Der 33-jährige Bischof Antonij (Sevrjuk) von Swenigorod wird neuer russisch-orthodoxer Bischof für Wien und Österreich.
Der 33-jährige Bischof Antonij (Sevrjuk) von Swenigorod wird neuer russisch-orthodoxer Bischof für Wien und Österreich.
Bischof Antonij ist seit 2015 mit der Führung des Amtes für ausländische Einrichtungen des Moskauer Patriarchats betraut.
Der 33-jährige Bischof Antonij (Sevrjuk) von Swenigorod wird neuer russisch-orthodoxer Bischof für Wien und Österreich. Der Heilige Synod des Moskauer Patriarchats beschloss bei seiner jüngsten Versammlung in dieser Woche die Ernennung Antonijs zum Administrator der Diözese von Wien/Österreich und Budapest/Ungarn, wie der Orthodoxe Informationsdienst (OID) am Freitag, 29. Dezember 2017 bekannt gab. Der bisherige Administrator der Wiener Diözese, Bischof Tichon (Zajcev) von Podolsk, wurde zum Administrator der russisch-orthodoxen Diözese von Berlin und Deutschland bestimmt.
Bischof Antonij ist seit 2015 mit der Führung des Amtes für ausländische Einrichtungen des Moskauer Patriarchats betraut und leitet auch die russisch-orthodoxen Gemeinden des Patriarchats in Italien. Beide Aufgaben wird er weiterhin wahrnehmen und daher - ähnlich wie sein Vorgänger Tichon - seinen ständigen Sitz in Moskau haben und nur anlassbezogen in Österreich weilen.
Der neue Wiener russische Bischof wurde am 12. Oktober 1984 in der Stadt Tver in Russland geboren. Im März 2009 erhielt er die Mönchsweihe, am 3. April 2010 wurde er vom Moskauer Patriarchen Kyrill, für den Antonij ein Jahr lang auch als persönlicher Sekretär tätig war, zum Mönchspriester geweiht. Zwischen 2011 und 2015 war er Pfarrer der russischen Gemeinde in Rom. 2013 erfolgte die Erhebung zum Archimandriten. Am 23. Oktober 2015 wurde Antonij zum Bischof geweiht und ihm die Leitung des Amtes für ausländische Einrichtungen des Moskauer Patriarchats übertragen.
Die russisch-orthodoxe Diözese von Wien wurde 1962 gegründet (und im Jahr 2013 staatlich anerkannt). Sitz des Bischofs ist die St.-Nikolaus-Kathedrale im dritten Bezirk in Wien. Die Diözese untersteht dem Patriarchat von Moskau unter Patriarch Kyrill I.
Insgesamt wird die Zahl der russisch-orthodoxen Gläubigen in Österreich auf rund 40.000 geschätzt. Die Gemeinde besteht aus Gläubigen verschiedener Nationalität, die vorwiegend in Wien ansässig sind. Die Gottesdienste in Wien werden in kirchenslawischer Sprache unter Einbeziehung deutschsprachiger Teile zelebriert. Einmal im Monat wird eine Liturgie in deutscher Sprache zelebriert und gesungen.
Die russisch-orthodoxe Kirchengemeinde zum hl. Nikolaus in Wien hat in Österreich den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zufolge ihrer staatlichen Anerkennung aus dem Jahr 1967. Weitere gesetzlich anerkannte russisch-orthodoxe Gemeinden befinden sich in Graz und Linz.
Eine weitere russisch-orthodoxe Kirchengemeinde gibt es in Salzburg. Diese untersteht administrativ aber nicht der Diözese Wien und Österreich des Moskauer Patriarchats, sondern der Diözese von Berlin und Deutschland der Russisch-orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA).
Die ROKA und das Moskauer Patriarchat sind seit zehn Jahren in kanonischer Gemeinschaft. Die offizielle Wiedervereinigung erfolgte am 17. Mai 2007 in Moskau mit der Unterzeichnung eines "Aktes der kanonischen Gemeinschaft" durch die Kirchenoberhäupter. Hierdurch unterstellte sich die ROKA der übergeordneten Jurisdiktion des Moskauer Patriarchats als selbstverwaltete Kirche. Im Hinblick auf ihre administrativen Angelegenheiten bleibt die Auslandskirche dabei weitgehend selbständig.