Ökumenischer Gottesdienst im Schweizerhaus im Hintergrund die Betriebe des Wiener Praters. 2016 feiert man 250 Jahre Prater.
Ökumenischer Gottesdienst im Schweizerhaus im Hintergrund die Betriebe des Wiener Praters. 2016 feiert man 250 Jahre Prater.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst am Sonntag, 3. April 2016 im Schweizerhaus begingen die Praterschausteller den Beginn ihrer Jubiläumsaison.
Der Pfarrer der Votivkirche und Wiener Tourismusseelsorger Joseph Farrugia und der evangelische Pfarrer Stefan Schuhmann standen gemeinsam dem Ökumenischen Gottesdienst vor. Der Schauplatz ungewöhnlich, das Schweizerhaus im Prater. Sonntag um 11 Uhr, der Zeitpunkt ist gut gewählt. Die Familien der Schausteller im Prater haben finden gut Zeit für den Gottesdienst, draußen im Gastgarten fängt der Betrieb erst an. Das Match von Rapid gegen Salzburg erst um 15 Uhr.
Joseph Farrugia wählt das Evangelium nach Johannes über den „ungläubigen“ Thomas. In seinen Deuteworten unterstreicht der evangelische Pfarrer Stefan Schuhmann, dass „Gott für alle Sorge trage“. Die Betreiber der Vergnügungsbetriebe im Wiener Prater wiederum „tragen Sorge für ihre Gäste“. Es sei „eine große Aufgabe über Jahrhunderte“, so der evangelische Pfarrer.
Stefan Schuhmann ist seit 25 Jahren für die evangelische Seelsorge im Wiener Prater zuständig. „Ich war am Theater bevor ich Pfarrer wurde, dann wurde ich vom damaligen Oberkirchenrat gefragt, ob ich Lust habe das zu machen und ich habe gleich ja gesagt“, schildert der Praterbegeisterte Seelsorger. Die Seelsorge für die Schausteller am Prater und bei Jahrmärkten in ganz Österreich ist wichtig, da „die Schausteller sonst keine Zeit finden für Gemeindeveranstaltungen“, weiß Pfarrer Schuhmann. Dabei stehen Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Seelsorgegespräche und generelle Lebensbegleitung an. Schuhmann ist auch auf Jahrmärkten in Österreich im Einsatz, demnächst in Linz beim „Urfahranermarkt“.
Joseph Farrugia, der Pfarrer der Votivpfarre, ist seit über drei Jahrzehnten in der Tourismusseelsorge tätig. „Ein Teil meines Jobs ist auch der Prater“, schildert der auch am Flughafen im Einsatz befindliche katholische Seelsorger. „Die Arbeit im Prater ist ähnlich, wie für jene, die am Flughafen arbeiten, es sind keine leichten Bedingungen“, weiß Pfarrer Faruggia.
Der „Gastgeber“ des Ökumenischen Gottesdienstes zum Start der Jubiläumssaison im Prater ist Karl Kolarik vom Schweizerhaus. „Ich freue mich über die Tradition des Gottesdienstes bei uns“, freut er sich. 2016 stehen 250 Jahre Prater für die Betreiber und Gäste im Mittelpunkt. Nach dem Gottesdienst bleibt auch Zeit für ein wenig geselliges Zusammensein, der Praterbetriebsbetreiber. Ferry Kainrath ist seit 1981 Obmann des Wiener Schaustellerverbandes: „Wir schöpfen Vertrauen und Kraft für die kommende Saison, in den hochtechnischen Fahrgeschäften, sind wir froh, das wir neben den Auflagen, auch Hilfe von oben erhalten“. Dem schließt sich auch sein Stellvertreter Milan Bratusa an: „Für den Betrieb der verschiedenen Fahrwerke gibt es strenge Normen, wenn das nicht funktioniert, braucht man noch immer einen, der aufpasst“.