Diakon GR Diakon Edwin Harrand
Edwin wurde am 7. März 1982 zum Diakon geweiht. Er war in der Pfarrseelsorge in der Pfarre Dreimal Wunderbare Mutter Gottes in Wien 10 tätig. 1990 übernahm er die pastorale Betreuung im Altersheim in Liesing, und 1996 widmete er sich der Gefangenen Seelsorge 11 Jahre bis zu seiner, aus gesundheitlichen Gründen, vorzeigen Pensionierung 2006.
Diakon Edwin war mit Herz und Seele Gefangenenseelsorger und hat dort sehr viel geleistet. In einem Interview für Impuls-Mail von Diakon Franz Ferstl zum Jubiläumjahr 2020, auf die Frage, was ihn motiviert habe, diesen Diakonalen Dienst zu übernehmen, antwortete er: „persönliches Interesse an gestrauchelten Menschen.“ Elf Jahre lang hatte er jeden Sonntag um 7.00 Uhr einen Wortgottesdienst mit den Insassen gehalten und jeden zweiten Donnerstag gestaltete er eine Gebetszeit mit ihnen. Er begleitete diese Menschen auch, nachdem sie entlassen wurden. Er half ihnen Wohnung und Arbeit zu finden. Er schaffte für sie die nötigen Kontakte zu den Stellen, die ihnen weiterhelfen konnten, wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Er sagte weiter im Interview, dass die Kirche hier viel mehr tun könnte, wenn sie zu Insassen persönliche Kontakte halten würde, weil diese Menschen von vielen, auch von den eigenen Familienangehörigen verlassen wurden. Und zum Schluss meinte Edwin, was einen guten Gefangenenseelsorger ausmacht: „Nur wenn man selber stark genug ist, da es sicherlich kein leichter Dienst ist.“ Im August 2005 erhielt Diakon Edwin Harrand vom Bundesministerium für Justiz „das Bundes-Ehrenzeichen“ als Anerkennung für seine besonderen Verdienste um das Gemeinwesen.
Aber nicht nur das, Edwin machte immer wieder außergewöhnliche Sachen: er brachte „Sandler“ von der Straße nach Hause, wo er sie zusammen mit seiner Frau Christine pflegte, zu essen und in Kleidung gab, sodass sie wieder, zumindest für eine kurze Zeit, ihre Menschenwürde zurückbekamen. Das biblische Wort aus dem Matthäus Evangelium war sein Motto: „denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben, … ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; … Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen. Mt 25, 35.36b
Möge Gott unserem lieben Diakon Edwin Harrand das alles reichlich lohnen. Möge Gott ihn umarmen, wie er viele „gestrauchelte Menschen“ umarmte und tröstete, und möge ihm Gott die Worte wiederholen: „Amen, ich sage dir: was du für einen meiner geringsten Brüder getan hast, das hast du mir getan.“ Vgl. Mt 25, 40b. Gott möge ihn in sein Reich aufnehmen und ihm die ewige Ruhe schenken.
Seiner Frau Christine, seinen Kindern und Verwandten richte ich im Namen der Ständigen Diakonen der Erzdiözese Wien, auch im Namen von unserem Apostolischen Administrator Mag. Josef Grünwidl, mein herzliches Beileid aus.
Hier möchte ich besonders unserem Diakon Leo-Heinz Krebs danken, der zu Edwin telefonisch immer wieder Kontakt hatte (machmal auch mit seiner Frau gesprochen) und einen Tag .....! Als es ihm noch besser ging, ist seine Frau hie und da zu Festtagen zu uns nach der 'Pfarre Franz von Sales' gekommen. Später als Pflegebedürftiger konnte er nur mehr zu hause gepflegt werden (er wohnte ja im 1. Stock des Reihenhauses).
Edwin starb am Sonntag, den 20. Juli 2025.
Auf Wunsch der Familie findet das Begräbnis von Diakon Edwin Harrand im engsten Familienkreis statt.
Die Seelenmesse, die zu einer späteren Zeit stattfinden wird, werden die Diakone informiert und eingeladen.
Institutsleiter Diakon GR Rudolf Mijoc

