Anlass ist Jubiläum der Gnadenkapelle "Maria in der Kupfergasse" am 14. September
Die Kölner Kirche "Maria in der Kupfergasse" begeht am 14. September 2025 ein besonderes Jubiläum: den 350. Jahrestag der Weihe ihrer Gnadenkapelle. Papst Leo XIV. hat aus diesem Anlass den Wiener Kardinal Christoph Schönborn (80) zu seinem persönlichen Sondergesandten ernannt, wie das vatikanische Presseamt mitteilte. Kardinal Schönborn wird den feierlichen Festgottesdienst zelebrieren und damit die besondere Wertschätzung des Vatikans für diesen traditionsreichen Wallfahrtsort unterstreichen.
Im Zentrum der Verehrung steht die sogenannte "Schwarze Madonna", eine ca. 1,50 Meter große Skulptur aus dem 17. Jahrhundert. Das Gnadenbild, auch "Mutter der Barmherzigkeit" genannt, spielt eine zentrale Rolle in der rheinischen Volksfrömmigkeit und zieht Gläubige weit über Köln hinaus an. Ein eindrucksvolles Zeugnis dieser Verehrung ist die Tatsache, dass an keinem anderen Ort in Köln so viele Menschen Kerzen als Zeichen der Hoffnung und des Trostes anzünden wie in dieser Kirche.
Die Geschichte der Kirche ist eng mit der des Gnadenbildes verbunden. Die barocke Kapelle wurde ursprünglich am 8. Dezember 1675 geweiht und nach dem Vorbild des Heiligen Hauses von Loreto in Italien erbaut. Die heutige Kirche, eine der wenigen barocken Bauten in Köln, entstand erst später zwischen 1705 und 1715.
Besonders bewegend ist die Geschichte der Madonna während des Zweiten Weltkriegs. Bei einem verheerenden Bombenangriff im Mai 1942 wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Doch wie durch ein Wunder überstanden das Marienbild und das Allerheiligste die Zerstörung unversehrt. Dieses Ereignis festigte den Ruf der Madonna als "Mutter der Barmherzigkeit" und machte sie zu einem Symbol der Hoffnung in schweren Zeiten.
Die Ernennung von Kardinal Schönborn zum päpstlichen Delegaten unterstreicht die überregionale Bedeutung der Kirche. Sie ist bis heute ein lebendiger Wallfahrtsort und ein Ort der Stille und des Gebets in der geschäftigen Kölner Innenstadt. Die Feierlichkeiten zum 350-jährigen Jubiläum sind nicht nur eine Rückbesinnung auf die reiche Geschichte, sondern auch ein Zeichen für die ungebrochene Strahlkraft dieses besonderen Ortes der Marienverehrung.