Mittwoch 24. April 2024
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Eine Frage des Kirchenbildes

(11.11.2012) Kardinal Kurt Koch über Reformatoren

Große Beachtung bei der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) im Ostseebadeort Timmendorfer Strand fand der Vortrag des  Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der  Kirchen, Kardinal Kurt Koch.

 

Koch sagte, die Trennung der  evangelischen Kirchen von der katholischen Kirche sei kein Ausdruck des Gelingens, sondern des Scheiterns der Reformation. Denn die Reformatoren wollten keine neuen Kirchen bilden, sondern die katholische Kirche reformieren.


Während die katholische Kirche die „Sukzession“ als Weitergabe des Bischofsamtes von den Aposteln bis zu den heutigen Amtsträger versteht, betonen die evangelischen Kirchen die Weitergabe des Evangeliums. Daher verstünden evangelische Christen ihr Kirchesein anders als Katholiken.

 

Im Mittelpunkt der künftigen ökumenischen Gespräche müsse daher die Frage nach dem Wesen der Kirche stehen. Bei der Suche nach Gemeinsamkeiten der evangelischen und katholischen Kirche sei es hilfreich, nicht bei den Kontroversen des 16. Jahrhunderts anzusetzen, sondern bei der gemeinsamen apostolischen Tradition.


Die Kirchen dürften nicht „hochmütig“ werden, sondern  müssten auf die Menschen zugehen und „immer wieder über Grundfragen des Glaubens sprechen“, erklärte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem wöchentlichen  Video-Podcast. „Wir sollten uns als Christen vor allen Dingen auch nicht scheuen, für unseren Glauben einzutreten“, so Merkel aus Anlass der 11. Synode der Evangelischen  Kirche in Deutschland (EKD). Das Verhältnis zwischen den Religionen müsse „von Toleranz und Respekt getragen sein“.


Merkels „Zeugnis"

Merkel würdigte in ihrer Video-Botschaft die Rolle der Kirchen für die Gesellschaft und bekräftigte zugleich die Trennung von Staat und Kirche. Der Staat nehme eine „positive Neutralität“ ein, das bedeute Förderung des religiösen Lebens.

 

Jeder, der einen Glauben habe, müsse die Chance bekommen, Glaubensunterricht auch in  der Schule zu erhalten. Auf die „Gretchenfrage“ nach ihrem eigenen Bekenntnis antwortete Merkel, dass die Religion in ihrem ganzen Leben ihr ständiger Begleiter gewesen  sei. „Ich finde es sehr befreiend, dass man als Christ Fehler machen darf; dass man weiß, es gibt etwas Höheres als nur den Menschen. Und dass wir aufgerufen sind, die Welt zu gestalten – in Verantwortung."  

kap

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