Fortbildung für Priester zur sensible Begleitung von Menschen mit Pornografieproblemen; Therapie und Selbsthilfe sind oft nötig.
Etwa 30 Priester nahmen am Priestervormittag in Orth/Donau teil, um sich mit dem sensiblen und weit verbreiteten Thema des Pornografiekonsums und der hilfreichen seelsorgerischen Begleitung auseinanderzusetzen.
Barbara Zoklits vom Verein Safersurfing/Loveismore lieferte Grundlagen und Erfahrungswerte. Der Fokus lag auf der Frage, was Menschen hilft, die mit Unfreiheit, Schuld und Suchtdynamiken kämpfen. Betroffene leiden oft unter lähmender Scham und Selbstanklage. Wichtig sei eine achtsame Balance von Sensibilität und Klarheit sowie die Anerkennung des Mutes, sich zu öffnen.
Die priesterliche Lossprechung und Buße ist ein Teil, ersetzt aber nicht die oft nötige intensive Begleitung. Bei Suchtdynamiken ist der Verweis auf Therapie, Beratung oder Selbsthilfegruppen dringend empfohlen. Mut zu kleinen, realistischen Schritten ist entscheidend, da Rückfälle zum Prozess gehören können, der Weg in ein Leben ohne Pornografie aber möglich ist.
Der Austausch zeigte Dankbarkeit für die offene Ansprache und ehrliche Unsicherheit der Priester im Umgang mit dem Thema. Der Verein Loveismore bietet neben Beratung auch Vorträge und Materialien für Pfarren und Gruppen an.