Visitation durch Weihbischof Krätzl.
Visitation durch Weihbischof Krätzl.
Weihbischof Helmut Krätzl besuchte die Gemeinde der Ruprechtskirche und die Schottenpfarre.
„Mich rühren diese Visitation und vor allem der heutige Gottesdienst, weil ich eigentlich schuld bin am Entstehen dieser Gemeinde. In meiner Zeit als Diözesanadministrator 1985/86 sprachen mehrere Gründe dafür, dass sich Joop Roeland, bislang so verdienter Studentenseelsorger, verändert“, sagte Weihbischof Helmut Krätzl am 26. April bei der Visitationsmesse in der Ruprechtskirche (Wien 1): „ Wir vertrauten ihm die Ruprechtskirche an, in die er nun mit einer Schar Getreuer aus der Ebendorferstraße einzog.“
Der Umgang mit der Heiligen Schrift sei der Gemeinde „besonders wichtig: Ihr erweitert die Auswahl der Schriftstellen über das gesamtkirchlich übliche. Weniger bekannte Prophetenlesungen werden meditiert“. Die Liturgie habe „etwas Familiäres, wie die Hausliturgie damals“. Viele kommen aus verschiedenen Pfarren, weil hier so „hautnah“ Liturgie gefeiert werde. Krätzl: „Liturgie ist hier Feier der Gemeinde.“ Und: „Ihr gebt euch nicht mit einmal vorgeformten Gebeten zufrieden. Ihr sucht den Reichtum der Gebete und ergänzt ihn selber.“
Vielleicht sei es „die größte Attraktion, dass hier Gemeinschaft in so vielfacher Weise erlebt wird“, sagte Krätzl: „In der Liturgie, in Gemeindeabenden, in vielen Gemeindeveranstaltungen bis hin zu Sommerwochen.“ Des Weihbischofs Bitte: „Seid dankbar für alles, was hier gewachsen ist. Aber seid achtsam, nicht genügsam zu werden.“
Die Visitationsmesse am 27. April in der Schottenkirche (Wien 1) fand „an einem für die Kirche wahrhaft historischen Sonntag statt“, sagte Weihbischof Helmut Krätzl: „Ich habe das Gefühl der Herzlichkeit und Freude in dieser Pfarre. Das ist es wohl auch, was die Menschen hier anzieht, vor allem die Kinder. Papst Franziskus mahnt immer wieder, ein frohes Zeugnis des Glaubens zu geben. Das gelingt euch.“
Wegen der Liturgie „kommen die Leute aus vielen anderen Pfarren“. Krätzl: „Hier gibt es auch die besten Voraussetzungen: eine Pfarre in einem Benediktinerstift. Die Leute erleben hier das gute Zusammenwirken von Pfarre und Konvent und die Liturgie wird von beiden gestaltet.“
Weiters würdigte der Weihbischof die „gute Predigt, aber auch das reiche Angebot und theologischer Bildung“ – „Schottentankstelle Christentum“, „Blickpunktseminare“ sogar jede Woche, Bibelgespräch.
Der „ungläubige“ Thomas stehe „für viele junge Menschen, die sich erst den Weg zu Gott ganz persönlich suchen müssen“. In Thomas sieht Krätzl „auch die vielen, die heute den Glauben verloren haben, nicht glauben können“: „Vielleicht sind solche unter euch, die zunächst nicht um des Glaubens, der Kirche wegen kommen, sondern wegen der Schule, der Musik, der Kultur, der Bildung allgemein. Achtet auf sie und ihre verdeckten Sehnsüchte.“ Des Weihbischofs Appell: „Setzten sie auf das gute Beispiel des Gemeindelebens. Die Schottenpfarre gehört zu den ältesten Pfarren der inneren Stadt. Sie gehört heute sicher zu den lebendigsten.“