Donnerstag 26. September 2024

Hochwasser durchkreuzte Chorprojekt-Plan …

…Bericht von einem Chorereignis, das trotz Absage des Abschlusskonzertes zu einem geistlichen Klangerlebnis verwandelt wurde.

Eigentlich hätte es ein festliches Konzert für die Orgel in der Pfarrkirche Stockerau sein sollen, die Naturereignisse haben jedoch eine Änderung der Pläne notwendig erscheinen lassen.

Dabei war alles so gut vorbereitet: In der Pfarrkirche Stockerau steht ein  Orgelsanierungsprojekt an. Das Projekt steht am Anfang und als Auftakt zu diesem Projekt war ein Konzert mit Kirchenmusik von Wolfgang Amadeus Mozart geplant. Ein großer Auftakt mit großer Besetzung und prominenter Leitung. Das Stockerauer Stadtorchester mit seinem Leiter Rudolf Streicher sollte spielen. Das vorbereitete Programm: Die Krönungsmesse für die Königin der Instrumente.

Dazu wurde auch ein Projektchor zusammengestellt, eine erlesene Schar von 28 Sängerinnen und Sängern aus der größeren Region, ausgewogen und ökumenisch zusammengesetzt. In zwei Wochen waren fünf Proben angesetzt, in denen Kirchenmusikreferent Johannes Lenius die Teile der Messe, die Motette „Ave verum“ und den Chor „Halleluja“ aus dem Messias von G. F. Händel vorstellte und erarbeitete. Dabei waren sowohl die musikalischen und stimmtechnischen Details als auch liturgietheologische und spirituelle Hintergrundaspekte der Kompositionen Thema. Rudolf Streicher war sehr engagiert und kam auch eigens zu einer Chorprobe. Es war für die Aufführung am 22. September alles bestens vorbereitet.

Die Naturereignisse haben jedoch eine andere Regie geführt. Die Woche zuvor gab es verheerende Regenfälle und Land- und Hausüberflutungen, sodass vier Tage vor dem Konzert die Absage bzw. Verschiebung entschieden wurde.

In der letzten Chorprobe wurde daher umdisponiert und eine Mini-Auswahl der erarbeiteten Werke für die Sonntagabendmesse vorbereitet.

Und schließlich erklangen in der Kirche das Kyrie aus der Krönungsmesse, Ave Verum und Laudate Dominum, gesungen von einem etwas verkleinerten Chor und mit Orgelbegleitung durch Beate Kokits, nebst den Gemeindeliedern und Psalmen. Ein schönes Zeichen als Fürbitt-Musik und ein würdiger Ersatz für das Konzert.

Johannes Lenius

Orgelkurse in Hollabrunn und Großengersdorf, Vikariat Nord

Der Orgelkurs „Step by Step“ wurde im Juni 2024 erfolgreich abgeschlossen. Ziel des Kurses war es, die Orgelmusik in den Pfarrgemeinden zu fördern, sowohl mit Hinführungen zur Begleitung der Gemeindegesänge als auch durch Vorstellen und Kennenlernen selbständiger Orgelwerke und Orgelliteratur.

Der Kurs war so gestaltet, dass sowohl Anfänger als auch bereits tätige Organistinnen und Organisten sich aus- und weiterbilden lassen konnte - praxisorientiert und zeitgemäß. Dazu wurden im Vorfeld eine Liste ausgeschickt, in der als erster Teil Lieder aus dem GOTTESLOB und als zweiter Teil ein Bündel dazu passender Orgelliteratur angegeben wurde. Dabei wurden Sätze aus unterschiedlichen Orgel- und Klavierbüchern herangezogen, sowie auch Kurzintonationen und Vor- und Nachspiele zu diesen Gesängen. Der zweite Orgelliteraturteil beinhaltete zu den Gottesdiensten passende Werke, abgestuft nach Schwierigkeitsgraden und entsprechend dem Kirchenjahr.
 

