Mag. Gerhard Gary ist am 12. Oktober 2025 im Alter von 62 Jahren in Wien verstorben.
Er wurde am 1. August 1963 in Wien geboren und empfing die Priesterweihe am 29. Juni 1990 in St. Stephan. Sein seelsorglicher Dienst begann mit den Kaplanatsjahren in Oberleis, Ernstbrunn und Merkersdorf (1990–1994) sowie anschließend in Schwechat (1994–1996).
Von 1996 bis 2002 wirkte er als Pfarrer in Schwadorf und war zugleich von 1998 bis 2002 Moderator in Wienerherberg.
Über viele Jahre hinweg, von 2002 bis 2016, war Mag. Gary als Krankenhauseelsorger im AKH Wien tätig und übernahm dort von 2005 bis 2016 zusätzlich das Amt des Kirchenrektors der katholischen Kapelle. Zuletzt war er wohnhaft in der Pfarre Erlöserkirche auf der Endresstraße in Wien-Mauer.
Ein bewegender Rückblick auf ein erfülltes Leben ist in diesen Zeilen enthalten, die der Verstorbene noch zu Lebzeiten verfasst hat. Er beschreibt sein Leben als eine Kette von "Zufällen", die er jedoch im besten Sinne versteht: Menschen, Begegnungen, Ereignisse und Worte, die ihm "zugefallen", ihm geschenkt wurden. Für diese Geschenke empfindet er tiefste Dankbarkeit.
Diese Dankbarkeit gilt zunächst seiner Mutter, die ihn nach dem frühen Tod des Vaters alleine auf das Leben vorbereitete. Ein weiterer prägender Ort war der Ferienhort am Wolfgangsee, wo er viele Sommerferien verbrachte – erst als Schüler, dann als Betreuer und später sogar als "Seelenchoach". Ihm sei er bis zuletzt in großer Dankbarkeit verbunden.
Nach dem Theologiestudium in Wien und einem Auslandsjahr in Rom sowie dem Diakonatsjahr in Retz erfolgte 1990 die Priesterweihe. Seine Einsatzorte in der Pfarrseelsorge waren Ernstbrunn, Merkersdorf und Obeleis, später Schwechat und Schwadorf, zuletzt Schwadorf und Wieneherberg.
Ein erneuter, diesmal tragischer "Zufall" – der Unfalltod eines Mitbruders – gab seinem Leben 2002 eine neue Richtung: Er wechselte in die Krankenhausseelsorge. Im AKH Wien und später im Orthopädischen Spital Speising fand er seine eigentliche Berufung. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er seinen Dienst am Krankenbett leider nicht bis zum Schluss ausüben.
Von Herzen bittet er all jene um Vergebung, die er in irgendeiner Weise verletzt oder durch Worte oder Taten gekränkt hat, und drückt sein aufrichtiges Bedauern aus. Gleichzeitig möchte er allen Menschen danken, die ihn in seinem Leben – besonders in den letzten Monaten – in Wort, Tat oder Gebet begleitet haben. Sie alle seien ihm "zugefallen", geschenkt worden. Möge Gott ihnen das vergelten, was ihm nicht mehr möglich ist.
Zum Schluss bittet er darum, nicht zu trauern und auch kein Grab besuchen zu müssen, da es keines geben wird. Vielmehr wünscht er sich, noch eine Zeit lang in den Herzen der Zurückgebliebenen weiterzuleben, in der Erinnerung an die gemeinsamen Wege. Er möchte als Fürsprecher nahe sein, "bis man sich wiedersehen wird – an jenem Ort", wohin er nur vorausgegangen ist.
Den Seelengottesdienst leitet Kardinal Christoph Schönborn am Freitag, den 7. November in Pillichsdorf