Der Familienverband habe im Rahmen seiner Corona-Hotline Kontakt mit einer Vielzahl von Familien gehabt "und auch zahlreiche Mitgliedsfamilien haben uns geschildert, wo der Schuh drückt", wies Ebenberger hin.
Der Familienverband habe im Rahmen seiner Corona-Hotline Kontakt mit einer Vielzahl von Familien gehabt "und auch zahlreiche Mitgliedsfamilien haben uns geschildert, wo der Schuh drückt", wies Ebenberger hin.
Kleinere Schülergruppen und differenziertes Vorgehen im Fall von Infektionen. Erneute flächendeckende Schulschließung "darf es nicht mehr geben".
Mit einer Reihe von Vorschlägen hat sich der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) im Hinblick auf den Schulstart im September an das Bildungsministerium gewandt. Um den Sicherheitsabstand gewährleisten zu können, hält Astrid Ebenberger, Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes und zuständig für den Bereich Bildung, kleinere Schülergruppen für angezeigt. "Das wäre nicht nur aus pädagogischer Sicht sinnvoll, sondern in Coronazeiten das Gebot der Stunde." Dafür sollten laut dem KFÖ zusätzliche Lehr- und Assistenzskräfte eingestellt werden: "Das kostet Geld, ja. Aber diese Investition macht sich garantiert bezahlt, denn jeder Euro der in Bildung und Gesundheit investiert wird, rechnet sich."
Der Familienverband habe im Rahmen seiner Corona-Hotline Kontakt mit einer Vielzahl von Familien gehabt "und auch zahlreiche Mitgliedsfamilien haben uns geschildert, wo der Schuh drückt", wies Ebenberger hin. Die Bildungsexpertin rechnet fix mit einem detaillierten Plan durch das Bildungsministerium vor Schulstart. Eine erneute flächendeckende Schulschließung "darf es nicht mehr geben", forderte die Schulexpertin. Im Fall von gestiegenen Infektionszahlen müssten die Bildungsverantwortlichen hinsichtlich der Gefährdungslage "genau differenzieren".
Ein differenziertes Vorgehen wünscht sich die KFÖ-Vizepräsidentin auch im Hinblick auf die einzelnen Altersgruppen. Es mache einen Unterschied, ob es sich bei der betroffenen Schule um eine Volksschule oder die Sekundarstufe I handelt oder um Schüler der Oberstufe. "In der Sekundarstufe II kann man sehr wohl voraussetzen, dass die Schüler eigenverantwortlich weiterarbeiten, bei betreuungspflichtigen Kindern werden die Eltern hingegen mit der Schulschließung massiv in die Bredouille gebracht", gab Ebenberger zu bedenken. Sie regte an, in Ernstfällen nur einzelne Schulstufen oder Klassen zu schließen, während andere unter strengeren Sicherheits- und Hygienemaßnahmen weiter unterrichtet und betreut werden.
Das Tragen von Mund- und Nasenschutz bis zum Platz findet der Familienverband in Gebieten mit gestiegenen Infektionszahlen nicht problematisch: "Wir müssen alles tun, dass die Kinder einen so regelmäßigen Alltag wie nur möglich haben und dass auch die Lehrpersonen geschützt sind." Das Tragen einer Schutzmaske für kurze Wege sei weniger problematisch als andere Maßnahmen wie gestrichene Pausen oder gar wieder ein Schichtbetrieb, so Ebenberger.
Auch die Schulautonomie gelte es zu beachten. "Am Schulstandort weiß man am besten, in welchem Bereich die größten Herausforderungen liegen." Die Verantwortlichen sollten die Chance haben, darauf gezielt zu reagieren - "natürlich mit klaren Vorgaben, dass auch Rechtssicherheit für die zuständigen Direktoren besteht", ergänzte Ebenberger.
Eine Lösung gefunden werden müsse für Schüler, die der Risikogruppe angehören und sich weiterhin isolieren sollten: "In solchen Fällen schlagen wir die Einrichtung einer "virtuellen Klasse" vor, in die jederzeit eingestiegen werden und der Lehrstoff des jeweiligen Schuljahres bearbeitet werden kann", erklärte die KFÖ-Vertreterin. Auf diese Lösung könnten Pädagogen auch im Falle einer punktuellen Klassen- oder Schulschließung zurückgreifen.
Generell forderte die größte, überparteiliche Familienorganisation, dass vor dem Start des neuen Schuljahres ein "Plan B mit konkreter Vorgehensweise" erstellt sein muss. Bei den Schulschließungen im März habe verständlicherweise improvisiert werden müssen. "Für einen neuerlichen Ernstfall sollten wir aber besser gewappnet sein", forderte Ebenberger. Bereits im Rahmen der Elternabende zum Schulstart sollte mit den Eltern geklärt werden, was bei einer Schulschließung auf sie zukommt. "Im Gegenzug dazu muss deutlich gemacht werden, dass es auch die Pflicht der Eltern ist, die von Ihnen angegebenen Notfallkontakte regelmäßig zu prüfen und ob es Aufträge für ihre Kinder gibt", regte der KFÖ an. Im Falle einer temporären Schließung müssten alle Kinder schnell erreicht werden.