Donnerstag 18. April 2024

Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 9-16 Uhr, Freitag 9-12 Uhr

[1] 1010 Wien, Stephansplatz 6, Stiege 1, 5. Stock

Bausteine eines Pastoralkonzepts

Unsere Maßnahmen

 

Maßnahmen beschreiben exemplarisch konkrete Handlungsschritte, Veranstaltungen, Angebote und Aktivitäten sowie Verhaltensweisen zur Umsetzung und Erreichung der Ziele.

 

Adressaten

Maßnahmen richten sich an konkrete Zielgruppen und geben Antwort auf die Frage: Was machen wir und / oder wie machen wir etwas für wen?

 

Auswahl treffen

Die in einem Pastoralkonzept angeführten Aktivitäten bilden dabei nicht das gesamte pfarrliche Leben ab. Sie sind kein Jahresprogramm.

Ebenso geht es nicht ausschließlich um ‚neue‘ Aktivitäten, es können natürlich auch bereits bestehende Angebote zur Verwirklichung der Zielsetzungen beitragen. Diese, wie auch neue, können anhand folgender Fragen reflektiert und so auf ihr Weiterbestehen überprüft werden:

  • Entsprechen die Maßnahmen der Botschaft des Evangeliums?
  • Entsprechen die Aktivitäten unserem Leitbild und / oder unserer Vision?
  • Entsprechen die Aktivitäten den Zielen, die wir uns gesetzt haben?
  • Entsprechen die Aktivitäten den Menschen, zu denen wir gesandt sind?

 

Unterstützung für die Erarbeitung

Leitende Fragen zur Erarbeitung von Maßnahmen finden sich hier zum Download: Unsere Maßnahmen – leitende Fragen

 

 

Methoden für die Erarbeitung

Methoden zur Erarbeitung von Maßnahmen finden sich hier gesammelt zum Download: Unsere Maßnahmen – Methodensammlung

 

Und hier geht's direkt ausgwählten Methoden:

 

Bestendes Sammeln – den Zielen zuordnen

Jedes gewählte Ziel wird in die Mitte eines großen Plakats geschrieben. Die gesammelten (bereits bestehenden) Aktivitäten und evtl. auch neue Ideen werden jeweils auf ein Post’it geschrieben.
Im gemeinsamen Austausch wird überlegt, welche Aktivität zur Realisierung welchen Ziels am besten beiträgt. Das Aktivitäten-Post’it wird auf das entsprechende Ziel-Plakat geklebt.
Es kann möglich sein, dass man entdeckt, dass eine Aktivität zur Umsetzung keines der Ziele beiträgt. Hier gilt es zu entscheiden, ob dies dennoch eine so wichtige Aktivität oder ein Bereich in der Pfarre ist, dass evtl. ein weiteres Ziel formuliert wird, oder ob diese Aktivität vielleicht zu jenen gehört, von denen man sich verabschiedet.

Missions-Trichter

Der „Missions-Trichter“ ist eine sinnvolle Methode, um die eigene Pastoral am Evangelium zu überprüfen. Das englische Original nennt sich „Mission-Funnel“ (dt. Missions-Trichter) und lehnt sich an ein einfaches Geschäftsmodell an.
Das Modell zeigt einen Weg von einem ersten losen Kontakt durch eine Werbung, hin zu einem gesteigerten Interesse, indem man die Website studiert, gefolgt von einem Besuch im Geschäft und idealerweise abgeschlossen durch einen Kauf und in Folge durch das Weitererzählen an andere von dem positiven Geschäft.

Dieses Geschäftsmodell der unterschiedlichen Abschnitte einer Geschäftsanbahnung lässt sich gut mit einem Kirchenbild oder einer Erfahrung, die wohl viele in der Kirche teilen, verbinden: Kirche bzw. Gemeinden werden in Form von konzentrischen Kreisen erlebt. Die einzelnen Abschnitte können ganz unterschiedlich benannt werden und die Menschen sind frei, ihren Abschnitt in ihrer jeweiligen Situation zu wählen. Sie wählen Nähe und Distanz zur Gemeinde. So könnte man beispielsweise die Abschnitte wie folgt benennen, aber auch selber neu definieren.

