Festgottesdienst am 9. Juni mit Kardinal Schönborn und weiteren österreichischen Bischöfen - Ostkirchen-Generalvikar Kolasa: Gebet für Kinder in der Ukraine im Mittelpunkt der Wallfahrt.
Die Wallfahrt ist wieder vom Ukraine-Krieg überschattet. Generalvikar Kolasa: "Gemeinsam wollen wir für einen gerechten Frieden und das Ende dieses brutalen und absurden Krieges beten. Wir werden zudem um den besonderen Schutz der Gottesmutter für alle Kinder in der Ukraine beten." Zwei Jahre Zerstörung, Tod und Vertreibung, der Verlust von Familienmitgliedern, die Unterbrechung der Schulbildung oder auch eine immer schwieriger aufrechtzuerhaltende Gesundheitsversorgung zerstörten das Leben von Kindern in der Ukraine, beklagte Kolasa.
Zivilgebiete und Infrastrukturen würden von Russland gezielt angegriffen, darunter auch Schulen und Krankenhäuser, und der wahllose Einsatz von Sprengwaffen wie ballistischen Raketen und Streubomben habe zu massiven Zerstörungen geführt. Dutzende von Gesundheitseinrichtungen und Hunderte von Bildungseinrichtungen, darunter Kindergärten und Kinderkrippen, wurden beschädigt oder zerstört. In der Ukraine sei die gesamte schulpflichtige Generation - 5,7 Millionen Schülerinnen und Schüler zwischen 3 und 17 Jahren - von der landesweiten Schließung von Schulen und Bildungseinrichtungen betroffen, so Kolasa: "Unser Bischof aus Charkiw hat mir vor ein paar Tagen erzählt, dass in Charkiw die Kinder an improvisierten Unterrichtsangeboten in den U-Stationen teilnehmen."
Die Zahl der gemeldeten Opfer unter der ukrainischen Zivilbevölkerung, darunter mehr als 600 getötete und 1.420 verletzte Kinder, würden weiter steigen. Zudem würden die tatsächlichen Zahlen wohl weit höher liegen als die offiziellen.
Die Gnadenmutter in der Basilika von Mariazell ist seit Jahrhunderten für die katholischen Slawen die "Mater Gentium Slavorum" (Mutter der slawischen Völker). Auch die Ukrainisch-katholische Kirche kann bereits auf eine gewisse Mariazell-Tradition verweisen. Wallfahrten der ukrainischen Gläubigen in Österreich gab es für kurze Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Im vergangenen Jahr wurde diese Tradition nun neu belebt.