Erentrudis' Gründung ist seit 1300 Jahren ein Ort des Gebetes und der Begegnung in Salzburg.
Erentrudis' Gründung ist seit 1300 Jahren ein Ort des Gebetes und der Begegnung in Salzburg.
Die Landesheilige gilt als Gründerin des ältesten Frauenklosters nördlich der Alpen.
Salzburg feiert am 30. Juni das Fest seiner “Landesmutter”, der Hl. Erentrudis. Aus diesem Anlass feiert Abt Gerhard Hafner aus Admont am Dienstag um 18.30 ein feierliches Hochamt in der Nonnberger Abteikirche.
Erentrudis (auch Arntrudis), Nichte des Hl. Rupert gründete im frühen achten Jahrhundert mit 12 Gefährtinnen das Frauenkloster auf der östlichen Terrasse des Salzburger Festungsberges. Die Abtei ist damit das älteste ununterbrochen bestehende Frauenkloster nördlich der Alpen. Die Nonnen befolgten zunächst eine Mischregel, seit dem hohen Mittelalter leben sie nach der Benediktsregel.
Aus der Gründungszeit gibt es wenig gesicherte Nachrichten. Man nimmt aber an, dass Erentrudis und ihre Schwestern sich an der Missionstätigkeit Ruperts und seiner Nachfolger durch ihr Gebet und Nächstenliebe, besonders der Sorge für die Armen und Kranken sowie der Erziehung und Bildung der Erwachsenen und Kinder aktiv beteiligt haben.
Heute leben sie in monastischer Klausur, pflegen das benediktinische Stundengebet und leben von ihrer Hände Arbeit. Zahlreiche Besucher besuchen gerne den beschaulichen Ort oberhalb der Salzburger Altstadt, besonders am späten Nachmittag, wenn die Ordensfrauen im Nonnenchor die Vesper im gregorianischen Choral singen.
Ein traditioneller Anziehungspunkt für die Salzburger Bevölkerung sind jedes Jahr auch die Nonnberger Maiandachten.
Seit 2017 steht Äbtissin Veronika Kronlachner OSB als 92. Nachfolgerin der Hl. Erentrudis dem Kloster vor, dem zurzeit 15 Nonnen angehören.
Ein Haus auf Felsen gebaut
Das Kloster Nonnberg trotzte all die Jahrhunderte hindurch Bränden, Kriegsnöten und wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die Reformation ging an ihr ebenso beinahe unbemerkt vorbei wie die Klosterreform Kaiser Josephs II, der auf das geistliche Fürstentum Salzburg keinen Zugriff hatte. Selbst vom nationalsozialistischen Regime wurde die Abtei verschont und konnte so auch anderen Frauenorden, die in Bedrängnis waren Zuflucht bieten.
Im Lauf der Jahrhunderte wurden zahlreiche Frauenklöster von der Abtei Nonnberg aus besiedelt. So kamen die ersten Nonnen der Abtei Frauenchiemsee ebenso aus Salzburg wie die jene der Abteien Göß, Traunkirchen, St. Georgen am Längsee, Eichstätt, Gurk, Säben und andere. Beteiligt waren die Nonnen im 19. Jahrhundert auch an den Neu- bzw. Wiedergründungen der Klöster St. Gabriel in Prag, St. Hildegard in Eibingen und St. Erentraud in Kellenried.