Unser Auftrag & Unsere Sendung
In einem Leitbild werden der spezifische Auftrag und die Sendung der Getauften in der Pfarre beschrieben. Auch eine Vision für die Pfarre findet hier ihren Platz.
Zudem finden sich darin Informationen hinsichtlich des Selbstverständnisses der Pfarre (z.B. Haltungen, Werte, …). Es gibt also Auskunft über das Wozu und das Wie wir Kirche sind.
Das hier gezeichnete Bild der Pfarre dient als Fundament des Pastoralkonzepts und seiner Umsetzung.
Es steht im Kontext mit den für eine Diözese aktuell leitenden Grundsätzen und Zielen.
Konsenstext
Leitbild bzw. Vision sind ein Konsenstext. Der Pfarrgemeinderat und alle an der Erarbeitung Mitwirkenden müssen diesem zustimmen können. Inhalte anderer Kapitel eines Pastoralkonzepts können hingegen unterschiedliche Blickwinkel nebeneinander wiedergeben.
Leitsatz bzw. Vision
Es ist sinnvoll, den im Leitbild beschriebenen Auftrag und die Sendung der Pfarre in einem gemeinsamen (biblischen) Leitsatz bzw. einer Vision ‚zusammenzufassen‘. Beide stehen wie ein Motto über dem Pastoralkonzept und sollten sich leitend durch alle Teile des Konzepts und pfarrlichen Lebens ziehen.
Eine Vision zeichnet sich zudem dadurch aus, dass sie sprachlich kurz und prägnant formuliert ist und ein Zukunftsbild der Pfarre zeichnet, als wäre dieses bereits Realität. Sie ist nicht zu verwechseln mit einem mittelfristig zu erreichenden Ziel. Sie ähnelt in der Formulierung einem Slogan.
Unterstützung für die Erarbeitung
Leitende Fragen zur Erarbeitung eines Leitbilds oder einer Vision finden sich hier zum Download: Unser Auftrag & Unsere Sendung – leitende Fragen
Beispiele für Formulierungen von (biblischen Leitsätzen) und Visionen aus anderen Pfarren finden sich hier: Unser Auftrag & Unsere Sendung – Beispiele Leitsätze und Visionen
Methoden für die Erarbeitung
Methoden zur Erarbeitung eines Leitbilds oder einer Vision finden sich gesammelt hier zum Download: Unser Auftrag und Sendung - Methodensammlung
Und hier geht's direkt zu ausgewählten Methoden:
Wozu & Wie-Kreis |
Die Teilnehmer/innen machen sich in kurzer, prägnanter Form schriftlich Gedanken über das
Die Stichworte zu den Fragen werden in die beiden Kreise geschrieben. In einem weiteren Arbeitsschritt erhalten die Teilnehmer/innen Formulierungsbeispiele zu den beiden Fragen. Sie sollen diese anhand ihrer gesammelten Gedanken weiterführen, fertig formulieren.
Formulierungsbeispiele ‚Wozu-Kreis‘:
Formulierungsbeispiele ‚Wie-Kreis‘:
Es kann sinnvoll sein, mehreren oder allen Teilnehmer/innen den gleichen Satzanfang zur Weiterformulierung als Auftrag zu geben. In einer gemeinsamen Reflexion können so gleiche, ähnliche oder konträre Ansätze zum Wozu und Wie der Pfarre verglichen werden. Die so entstandenen Formulierungen dienen der weiteren Ausarbeit eines Leitbilds.
Nähere Informationen und Anregungen: https://www.iit-berlin.de/wp-content/uploads/2021/12/Anleitung-Golden-Circle.pdf, 2.5.2022. |
Werte & Haltungen - Checklisten |
In einem Leitbild werden nicht nur der spezifische Auftrag und die Sendung der Getauften in der Pfarre beschrieben, sondern auch leitende Werte und Haltungen im Miteinander und im konkreten pastoralen Tun. Aus einer Vielzahl von guten Werten und Haltungen die wichtigsten für eine Pfarre auszuwhälen oder jene, an denen man weiter arbeiten möchte, ist nicht so einfach.
