Dienstag 19. März 2024
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Mutter Teresa
IMPULSTREFFEN WELTKIRCHE

Lernen von der Weltkirche!

Themenschwerpunkte des am 25. September 2020 stattgefundenen „Impulstreffens Weltkirche“ waren ein Bericht über lebendige Partnerschaft zwischen einer Wiener Pfarre und einer Gemeinschaft in Indien sowie Impulse aus dem Benin für eine neue Art des Wirtschaftens.

„Auch in der Corona-Krise trägt und stärkt uns unser gemeinsamer Glaube und unsere Partnerschaft“, so Peter Schönhuber, Pfarrgemeinderat in der Pfarre zur Frohen Botschaft in Wien. „Gemeinsam lachen, gemeinsam weinen, gemeinsam beten!“ ist das Motto der seit 2017 bestehenden Weltkirche-Partnerschaft der vier Pfarren im 4. und 5.Gemeindebezirk in Wien mit der Vidiyalgemeinschaft im südindischen Tamil Nadu.

 

Die Dimensionen des gemeinsamen Glaubens-, Lern- und Solidarweges sind vielfältig, wie Peter Schönhuber beim „Impulstreffen Weltkirche“ anschaulich berichtete: Sie reichen von gemeinsamen Gottesdiensten, Freiwilligeneinsätzen bis hin zu gelebter Schöpfungsverantwortung. Und immer ist es die Bereitschaft beider Partner voneinander zu lernen, die weiter bringt.

 

Ein praktisches Beispiel: Die Vidiyalgemeinschaft konnte mit Hilfe der Wiener Partner die Chirumalar Tamil Rural Elementary und High School errichten. Nun stand man vor der Herausforderung, wie die weit verstreuten SchülerInnen zur Schule gelangen konnten. Der ursprüngliche Plan der indischen Partner, Busse anzuschaffen wurde schließlich in einem gemeinsamen Austauschprozess zugunsten von Fahrrädern fallengelassen. Die Fahrräder wurden mit Unterstützung aus Wien angeschafft, eine simultane Fahrradsegnung in Indien und in Wien, die per Livestream übertragen wurde, bildete den krönenden Abschluss der Aktion. Das nächste Ziel: Die von der Pfarre zur Frohen Botschaft geplante Einführung des Umweltmanagements EMAS soll in einem wechselseitigen Austausch geschehen und Früchte gelebter Schöpfungsverantwortung für beide Partner bringen.

 

Gemeinsame Fahrradsegnung
Gottesdienstübertragung aus Indien
Live aus Indien

 

Die sozialen Medien sind wichtige Hilfsmittel auf dem gemeinsamen Weg – Gottesdienste werden per Skype übertragen und aufgezeichnet, zum Austausch von Informationen bedient man sich einer WhatsApp-Gruppe. Wie leicht damit Distanzen überwunden und weltkirchliche Verbundenheit geschaffen werden kann, erlebten die TeilnehmerInnen am „Impulstreffen“ unmittelbar, als sich Father Leonhard von der Vidiyalgemeinschaft in einer Live-Schaltung meldete und bekräftigte: „In dieser schwierigen Zeit kommt die Hoffnung von euch allen! Ich bin überzeugt, dass - wenn ihr jetzt hier in Indien wärt - ihr auch das tun würdet, was wir jetzt tun: für die Kinder, für die Armen, für die Kranken dasein, denn: ‚We are ONE in Jesus!‘“

 

Im zweiten Beitrag des Abends stellte Nestor Dochamou, Diözesanpriester aus der Diözese Porto-Novo im Süd-Benin und Seelsorger der französischsprachigen afrikanischen Gemeinde in Wien eine im westafrikanischen Benin praktizierte Wirtschaftsform vor, die der Gemeinschaft und dem Leben dient und nicht in erster Linie der Profitmaximierung. In der „solidarischen Ökonomie“ haben soziale Beziehungen und Verbundenheit Vorrang vor dem partikulären Nutzen- und Profitdenken, solidarische Ökonomie ist gelebte Demokratie und aktives Beitragen zum Gemeinwohl.

 

Nestor Douchamou präsentiert solidarische Ökonomie im Benin
Schutzhüllen-Gruppe im Benin

 

Nestor Dochamou stellte einige typische Beispiele für diese andere Art zu Wirtschaften aus dem Benin vor: Landwirtschaftliche Betriebe, wo Konsumierende und Produzierende zusammenhelfen oder die sogenannten „Schutzhüllen“ – selbstverwalteter Gruppen in Stadtvierteln oder Dörfern, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Gruppenmitglieder verbessern, indem sie für konkrete Bedürfnisse Einzelner Geld als Darlehen zusammenlegen. Das ermöglicht z.B. einer Schneiderin eine neue Nähmaschine zu kaufen ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen. Die Wechselseitigkeit dieses Darlehengebens- und nehmens ermöglicht, dass jedes Gruppenmitglied in den Genuss der kollektiven Unterstützung kommen kann.

 

Die größere Perspektive des Solidarischen Wirtschaftens ist, Wirtschaft und Gesellschaft sozial-ökologisch zu transformieren.

 

Mag. Christian Zettl/Kirche im Dialog - Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit

Pastoralamt der ED. Wien Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit
Stephansplatz 6/6/633
1010 Wien

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