Kardinal in Grußbotschaft zum Wiener Hiroshima-Gedenken am 6. August: Argumentation, dass Frieden nur durch Abschreckung und gegenseitige Bedrohung gesichert werden kann, ist tragische und gefährliche Illusion.
Angesichts des bevorstehenden Hiroshima-Gedenkens am 6. August in Wien warnen Kardinal Christoph Schönborn und andere Kirchenvertreter eindringlich vor der anhaltenden nuklearen Bedrohung. Schönborn betont in einer Grußbotschaft, dass die Gefahr durch Atomwaffen heute aktueller sei denn je, da die großen Atommächte ihre Arsenale modernisieren und die politischen Spannungen zunehmen.
Kardinal Schönborn verurteilt die Argumentation, dass Frieden durch nukleare Abschreckung gesichert werden könne, als „tragische und gefährliche Illusion“. Echter Frieden und wahre Sicherheit, so Schönborn, seien nur durch Dialog und Abrüstung zu erreichen. Er erinnert an die Worte von Papst Leo XIV., der einen „unbewaffneten und entwaffnenden Friede“ als den Weg zu wirklichem Frieden beschrieb.
Auch der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl und der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld äußerten sich besorgt. Krautwaschl betont, dass die Zerstörung durch Atomwaffen im Widerspruch zu einer „Kultur der Liebe, des Lebens und des Friedens“ stehe. Er ruft dazu auf, sich gegen jede Form von Gewalt, Krieg und Wettrüsten zu stellen. Landessuperintendent Hennefeld bezeichnet die Produktion und Drohung mit Atomwaffen als Sünde gegen Gott und die Menschheit. Er sei dankbar für alle, die unermüdlich an die Notwendigkeit der Vernichtung aller Nuklearwaffen erinnern, bevor diese die Menschheit vernichten.
Das diesjährige Hiroshima-Gedenken in Wien findet am Mittwoch, den 6. August, auf dem Stephansplatz statt. Die Veranstaltung beginnt um 17:30 Uhr und endet mit einem Laternenmarsch zur Karlskirche. Sie erinnert an den Atombombenabwurf über Hiroshima am 6. August 1945, bei dem Schätzungen zufolge mehr als 250.000 Menschen starben.