Mit Besuch in Wallfahrskirche Divino Amore holte Franziskus eine bereits vor vier Jahren angekündigte Pilgerfahrt nach.
Mit Besuch in Wallfahrskirche Divino Amore holte Franziskus eine bereits vor vier Jahren angekündigte Pilgerfahrt nach.
Die für den 18. Mai 2014 geplante Visite war unter Verweis auf eine bevorstehende Heiliglandreise des Papstes kurzfristig abgesagt worden.
Papst Franziskus hat am Dienstagnachmittag, 1. Mai 2018 im römischen Wallfahrtsheiligtum Divino Amore für Frieden in Syrien gebetet. Mit dem Rosenkranzgebet eröffnete das Kirchenoberhaupt den Monat Mai, der von Katholiken traditionell als Marienmonat begangen wird. Vor dem Besuch der rund 18 Kilometer südlich vom Vatikan gelegenen Pilgerstätte rief Franziskus in einem Tweet katholische Christen zu einem Gebetsmonat für den Frieden in Syrien und der ganzen Welt auf.
Hunderte Gläubige nahmen an dem Rosenkranz des Papstes teil. Nach dem Gebet begrüßte der Papst Bewohner eines benachbarten Altenheims und einer Hilfseinrichtung für Kinder. Mit dem Besuch in Divino Amore holte Franziskus eine bereits vor vier Jahren angekündigte Pilgerfahrt nach.
Die für den 18. Mai 2014 geplante Visite war unter Verweis auf eine bevorstehende Heiliglandreise des Papstes kurzfristig abgesagt worden. Das Heiligtum befand sich damals in einer schwierigen Leitungs- und Finanzsituation. Zunächst hieß es, der Besuch solle nach der Sommerpause erfolgen.
Das doppelte Heiligtum der "Madonna del Divino Amore" (eines aus dem 18. Jahrhundert und ein ganz neues zeitgenössisches) spielt in der römischen Frömmigkeit eine besondere Rolle. Das hat mit den dramatischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs in Rom zu tun.
Nach dem 8. September 1943 - dem Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten - hatte es im Bereich des Heiligtums Bombenangriffe gegeben, daher wurde die Ikone der Madonna nach Rom transferiert, zunächst nach San Lorenzo in Lucina, dann nach Sant'Ignazio a Campo Marzio. Papst Pius XII., der in tiefer Sorge über das Schicksal Roms unter deutscher Besatzung war, rief für die Pfingst-Oktav des Jahres 1944 - zeitgleich mit einer Novene (einem neuntägigen Gebet) vor der Ikone der "Madonna del Divino Amore" - zu einem Gebetssturm für die Rettung der Tiber-Metropole auf.
Am 4. Juni 1944 wurde in Sant'Ignazio ein feierliches Gelöbnis der Römer proklamiert, in dem sie im Hinblick auf die Errettung aus einem Häuserkampf nicht nur die Änderung ihres moralischen Verhaltens, sondern auch den Bau des neuen Heiligtums und die Schaffung eines karitativ-sozialen Zentrums versprachen. Am selben Abend zogen die Deutschen ab, es kam zum triumphalen Einzug der alliierten Truppen.
Seither gibt es ab Ostern jeden Samstag eine nächtliche Fußwallfahrt, die an der Porta Capena beim Circus Maximus startet. Nach 14 Kilometern Fußweg wird am Morgen im Heiligtum der "Madonna del Divino Amore" die Heilige Messe für den Frieden gefeiert.