 

Zweitens haben die Kirche und jede Gemeinde – oft unausgesprochen – ein Ziel, das mehr Menschen zu diesem inneren Kern gehören, auch wenn wir uns darüber freuen, dass viele Menschen auch in den anderen Abschnitten mit uns verbunden sind. Wie lässt sich nun dieser innerste Kern beschreiben? Mit Papst Franziskus schlage ich die „missionarischen Jüngerinnen und Jünger“ vor, die gleichzeitig eine sinnvolle Synthese der ersten beiden Punkte des Diözesanen Entwicklungsprozesses APG2.1 bilden. Es geht also darum, dass Menschen aus ihrer persönlichen Jesus-Nachfolge nach außen gehen, dienen und neue Jünger machen oder die Welt verwandeln, indem sie sich von Gott verwandeln lassen. Die konkrete Formulierung ergibt sich vielleicht auch aus dem jeweiligen Pastoralkonzept.
In einem ersten Schritt sollen nun die pfarrlichen Aktivitäten in dem Raster verortet werden. In einer folgenden ersten Reflexionsschleife können sie folgende Fragen stellen:

  •  Sind die Aktivitäten tatsächlich auf das entsprechende Segment ausgerichtet oder brauchen die Aktivitäten eine bessere Ausrichtung?

  • Wer trägt die Information an die entsprechenden Teams weiter?

  • Haben wir für alle Segmente Aktivitäten?

  • Sind die damit verbundenen Ressourcen in Blick auf Personal und Finanzen ausgewogen verteilt?

Der nächste Schritt besteht in der Überlegung, ob es zwischen den einzelnen Aktivitäten, die oft als unverbundene Punkte eines Kirchenjahrs erscheinen, Verknüpfungen gibt. Gibt es eine Linie, die diese Aktivitäten miteinander verbindet? Wie kann diese Linie verstärkt werden? Wo braucht es neue Linien und wie können sie etabliert werden?
Es ist ein wenig wie beim Halma-Spiel. Es ist eine große Freude, wenn eine Figur vom Ausgangspunkt über viele weitere Punkte ans Ziel gelangt. Und es gibt oft mehrere Möglichkeiten den Weg zu gestalten, aber es liegt an uns, diese Wege zu ermöglichen.
In gleicher Weise könnte unsere Pastoral aufgebaut sein. Konkret stellt sich die Frage, ob es eine Linie von der Langen Nacht der Kirchen über den Alpha-Kurs hin zur Vorbereitungsgruppe für die Erstkommunion gibt? Ein anderes Beispiel könnte sein, dass eine Pfarre an jedem Einkaufssamstag ein Adventsingen am Hauptplatz macht und dort zur Kindermette einlädt. Bei der Kindermette folgt die Einladung zu den Special-Familiensonntagen, bei den Familien-Sonntagen zu den Familien-Nachmittagen.
Ausgehend von dem Modell kann nun an folgenden Fragen gearbeitet werden und Perspektiven im Sinne eines Pastoralkonzeptes festgelegt werden:

  • Gibt es für jede Aktivität einen nächsten Schritt?

  • Kennen wir Linien aus Erzählungen?

  • Verfolgen wir eine Linie?

  • Hat jede Aktivität einen möglichen nächsten Schritt?

  • Was leiten wir daraus ab?

  • Wissen die Verantwortlichen einer Aktivität, welche Aktivität der nächste Schritt sein könnte für Personen, die mehr wollen?

  • Kennen Sie die Herausforderung, eine Sensibilität für Menschen zu haben, die mehr wollen?

  • Wer wird sie ansprechen und ihnen einen Flyer für den nächsten Schritt anbieten?

