Freitag 26. April 2024

Auferstanden!

 

„Deinen Tod, o Herr verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bist du kommst in Herrlichkeit“, so lautet die Akklamation der Gemeinde, die den Gottesdienst mitfeiert auf die Worte des Priesters nach der Wandlung: „Geheimnis des Glaubens“. Auch in der Feier der Osternacht hat sich das wiederholt. Die Eucharistie ist ein Geheimnis des Glaubens und sie kommt aus dem Tod und der Auferstehung des Herrn. Und auch die Auferstehung selber ist ein Geheimnis unseres Glaubens. Alle Symbole der heutigen Osternachtfeier – und diese Feier ist sehr reich an Symbolik – alle Symbole verweisen auf dieses zentrale Geheimnis unseres Glaubens, dass Jesus, der Gekreuzigte, nicht im Tod geblieben ist, sondern dass er auferstanden ist und lebt. Die Botschaft von der Auferstehung ist die Mitte des christlichen Glaubens, ohne sie ist unsere Verkündigung leer und sinnlos, wie der Apostel Paulus im 1. Kor.-Brief schreibt, ohne sie wäre unsere Erlösung nicht geschehen und ohne sie sind auch unsere Verstorbenen verloren. Mit dem Glauben an die Auferstehung steht und fällt unser Glaube und das ganze Christentum.   

In diesem Zentrum kommen alle „Fäden“ des „Netzwerkes Glauben“ zusammen und erhalten davon ihre eigentliche Bedeutung und Sinnspitze. Freilich heißt an die Auferstehung Jesu als zentralen Glaubenssatz unseres christlichen Bekenntnisses, als Dogma sozusagen, zu glauben, noch nicht, dass uns das auch persönlich berührt und wir das auch aus einer inneren Erfahrung heraus anderen Menschen bezeugen können. Hier kommt eben die persönliche Betroffenheit durch unseren Glauben mit ins Spiel, der Weg sozusagen, den jeder von uns mit dem Herrn schon im Glauben gegangen ist. Und auch die Osternachtfeier will so ein Impuls sein, der diese Betroffenheit erneuert und vertieft und wo der Herr einen jeden von uns persönlich ansprechen möchte. Dazu hilft uns auch das Evangelium, das wir vorhin gehört haben.

Wir sind eingeladen, uns in die Situation der Frauen hineinzuversetzen, die in aller Frühe des 1. Tages der Woche der Woche zum Grab kamen, um den Leichnam Jesu zu salben (so wie es damals Sitte war).  Frauen wie diese haben Jesus auf seinem Weg von Galiläa nach Jerusalem begleitet und unterstützt, wie das Lukasevangelium erzählt. Sie waren Zeuginnen seiner Worte und Machttaten und haben ihre Hoffnung auf ihn als ihren Herrn und Messias gesetzt. Diese Hoffnung war nun, nach seinem gewaltsamen Tod, zerbrochen. Was bleibt, ist ein letzter Liebesdienst, den sie ihm mit der Salbung erweisen wollen. Aber sie finden keinen Leichnam, anstatt dessen begegnen ihnen 2 Männer in leuchtenden Gewändern, die ihnen die Auferstehung Jesu verkünden. „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden“. Und sie werden an die Worte Jesu erinnert, die er ihnen gesagt hatte: Er werde gekreuzigt werden und am 3. Tag auferstehen. Obwohl sie zuerst erschrecken, kehren sie dennoch vom Grab zurück und berichten das, was sie erlebt hatten, den Aposteln, die ihnen aber keinen Glauben schenken. Nur von Petrus erzählt das Lukasevangelium, dass er sich ebenfalls auf den Weg zum Grab macht, dort aber nur das leere Grab und die Leinenbinden sieht und voll Verwunderung nach Hause zurückkehrt.

Der Glaube an die Auferstehung des Herrn ist also ein Prozess, der im Evangelium vom Erschrecken der Frauen und von der Verwunderung des Petrus hinführt zu einer persönlichen Erfahrung und einem lebendigen Glauben daran, dass Jesus lebt und dass er nicht im Tod geblieben ist. Und dass deshalb der Tod überwunden ist. Dass das Dunkel dieser Welt endgültig vom Osterlicht erhellt ist.

Diesen Weg hin zum Osterglauben, der an den Frauen und später an den Aposteln und Jüngern Jesu sichtbar geworden ist, hat Papst Franziskus bei einer  Generalaudienz im Jahre 2014 so ausgedrückt:  Wenn alles verloren scheint, dann handelt Gott und bewirkt "einen demütigen Sieg“, der menschlich als ein „Scheitern daher kommt", sagte er am Petersplatz im Blick auf Verrat, Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn. "Wir sehen keine triumphalen Sieger über das Böse in der Welt", sagte der Papst. „Die Auferstehung sei vielmehr ein Eingreifen Gottes in einer Situation, in der menschliche Hoffnung zerbrochen sei. Jesus erscheine am Kreuz als Besiegter. Mit der Kreuzigung und Auferstehung seines Sohnes zeige Gott hingegen, dass sein Sieg gerade im Scheitern seines Sohnes liege. Dessen Leiden seien ein Spiegel für die Leiden der Menschheit. 

"Wenn wir in einigen Momenten unseres Lebens keinen Ausweg aus unseren Schwierigkeiten finden, dann liegt darin der Auftrag“, so Papst Franziskus sinngemäß, „uns voller Vertrauen der Hoffnung auf Gott hin zu öffnen, wie es Jesus getan hat“.

Auch wir sehen heute keinen triumphalen Sieg über das Böse in unserer Welt. Es gibt den Krieg, der uns so betroffen macht, das Leid so vieler Menschen, es gibt Ungerechtigkeit und Bosheit. Aber die Botschaft von der Auferstehung des Herrn verkündet auch uns Hoffnung: Hoffnung darauf, dass die Liebe letztlich stärker sein wird als der Hass und die Gleichgültigkeit, dass ungerechte Gewalt letztlich nicht seine Ziele erreichen wird und dass der treue Gott, den uns Jesus als seinen Vater verkündet hat, alle Verstorbenen, die auf ihn ihr Vertrauen gesetzt haben, nicht untergehen lassen wird sondern ihr Dasein in seiner Hand geborgen hält und zwar für immer und ewig. Dafür steht die Botschaft von der Auferstehung, das Licht der Osterkerze und das Zeugnis so vieler Christen und Christinnen, die in ihrer Hoffnung auf das österliche Leben ihr Dasein bestanden und Großartiges bewirkt haben.

Amen.  

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