Die Themen waren:

Beginn – Ende – Segen
Erntedank - Gabenbereitung – Kommunion
Ehre – Heilig
Fastenzeit – Passion
Ostern – Himmelfahrt
Pfingsten – Trinitatis
Sommer – Sonne, Morgen – Abend

 

Pro Semester wurden vier Einheiten im Abstand von etwa drei bis vier Wochen angeboten. So konnten die Inhalte in den Zwischenzeiten geübt und dann auch vorgetragen werden. Um eine  möglichst große Region abdecken zu können, wurde an zwei Orten unterrichtet. Hollabrunn war der westliche Ort, wo die große dreimanualige Hradetzky-Orgel viele Möglichkeiten eröffnete. Hier trafen sich sechs Teilnehmer*innen an Freitagabenden. Im Osten des Vikariates stand die zweimanualige Kauffmann-Orgel in Großengersdorf  für drei Teilnehmerinnen an Samstagvormittagen zur Verfügung.

Auf diese Weise konnte der Entfall des dislozierten Einzelunterrichts des Diözesankonservatoriums durch die Tätigkeit des Kirchenmusikreferenten des Vikariates aufgefangen werden.

Johannes Lenius

 

Kurs für Liturgisches Orgelspiel in Mannswörth, Vikariat Süd

Vier Organistinnen und Organisten aus dem Vikariat Süd trafen sich an sechs Abenden in den Monaten Mai und Juni zum liturgischen Orgelspiel. An der Ullmann-Orgel der Pfarrkirche Mannswörth konnten sie den Anweisungen des Referenten folgend zunächst die Ausführung des Liedsatzes aus dem Orgelbuch zum Gotteslob perfektionieren. Dabei wurde besonders auf Registrierung, Liedtempo und Artikulation geachtet. In der Folge wurden die passenden Vorspiele ergänzt und auch der Übergang zum Lied in Agogik und Metrik ausprobiert. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten verschiedene Vorspielmodelle anhand des Orgelbuchsatzes oder nach freier Erfindung: Zwei- oder dreistimmige Imitation, Lückensatz, Pendelmelodik, melodisch rhythmische Veränderung und unterschiedliche Verzierungsformen; zuletzt wurden alle erlernten Techniken zur Gestaltung von längeren Vor- und Nachspielen herangezogen.

Herbert Gasser


 

„Locus iste“ - Chortag im Vikariat Süd

Das Bruckner-Jahr 2024 war Grund und Anlass, diese Motette als Thema des alljährlichen Frühlingschortages im Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiözese Wien auszuwählen. Rund vierzig Sänger*innen waren der Einladung des Kirchenmusikreferenten Herbert Gasser gefolgt und studierten unter seiner Anleitung das „Locus iste“ und die „Windhaagermesse“ von Anton Bruckner (in der vierstimmigen Fassung von Joseph Messner) ein. Weitere Chorsätze zum Thema Kirchweihe – Bruckner schuf die Motette 1869 zur Einweihung der Votivkapelle des Linzer Domes – rundeten das Programm des Nachmittages ab: „Die Kirche steht gegründet“ im originalen Satz von Samuel Sebastian Wesley und  „Ein Haus voll Glorie schauet“  mit Überchorsatz und Chorstrophe von Herbert Gasser.

 

Herbert Gasser


 

„Kons meets Musikschule 2024“

16. März 2024

Die neue Orgel des Konservatoriums der Erzdiözese Wien war im letzten Jahr Ausgangspunkt für ein neues Konzertprojekt.

Mit dem Ziel, dass junge Orgelschülerinnen und -schüler aus unterschiedlichen Institutionen ein gemeinsames Konzert gestalten, entstand das Konzept zu „Kons meets Musikschule“.

Dieses Konzertformat bietet den jüngsten und jungen Orgelschülerinnen und -schülern der Musikschulen sowie des Konservatoriums die Möglichkeit, in einem Konzertsaal an einem modernen Instrument vor Publikum zu musizieren.