  • Gibt es zwischen den einzelnen Aktivitäten einer Linie „Kulturbrüche“, die als Barrieren wirken? Wie können diese Barrieren verringert werden? (z.B. ein hippes Adventkonzert mit tollem Licht und Ton und dann folgt die Familienmesse, die da nicht mithalten kann.) Was leiten wir daraus ab?

Im Sinne des Pastoralkonzepts können die entwickelten Perspektiven in Schritt 3 zusammengefasst werden. Besonders deutlich wird, dass vielen ‚niederschwelligen‘ Aktivitäten in der Pastoral der Pfarre eine große Bedeutung zukommt, wenn sie für den nächsten Schritt geöffnet werden.

Matrix

Auf ein großes Plakat wird eine Matrix gezeichnet und am Boden aufgelegt. Anhand dieser kann überprüft werden, ob bereits bestehende Aktivitäten sowie neue Ideen für Maßnahmen dem Auftrag im Leitbild und den Zielen sowie den Menschen entsprechen.

Die x-Achse gibt dabei an, wie sehr etwas den Menschen entspricht und die y-Achse, wie sehr etwas dem Auftrag und den Zielen entspricht. Alle gesammelten bestehenden Aktivitäten sowie neuen Ideen werden als Stichwort auf einer Karte einem der vier Felder zugeordnet. Im Anschluss wird besprochen, was diese Einteilung für die Fortführung bzw. Umsetzung der jeweiligen Aktivitäten bedeutet.

Übersichtsblatt Ziele - Handlungsschritte

Für jedes Ziel wird ein Übersichtsblatt ausgefüllt. Dabei wird von diesem ausgehend überlegt, mit welcher Aktivität, in welchem Bereich, unter welchen Rahmenbedingungen dieses am besten erreicht werden kann.

Hier können natürlich auch bestehende Angebote den Zielen zugeordnet werden. Ebenfalls besteht die Möglichkeit bereits Indikatoren für eine Evaluierung zu definieren.

Ein solches Übersichtsblatt kann generell bei der Planung der Aktivitäten dienlich sein.

Walt Disney Methode

Diese Methode ermöglicht es, ausgehend von einem formulierten Ziel, mögliche Maßnahmen zu dessen Realisierung aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. So bekommt man verschiedene Ideen und Anhaltspunkte, um eine Entscheidung für eine Maßnahme / Aktion zu treffen. Benötigt werden hierfür nur drei Sessel, welche jeweils für eine andere Zugangsweise stehen und von drei Personen ‚besetzt‘ werden:

  • Träumer/in: alles ist erlaubt, jede Idee ist wertvoll, umso einfallsreicher – umso besser, wir sollten ‚großdenken‘ bei den Umsetzungsmöglichkeiten unserer Ziele, …

  • Realist/in: wie kann die Idee des Träumers umgesetzt werden, was braucht es dazu, haben wir die Ressourcen, gibt es schon Grundlagen, …

  • Kritiker/in: erreichen wir damit wirklich das Ziel, ist das nicht doch nur Träumerei, was wurde übersehen, gibt es das vielleicht bereits, …

Die drei Teilnehmer/innen stellen der Reihe nach wie in einem Rollenspiel ihre jeweilige Perspektive, ihre Ideen und Überlegen dar. Dies kann mehrmals wiederholt werden. Es ist darauf zu achten, dass es zu keiner Diskussion zwischen den Rollenträger/innen kommt.

Die übrigen Teilnehmer/innen agieren als Beobachter/innen und schreiben die für die Beantwortung der Fragestellung ‚Wie setzen wir dieses Ziel um?‘ nützlichen Punkte mit.

 

 

 

Bis zu EUR 5.000,- durch den Innovationsfonds der Erzdiözese Wien.

Einreichschluss: 15. Mai und 15. November.

Synodaler Prozess 2021-2024

Pfarrgemeinderäte sind gelebte Synodalität. Wie Kirche in ihrer Gesamtheit Gemeinschaft, Partizipation und Mission lebt, wird weltweit in einem synodalen Prozess erarbeitet.

Pastoralamt der ED. Wien Pfarrgemeinderäte und Pastorale Strukturentwicklung
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