessiert an Neuem, mit Bewusstsein fuer die Umwelt in der sie leben. Der Fluss ist ihre Lebensader fuer den Transport, Grundlage sozialer Kontakte mit umliegenden Doerfern, fuer die taeglichen haeuslichen Arbeiten, ihre Nahrung und zum Teil Trinkwasser. Ihr Einkommen beziehen sie hauptsaechlich aus dem Anbau von Cacao, Fruechten, Ananas und Kokosnüssen, sowie aus Dienstleistungen die sie fuer verschiedene Organisationen erbringen (Schulen, Guarda Parques, diverse staatliche/kirchliche Organisationen,...).

 

© Foto: Hans Tatzl

 

Ein grosses Problem der Region stellt die Extraktion von Gold durch internationale Bergbaugesellschaften dar. Seit Jahren kaempfen die Bewohner mit wechselhaftem Erfolg gegen die Ausbeutung und die damit verbundene Verseuchung der Fluesse mit Arsen und Mercurio.

 

a)  Zielgruppe der personellen Projektmitarbeit von HORIZONT3000

 

Direkte Zielgruppe:

25  Jugendliche

3     Parkranger

3     Bewohner die Computer fuer ihre Arbeit benoetigen

10   Bewohner in leitender / meinungsbildender Funktion

1     Chef des Dorfes

 

Indirekte Zielgruppe:

150  Bewohner der Comunidad

?      Bewohner anderer Doerfer entlang der Fluesse Rio Cayapas und Rio Santiago

 

b)  Ziele der personellen Projektmitarbeit von HORIZONT3000

 

Das Ziel des Teilprojektes San Miguel ist es, die Comunidad in ihrer Weiterentwicklung zu unerstuetzen und neue Wege fuer nachhaltige Veraenderungen aufzuzeigen und zu initialisieren.

 

Dazu zaehlen in erster Linie Massnahmen im Bildungsbereich, Sicherstellung medizinischer Primaerversorgung sowie Konzepte und Projekte zur Foerderung eines verantwortungsvollen, Ruecksicht auf die Umwelt und die ansaessige Bevoelkerung nehmenden Tourismus.

 

Bedeutung wird auch auf eine Staerkung der Bewusstseinsbildung der lokalen Bevölkerung in Bezug auf Umweltschutz und der schonenden Nutzung natürlicher Ressourcen gelegt

 

c)  Bisher erreichte Resultate der personellen Projektmitarbeit von HORIZONT3000

  • Integration in die Dorfgemeinschaft und Akzeptanz durch die Bewohner in fachlichen und sozialen Aspekten
  • Erstellung eines Entwurfes fuer ein Konzept "Eco-Tourismus"
  • Erbeitung eines Schemas zur Kalkulation von Urwaldtouren unter Beruecksichtigung eines entsprechenden Einkommens der Comunidad sowie unter Bedachtnahme auf die Angemessenheit fuer Touristen.
  • Manuskript als vertiefende Unterlage zu den Erste-Hilfe Kursen

d)  Arbeitsbeschreibung

 

Tätigkeiten im Berichtszeitraum:

  • Wissensvermittlung im Bereich Computación
    (1 Laptop fuer selbstaendige Weiterentwicklung im Dorf gelassen)
  • Abhaltung von Kursen in "Erster Hilfe" (3 komplette Erste-Hilfe Boxen uebegeben)
  • Massnahmen zur Foerderung des Tourismus:
    • Schaffung von Bewusstsein fuer die Anforderungen von Tourismus
    • Entwicklung und konzeptmaessige Darstellung von moeglichen Aktivitaeten im Rahmen des Eco-Tourismus
    • Entwicklung der Idee zur Schaffung einer uebergreifenden Tourismus-Region durch Verbindung zweier Flusslaeufe (Rio Cayapas / Rio Santiago) durch einen zu eroeffnenden Urwaldpfad. Einbeziehung weiterer Doerfer in dieses Konzept um Synergien zu nutzen und gemeinsam zu profitieren.
    • Vorstellung und Besprechung des Konzeptes mit regionalen Entscheidungstraegern
  • Restaurierungsarbeiten zur Verschoenerung des Ortsbildes
  • Mithilfe bei der Ernte sowie Arbeiten im Dorf
  • Unterstuetzung der Guarda Parques bei ihrer Arbeit im Urwald, Anregung der Schaffung von "Aussenposten" zur Kosteneinsparung, staerkere Praesenz im Reservat, tieferes Vordringen in den Urwald moeglich. Darueberhinaus koennen diese auch sehr gut als touristische Stuetzpunkte genutzt werden
  • Gespraeche mit umliegenden Doerfern im Hinblick auf die Bedeutung von sauberem Wasser, Abfallbeseitigung und -Vermeidung

© Foto: Hans Tatzl

 

Besondere Umstände und Schwierigkeiten, die den Projektverlauf und den Verlauf des Personaleinsatzes beeinflusst haben:

  • auf Grund der Abgeschiedenheit des Dorfes ist die Mobilitaet sehr eingeschraenkt
  • Grossteils kein Strom vorhanden sodass der Computerunterricht von Generatoren abhaengig ist.

 

Planung für den nächsten Berichtszeitraum:

  • Ausweitung der Erste-Hilfe Kurse sowie Uebergabe von Erste-Hife Boxen auch an Guarda Parques anderer Doerfer, eventuell auch Kurse an umliegenden Schulen
  • Erweiterung des Konzepes "Eco-Tourismus-Region" um Fotos und Informationen aus den miteinzubeziehenden Doerfern, Eroeffnung des Verbindungsweges zum Rio Santiago
  • Weiterentwicklung des Kalkulationsschemas fuer Urwaldtouren sowie Umsetzung
  • Schaffung der Voraussetzungen fuer die im Eco-Tourismus-Konzept angedachten Aktivitaeten
  • Das Colegio einer Nachbargemeinde verfuegt ueber einen Computerraum mit 10 PCs, von denen lediglich 3 halbwegs funktionieren:--> Ueberpruefung der Computer, Suche nach Loesungen zur Finanzierung und Durchfuehrung der Reparaturen.
  • Im Colegio gibt es keinen Lehrer mit Computerkenntnissen: --> Schulung der Professoren
  • Unterstuetzung eines Projektes der Guarda Parques (in finanzieller Hinsicht und bei der Durchfuehrung) zur Diversifizierung des Anbaus in der Region
  • Foerderung der kunsthandwerklichen Arbeiten durchAnregungen zu neuen Formen und unterstuetzenden Verkauf in Oesterreich

Mag. Hans Tatzl, Juni 2017

Pastoralamt der ED. Wien Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit
Stephansplatz 6/6/633
1010 Wien

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