Bundespräsident Alexander Van der Bellen würdigte das Engagement der jungen Menschen: “Sie setzen damit ein Zeichen der Solidarität. Ich finde ihren Entschluss gut und bin gespannt auf die Erfahrungen, die sie nach Österreich zurückbringen werden.”
Bundespräsident Alexander Van der Bellen würdigte das Engagement der jungen Menschen: “Sie setzen damit ein Zeichen der Solidarität. Ich finde ihren Entschluss gut und bin gespannt auf die Erfahrungen, die sie nach Österreich zurückbringen werden.”
Sie wollen etwas bewegen: 17 junge Menschen starten bald ihren freiwilligen Auslandsdienst mit der Entsendeorganisation VOLONTARIAT bewegt – acht von ihnen kommen aus der Erzdiözese Wien.
Ein Jahr, das sein wird, wie kein anderes davor: 17 junge Erwachsene starten diesen Sommer ihren Freiwilligeneinsatz in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Vor Ort werden sie nicht nur tatkräftig in Bildungs- und Sozialprojekten mitarbeiten, sondern auch lernen, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
„Volontariat bedeutet für uns vor allem zwei Dinge: globaler Perspektivenwechsel und solidarischer Beitrag für das Wohl von Kindern und Jugendlichen weltweit. Längere Zeit in einem anderen Land zu leben und aktiv freiwillig tätig zu sein, eröffnet nicht nur neue Blickwinkel auf die Welt, sondern auch auf den eigenen Lebens- und Ausbildungsweg,“ erklärt Julia Nösterer vom Verein VOLONTARIAT bewegt, der in Zusammenarbeit mit den lokalen Projektpartnerschaften die Auslandseinsätze ermöglicht. Die Entsendeorganisation ist eine Initiative der Salesianer Don Boscos und der heimischen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt und begleitet jährlich rund 80 junge Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren vor, während und nach dem Freiwilligeneinsatz im Ausland.
Viele machen den Einsatz als Ersatz für den Zivildienst in Österreich, andere möchten zwischen Schule und Ausbildung neue Erfahrungen sammeln oder ihre praktische Berufserfahrung in neuen Kontexten einsetzen. Die Freiwilligen, die bereits Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mitbringen, können ihre Fähigkeiten und Stärken vielseitig und kreativ einbringen. Die Arbeit in den Jugendzentren, auf den Sportplätzen, im Chor oder in den Schulen der Einsatzprojekte bietet viel Gestaltungsraum. Finanzielle Unterstützung erhält VOLONTARIAT bewegt von der Austrian Development Agency und dem österreichischen Sozialministerium.
Zum Anlass ihrer Entsendung waren die angehenden Freiwilligen am Mittwoch, 11. Juli 2024, in die Hofburg eingeladen. Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen würdigte das Engagement der jungen Menschen: “Sie setzen damit ein Zeichen der Solidarität. Ich finde ihren Entschluss gut und bin gespannt auf die Erfahrungen, die sie nach Österreich zurückbringen werden.” Auch Sozialminister Johannes Rauch gratulierte zur mutigen Entscheidung, sich auf ein Jahr Freiwilligendienst im Ausland einzulassen.
Julia Nösterer von VOLONTARIAT bewegt freut sich über die Wertschätzung von Seiten des österreichischen Staatsoberhaupts und betont: „Gerade in Zeiten der gesellschaftlichen und globalen Spaltung sind stabile zwischenmenschliche Brücken umso wichtiger. Für ein friedlicheres Miteinander braucht es persönliche Begegnungen, Beziehungen, die Grenzen überwinden und ein aufrichtiges Zuhören. Gemeinsam mit unseren Projektpartner*innen schaffen wir einen Raum, wo dies möglich ist – im Volontariat haben junge Menschen in einer prägenden Lebensphasen die Chance, solche grenzüberschreitenden Erfahrungen zu machen und ihren Horizont zu erweitern. Es ist ein Impuls, um sich danach in Österreich für mehr Zusammenhalt in unserer Gesellschaft einzusetzen.”
Freiwillige aus der Erzdiözese Wien gehen nach Ecuador, Kenia, Kolumbien, Lesotho, Mexiko und Indien.
Moritz Weiss (18) aus Penzing wird seinen Zivilersatzdienst in Ambato, einer Stadt in den Anden Ecuadors, leisten. Im Zuge seines Volontariats möchte er neue Perspektiven und andere Lebensweisen kennenlernen, um sein Leben in Österreich mehr wertzuschätzen. Auf die Arbeit und den Spaß mit den Kindern und Jugendlichen freut er sich besonders. „Ich persönlich denke nicht viel über das nach, was mich erwarten wird. Ich lasse mich überraschen und versuche dann, das Beste aus dem Einsatz zu machen“, erzählt er.
