Vor zwei Jahren begann unsere gemeinsame Reise in Wien – nun endlich war es so weit: Der Besuch unserer Partnerdiözese in Lodwar, Kenia, konnte Wirklichkeit werden.
Schon der erste Tag ließ uns tief eintauchen. Mitten in Nairobi, im zweitgrößten Slum der Stadt, besuchten wir das Mukuru Promotion Center – ein Ort, an dem Hoffnung sichtbar wird. Seit 1985 begleitet dieses Zentrum, gegründet von den Schwestern der Barmherzigkeit, Kinder und Jugendliche – viele davon mit Behinderung – vom Kindergarten bis in die Berufsausbildung. Bildung inmitten der Armut. Und immer wieder: Lächeln, Lebensmut, kleine Schritte in eine bessere Zukunft.
Dass hier über 700.000 Menschen in rund 30 Siedlungen leben, ist kaum vorstellbar. Und doch begegneten uns keine anonymen Zahlen, sondern Geschichten, Namen. Frauen, die Stärke ausstrahlen, obwohl sie täglich gegen die Armut ankämpfen. Die Arbeit des MPC, seit 1992 unterstützt auch von der Dreikönigsaktion, ist ein beeindruckendes Zeugnis dafür, was möglich ist, wenn man an das Gute glaubt – und es tut.
Am 17. Juli landeten wir schließlich in Lodwar. Kaum angekommen, wurden wir auch schon aufgenommen – mit traditionellen Tänzen, Gesang und der herzlichen Begrüßung von Bischof John Mbinda. Die Wärme war nicht nur klimatisch spürbar, sondern vor allem menschlich. Es war, als würde uns jemand sagen: “Ihr seid hier nicht fremd.”
Der Transfer ins Bethany Guest House der Diözese Lodwar führte uns in eine andere Welt – eine Welt voller Gastfreundschaft und neuer Eindrücke. Für die Mehrheit der Reiseteilnehmer*innen ist es ist es die erste Reise in ein afrikanisches Land.
Gleich nach der Ankunft brachen wir zu einem ersten Spaziergang zum Jesus-Hügel auf. Die untergehende Sonne tauchte die Landschaft in ein warmes Licht – ein stimmungsvoller Beginn für das, was noch kommen sollte. Nach dem Rückweg zur Bischofsresidenz wurden wir zu einem festlichen Abendessen mit Bischof John Mbinda eingeladen – erste Gespräche, erste Begegnungen, erstes gemeinsames Lachen und Tanzen!
Schon vor der Reise hatten sich thematische Arbeitsgruppen gebildet – Frauen und Jugend, Bildung, Friedensarbeit, Pastoral. In Lodwar bekamen diese Themen Gesichter, Stimmen und neue Perspektiven. Außerdem stellten sich alle Delegationen vor – neben unserer Gruppe auch Gäste aus San Jacinto in Ecuador und der Prälatur Infanta auf den Philippinen, die für dieses besondere Wiedersehen eigens angereist waren. Der Geist der Partnerschaft wurde und wird zunehmend spürbar.
Diese Reise bringt uns an viele Orte – äußerlich wie innerlich. Wir sind Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung. Begrüßt mit traditionellen Tänzen, aufgenommen mit offenen Herzen, beschenkt mit neuen Perspektiven. Wir entdecken Freundschaft in bisher unbekannter Umgebung – und lernen: Partnerschaft ist kein abstrakter Begriff. Sie lebt – in jedem Lächeln, in jedem Gespräch, in jedem gemeinsamen Gebet.
Hello Lodwar – wir sind angekommen. Weitere Eindrücke folgen!
Laufend Bilder kommen auf dem Facebookprofil von Kirche im Dialog