Checklisten mit einer Vielzahl an Wertbegriffen und einer genauen Beschreibung der methodischen Vorgehensweise zur Auswertung - als Grundlage für ein Pastoralkonzept - finden sich hier zum Download: Leitbild - Checklisten Werte & Haltungen |
Wort Gottes – Auftrag und Sendung |
Zu Beginn steht eine Wort-Gottes Feier und der Austausch über eine Schriftstelle. Ausgehend von dieser stellen sich die Teilnehmer/innen die Frage:
Eine Variante könnte sein, dass jede/r Teilnehmer/in eine für sie/ihn signifikante Schriftstelle zu dieser Fragestellung im Vorfeld auswählt und zum Treffen mitbringt. Im Erzählen weshalb gerade diese Schriftstelle für die eigene Pfarre und ihren Auftrag von Bedeutung erscheint, und im Austausch über die unterschiedlichen Ansätze, wird überlegt, was allen gemeinsam von Gott inspiriert erscheint. |
Ecclesiopreneurship Canvas |
Die Methode des ‚Business Model Canvas‘ (dt.: Geschäftsmodell-Leinwand) ist ursprünglich zur Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen entstanden.
Diese Methode unterstützt die Beschäftigung mit dem pastoralen Auftrag, der Vision und Mission einer Pfarre:
So die beiden Impulsfragen, welche sich auf der Canvas-Vorlage finden.
Nähere Informationen und Anregungen: ‚Gründerhandbuch für pastorale Startups und Innovationsprojekte‘ von Florian Sobetzko und Matthias Sellmann, 2017. |
Kirchenbilder |
Alle die sich in der Kirche engagieren, handeln nach einer Vision von Kirche. Anhand von gezeichneten Kirchen-Bildern kann man über die gemeinsame Kirchenvision reflektieren. Es soll dabei geklärt werden, welche Kriterien und Merkmale den eigenen Ort des Kirche-seins kennzeichnen. Dies hilft bei der Beantwortung der Fragen ‚wozu, wer und wie sind wir‘ als Pfarre im Rahmen eines Leitbilds. Das Materialpaket Kirchenbilder findet man hier zum Download: Kirchenbilder |
Textarbeit |
Ein kirchlicher Text (z.B. Hirtenbriefe der letzten Jahre, Evangelium Gaudii, usw.) oder eine biblische Schriftstelle werden wie bei der Methode Bibel-Teilen anhand der Fragestellung ‚Unser Auftrag? Unsere Sendung?‘ auf die eigene Pfarre hin reflektiert. Die Ergebnisse werden auf Moderationskarten festgehalten und dienen der Weiterarbeit.
Tipps zum Bibel-Teilen findet man hier: Bibel-Teilen. |
„Ich träume von einer Pfarre...“ |
Aus einer großen Auswahl von Spruchkarten, wählen die Teilnehmer/innen jene aus, welche mit Blick auf ihre Pfarre am meisten ihrem ‚Traum‘ von Pfarre entspricht. Im gemeinsamen Gespräch über die jeweiligen Pfarr-Träume sollen häufig vorkommende, übereinstimmende, gegenteilige Ansichten, Wünsche, Beobachtungen etc. notiert werden. Diese Punkte dienen der Erarbeitung eines gemeinsamen Leitbildes.
Diverse Spruchkarten, Lesezeichen, Bibelkarten usw. sind im Behelfsdienst der Erzdiözese Wien erhältlich. |
Stationen-Gottesdienst zum gemeinsamen Priestertum |
Das Thema ‚Gemeinsames Priestertum aller Getauften‘ soll das Bewusstsein für die je eigene Berufung und Verantwortung fördern: Jede/r ist zur Beteiligung gerufen und soll darin ernstgenommen werden. Bei jeder Station steht ein Evangeliums-Vers – Impuls sowie Fragen zum Nachdenken und eine Aktion. Auf einem Plakat werden die Gedanken der einzelnen Teilnehmer/innen zu den Schriftstellen gesammelt. Die Stationen werden einzeln und in beliebiger Reihenfolge besucht. Den gemeinsamen Abschluss bildet eine Taufgedächtnisfeier. Die Plakate mit den verschriftlichten Gedanken dienen der Weiterarbeit am Leitbild. |
Mind-Map |
Auf einem Plakat bzw. Plakatwand befindet sich in der Mitte ein für die Pfarre charakteristisches Bild. Davon ausgehend führen fünf Hauptlinien mit folgenden Fragen:
Im Sinne einer Mind-Map schreiben die Teilnehmer/innen ihre Gedanken und Assoziationen zu den jeweiligen Fragen auf das Plakat. Man kann dabei auch Stichworte von anderen unterstreichen, hervorheben, ergänzen, mit anderen verbinden, eine Frage dazu schreiben … Vom Redaktionsteam werden die gesammelten Assoziationen in einem Leitbildtext zusammengefasst. |