Zusammen mit Moritz wird Benjamin Nostitz (19) aus Hietzing nach Ambato ausreisen. Seinen Zivildienst im Ausland zu leisten, sieht Benjamin als tolle Möglichkeit, in ein neues Land und eine andere Kultur einzutauchen und eine andere Sprache zu lernen. Außerdem freut er sich auf die vielen Begegnungen mit neuen Menschen und die Zusammenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen im Projekt.
Für den Kindergartenpädagogen Jakob Drechsler (21) aus Floridsdorf geht es im September nach Maputsoe, der zweitgrößten Stadt Lesothos im südlichen Afrika. Er ist fasziniert von anderen Ländern und Kulturen und schätzt insbesondere auch die Arbeit mit Kindern. Er freut sich darauf, sowohl kulturell als auch zwischenmenschlich dazuzulernen und im Glauben zu wachsen. “Ich möchte meinen Sinn für unsere ‘Menschheitsfamilie’ stärken“, erzählt er.
Julia Kouba (31) aus Währing wird ein freiwilliges soziales Jahr in der indischen Stadt Hyderabad machen. Sie war bereits zwei Mal für längere Zeit im Ausland und erhofft sich im Zuge ihres anstehenden Einsatzes erneut viel dazuzulernen und sich persönlich weiterzuentwickeln. „Uns in Europa geht es so gut, leider meistens nur auf Kosten des globalen Südens. Deshalb möchte ich gerne etwas zurückgeben, auch wenn es nur meine Zeit ist“, erklärt Julia. Durch ihre Ausbildungen im Bereich Mode, Volksschullehramt und Grafikdesign wird sie sich in vielfältiger Weise in der Schule und den Ausbildungswerkstätten des Projektes engagieren.
Sara Rischanek (19) aus Simmering wird für ihr freiwilliges Sozialjahr bereits im August in die kolumbianische Metropole Medellín ausreisen. Der Wunsch, ein soziales Jahr zu machen, begleitet Sara schon einige Jahre. „Besonders geprägt haben mich dabei einige Besuche in Ecuador“, denn dort hätte sie oftmals soziale Ungleichheiten beobachtet, erzählt sie. Nachdem Sara sich auch in Österreich ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit engagiert, will sie diese Tätigkeit nun für ein Jahr im Ausland ausüben und dort viel Neues lernen und ihren Horizont erweitern.
Zusammen mit Sara wird Leopold Hartig (17) aus Hietzing in der Ciudad Don Bosco in Medellín seinen Zivilersatzdienst leisten. Er möchte nicht nur reisen, sondern für ein Jahr in einem fremden Land leben und mit Kindern zusammenarbeiten. Er freut sich darauf, eine neue Kultur, eine andere Sprache, neue Menschen und Lebensweisen kennenlernen. Seine Hoffnung liegt darin, sich selbst besser und anders kennenzulernen und eigenständig Tiefen zu bezwingen. Er hofft, „dass ich etwas von der Welt, wie sie in echt ist, kennenlerne.“
Benjamin Urbanek (19) aus Pressbaum wird für seinen Auslandszivildienst in die zentralmexikanische Stadt León reisen. Der HTL-Absolvent möchte sich im Zuge seines Einsatzes persönlich weiterentwickeln und „neue Erfahrungen mit anderen Kulturen machen“. Außerdem freut er sich auf die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen und möchte die Menschen im Projekt unterstützen, so gut es geht. Benjamin hofft, während seinem Auslandsjahr viele wertvolle Erfahrungen fürs Leben zu machen.
Samuel Zeillinger (19) aus Kritzendorf wird seinen Auslandszivildienst in Embu im Zentralosten Kenias absolvieren. Durch seine Matura in der HTL Rennweg mit einem Schwerpunkt in Mechatronik wird er die Kinder und Jugendlichen in der Schule und den verschiedenen technischen Ausbildungswerkstätten des Projektes unterstützen. Zudem möchte Samuel seinen Horizont erweitern und eine andere Kultur kennenlernen. „Ich wollte raus aus meiner Komfortzone“, sagt er.
Nähere Informationen zum Programm von VOLONTARIAT bewegt gibt es unter www.volontariat.at.
Der nächste Informations- und Auswahltag für eine Ausreise im Februar und Sommer 2025 finden am 7. September in Wien und am 28. September in Innsbruck statt.