"Der Weg zur Taufe ist für einen erwachsenen Menschen ein sehr persönlicher Weg. Erfahrungen mit Gott, vielleicht durch das Gebet, durch persönliche Erlebnisse waren dafür ausschlaggebend", so Kardinal Schönborn.
"Der Weg zur Taufe ist für einen erwachsenen Menschen ein sehr persönlicher Weg. Erfahrungen mit Gott, vielleicht durch das Gebet, durch persönliche Erlebnisse waren dafür ausschlaggebend", so Kardinal Schönborn.
Bedeutung der Erwachsenentaufe hat zugenommen.
Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, feierte am Donnerstag, 19. Februar 2015, im Stephansdom die Zulassung von mehr als 50 Männern und 40 Frauen zur Erwachsenentaufe.
Diese Katechumenen (Taufbewerber) hatten sich bereits im so genannten Katechumenat auf die Aufnahme in die Katholische Kirche durch die Taufe vorbereitet. Die Zahlen der letzten Jahre liegen auf einem höheren Niveau als die Jahrzehnte davor. Dies verdeutlicht die steigende Bedeutung der Erwachsenentaufen in der Erzdiözese Wien.
Michael Prüller, Pressesprecher der Erzdiözese Wien: "Das hat auch demografische Gründe. Nicht zuletzt durch die Zuwanderung leben auf dem Gebiet der Erzdiözese immer mehr Menschen anderer Religionszugehörigkeit oder ohne Bekenntnis." Der traditionelle Weg, als Säugling getauft zu werden, werde zwar weiterhin die häufigste Art des Eintrittes in die Kirche sein. "Aber es zeigt sich, dass sich auch immer mehr Erwachsene für einen Glaubensweg mit der Katholischen Kirche entscheiden", so Prüller.
Kardinal Schönborn über das Erwachsenenkatechumenat: "Der Weg zur Taufe ist für einen erwachsenen Menschen ein sehr persönlicher Weg. Erfahrungen mit Gott, vielleicht durch das Gebet, durch persönliche Erlebnisse waren dafür ausschlaggebend. Aber vor allem und zuerst hat sicher Gott selbst auf diesem Weg die Hauptrolle gespielt. Wir können sicher sein: Dieser Wunsch, die Taufe zu empfangen, ist zuerst einmal ein Werk Gottes in ihrem Leben."
Die Vorbereitung zur Erwachsenentaufe (als erwachsen gilt man in der Katholischen Kirche ab 14 Jahren) dauert mindestens ein Jahr und erfolgt in mehreren Stufen: Nach dem so genannten Vorkatechumenat, in dem die Motivation und rechtliche Fragen geklärt werden, erfolgt mit der Feier der Annahme der Beginn des eigentlichen Katechumenates. Während dieser Zeit der "entfernteren Vorbereitung" erhalten die Katechumenen die Heilige Schrift und sind dazu angehalten, regelmäßig am Sonntagsgottesdienst teilzunehmen.
Auf die - am Donnerstagabend stattgefundene - Feier der Zulassung durch den Bischof folgt die Zeit der "unmittelbaren Vorbereitung" bis zur Taufe, die in den kommenden Wochen und Monaten in den Gemeinden stattfindet, in denen die Katechumenen vorbereitet wurden. Den Erwachsenen werden die Sakramente der Taufe, Erstkommunion und Firmung in der gleichen Feier gespendet, oft in der Osternacht, der Nacht vor dem Ostersonntag.
Die 92 Katechumenen dieses Jahres stammen aus Österreich, Vietnam, Ungarn, Tschechien, Taiwan, Somalia, Serbien, Mazedonien, Mali, Iran, Indien, Japan, Kenia, Korea, Kosovo, China, Afghanistan, Armenien, Bosnien-Herzegovina, Bulgarien, Bangladesch, der Dominikanischen Republik und aus Deutschland.
Das Durchschnittsalter der Taufbewerber zum Zeitpunkt der Taufe liegt bei 30,24 Jahren. Der Großteil unter ihnen war zuvor nicht in einer anderen Religionsgemeinschaft beheimatet, eine nennenswerte Zahl konvertiert nun vom Islam zum Christentum.
MMag.Dr. Friederike Dostal
Referentin für den Katechumenat, die Tauf-Vorbereitung von Erwachsenen
Tel: 0664/621 69 87
Fax: 01/877 25 24-24
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