Sowohl im letzten Jahr wie auch heuer folgten viele Kolleginnen und Kollegen aus umliegenden Musikschulen der Einladung und bereiteten mit Schülerinnen und Schülern ihrer Orgelklassen Werke für dieses Konzert vor. Auch Kolleginnen und Kollegen des Konservatoriums der Erzdiözese Wien unterstützten „Kons meets Musikschule“, indem sie mit jungen Schülerinnen und Schülern Beiträge für dieses Konzert einstudierten.

Die 13 jungen Organistinnen und Organisten, die am 16. März „Kons meets Musikschule 2024“ gestalteten, boten im voll besetzten Saal des Konservatoriums ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm, das Werke von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Johannes Brahms, Charles-Marie Widor, Siegfried Karg-Elert und anderen enthielt.

Sigrid Wolfbauer-Gartner


 

Kantorenabend „EXSULTET“

15. März 2024

Zehn Teilnehmende aus verschiedenen Pfarren des Vikariates bereiteten sich im Rahmen eines Kantorenabends im Bildungszentrum St. Bernhard in Wiener Neustadt auf den Vortrag des Osterlobes «Exsultet» vor. Nach kurzem Einsingen erklärte Referent Herbert Gasser Geschichte, Aufbau und liturgische Funktion des Osterlobes; im Anschluss hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einzeln und in Gruppen die Möglichkeit, Teile des Gesanges unter Anleitung des Referenten vorzutragen. Praktische Hinweise zur Aussprache, Atmung und Phrasierung ergänzten den Vortrag.

Herbert Gasser

Kantorenkurs Orth an der Donau

Die Vielfalt der Psalmen wurden im Vikariat Nord der Erzdiözese Wien thematisiert und in einer Seminar-Reihe vorgestellt. Es war eine Reise in die Welt der Biblischen Poesie, in Musik und Theologie. Zwanzig interessierte Teilnehmende trafen sich an drei Samstagen in den Monaten Februar und März jeweils vormittags im Pfarrzentrum von Orth an der Donau, um sich mit diesem Abschnitt aus der Bibel zu befassen.

Psalmen begegnen uns meistens in den Gottesdiensten, sei es in Zitaten oder als rezitiertes Gebet. Aber auch im gesungenen Solo-Vortrag und in mehrstimmigen Chorwerken treten Psalmen in Erscheinung. Die Gemeinden können sie in Liedform oder wechselweise (antiphonal) singen. Sie sind eine poetische Reflexion der Bibel, Meditationen über das Leben des Menschen mit Gott und sie bilden somit einen wertvollen Kontrapunkt zum schnellen Lauf des Lebens.

Die Vormittage vermittelten vielfältige Einblicke über die vielen Möglichkeiten des Gestaltens, wie beispielsweise mit einfachen „Zwei-Ton-Modellen“ und mit vierteiligen Formen. Darüber hinaus wurden die Psalm-Themen, die Sprache, und die musikalischen Ausdrucks-möglichkeiten zugänglich gemacht. Dadurch wurden nicht nur die „technischen“ Ausdrucksformen (Psalmtöne, antiphonales Singen, …) erprobt, sondern auch Theologisches und Spirituelles beleuchtet und zur Sprache gebracht.

Im Besonderen wurden die Psalmen 22, 23, 117, 118, 119 und 150 portraitiert und in unterschiedlichen Psallierweisen und „Psalmtönen“ vorgestellt und eingeübt. All das wurde von Kirchenmusikreferent Johannes Lenius zusammengestellt nun vorgetragen, die Teilnehmenden waren sehr dankbar und sangen begeistert mit.

Johannes Lenius


 

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Pastoralamt der ED. Wien Kirchenmusik
Stock im Eisen-Platz 3/IV
1010 Wien

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