"Kreuzweg gehen"
Der Freitag ist, in Erinnerung an den Karfreitag,
der traditionelle Tag des Kreuzweges.
In der Fastenzeit, den 40 Tagen der österlichen Bußzeit wird in fast jeder Pfarre und vielen zusätzlichen Kirchen am Freitag der Kreuzweg Jesu nachgegangen. In mancher Kirche hängen die Bilder an den Wänden, in anderen gibt es einen eigenen Weg mit den Stationen. Allen gemeinsam ist, dass der Weg Jesu, den er nach seiner Verurteilung in Jerusalem bis zur Stätte seiner Hinrichtung auf Golgatha gegangen ist, nachgestellt ist. Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im religiösen Leben der Christen in Jerusalem. Dort machten sich schon im Altertum immer wieder Menschen auf den Weg, um betend und singend die Orte des Leidens und Sterbens ihres Herrn nachzugehen.
Zahl der Stationen verschieden
Die Zahl der Stationen variierte in der Geschichte. Zunächst waren es sieben Szenen des Leidens Jesu, aber seit dem 17. Jahrhundert werden meist 14 bebilderte Stationen errichtet. Der Umfang der Passion, der gezeigt wird, ist von der Verurteilung durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus bis zum Begräbnis Jesu. Nicht alle Stationen des Kreuzweges sind biblischer Herkunft. Aus dem Traditionsschatz der Kirche stammen die vierte Station "Jesus begegnet seiner Mutter", die sechste "Veronika reicht Jesus ein Schweißtuch", die siebte "Jesus fällt erneut unter dem Kreuz", und die neunte Station "Jesus fällt ein drittes Mal unter dem Kreuz"
Moderne Kreuzwege haben eine 15. Station: Die Auferstehung Jesu von den Toten. Wo eine solche nicht vorhanden ist, dient der Altar der Kirche als diese 15. Station, denn am Altar feiert die Kirche jeden Sonntag das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu.