Kardinal Schönborn besuchte die Jugendlichen in Maria Enzersdorf.
Kardinal Schönborn besuchte die Jugendlichen in Maria Enzersdorf.
Wie 4.000 Jugendliche in ganz Österreich bei „72 Stunden ohne Kompromiss“ an drei Tagen die Welt ein Stück weit verbesserten.
Wir junge Menschen verändern mit Mut und Tatkraft die Welt“, sagte die Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreichs, Sophie Matkovits über die 4.000 Jugendlichen, die sich heuer an den „72 Stunden ohne Kompromiss“ beteiligten.
Vom 19. bis 22. Oktober haben sich Jugendliche in rund 350 Einzelprojekten in ganz Österreich ehrenamtlich engagiert – auch heuer wieder ein Vorbild für die Gesellschaft.
Mit dem 8. Durchgang von Österreichs größter Jugendsozialaktion, organisiert von der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3, bewiesen Jugendliche einmal mehr, dass sie gemeinsam Großartiges bewegen und kompromisslos anpacken.
Kompromisslos deshalb, weil sie vorher tatsächlich nicht wussten, was ihre Aufgabe sein wird. Die Tätigkeiten wurden ihnen zugelost.
Beeindruckt zeigte sich auch Caritas-Präsident Michael Landau: „In den vergangenen Stunden haben junge Menschen in ganz Österreich gezeigt, dass soziales Engagement Spaß machen und jede und jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, unsere gemeinsame Welt ein kleines Stück besser zu machen.“
Die Aktion stand heuer unter dem Schwerpunktthema „Vielfalt leben“. Beispiele für das vielfältige Engagement war etwa der Einsatz jugendlicher Helfer bei der Sanierung eines Grundversorgungsquartiers für Flüchtlinge in Wien, die Erstellung eines Koch- und Geschichtenbuches für Bewohner eines Pflegewohnhauses im steirischen Hitzendorf oder die Pflege von Gräbern auf einem Friedhof in Innsbruck.
Im Wiener „Haus Noah“ wurde beim neuen Hühnerhaus und Hasenstall geholfen. In Salzburg wurden gemeinsam mit Notreisenden Körbe geflochten. In Linz bauten Jugendliche ein mobiles Jugendzentrum, in einem Projekt in Mattersburg wurde eine Österreich-Mappe für Flüchtlinge entworfen und in Dornbirn mit Hilfe eines Klaviers die Integration gefördert. Bei einem Projekt in Villach unterstützten Jugendliche eine Jugendnotschlafstelle und in Böheimkirchen organisierten die Jugendlichen ein multikulturelles Friedensgebet.
Auch Kardinal Christoph Schönborn besuchte in Maria Enzersdorf ein Projekt. Er begegnete 40 Schülern aus Wien-Laaerberg, die die Dachlandschaft für das Jugendzentrum „La Verna“ des Franziskanerordens sanierten.
Die österreichweite Aktion sieht er als „Erfolgsgeschichte“. 14 Jahre nach ihrer erstmaligen Durchführung 2002 habe sich das „72 Stunden“-Projekt „die ursprüngliche Frische bewahrt“. Viele der 400 diesjährigen Projekte hätten mit der Flüchtlingshilfe zu tun, legte Schönborn dar.
Seine Bilanz des Kurzbesuchs: „Die Jugendlichen sind fröhlich und engagiert. Es macht ihnen Freude, sie sind dabei, und sie machen es gemeinsam.“
In Maria Enzersdorf hatten die Teilnehmer mit Hilfe einer Menschenkette insgesamt 1.250 Säcke mit Isolationsmaterial auf den Dachboden des 550 Jahre alten Klostertraktes gebracht und so verteilt, dass das Jugendzentrum in Zukunft vor Kälte geschützt wird.
Vom Bundesgymnasium und Realgymnasium Wolkersdorf waren 70 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 17 Jahren auf fünf Projekte aufgeteilt.
Ziel des Projektes in Mistelbach war eine gestalterische Aufwertung des Flüchtlingshauses (Container). Unter dem Motto „Hang Loose – Grüne Vielfalt im Außenbereich“ wurde der Außenbereich des Jugendzentrums in St. Pölten gemeinsam verschönert.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten eine Holzverblendung eines Gitterzauns, errichteten neue Sitzgelegenheiten aus Paletten und schufen eine grüne Oase im Außenbereich.
Aufgrund der Entwicklung der vergangenen Jahre, Krieg, Terror, Flüchtlingsthema, oder ganz aktuell der Große Riss in unserer politischen Landschaft, wurde bei der Emmausgemeinschaft Lilienfeld ein grenzüberschreitendes Symbol aufgestellt. Ein Friedenspfahl soll Werte des Miteinander-Lebens wieder in Erinnerung rufen.
Die Idee hinter dem Projekt „Unterstützung des Haus Liebhartstal“ (Wien 16) war es, dass die Jugendgruppe einerseits an einem Tag gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Flüchtlingsheimes Zimmer und Gang des vierten Stocks bemalten und andererseits Gewand für einen Flohmarkt sortierten und verkauften. Dessen Erlös kam dem Flüchtlingsheim zu Gute.
Die Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem Thema Flucht, Asyl und Unterbringung stellten dabei ebenfalls einen Schwerpunkt dar.
Bei dem Projekt „Wir helfen mit“ standen vor allem Begegnungen und Aktivitäten mit den Bewohnern des Pflegeheims des Donauspitals (Wien 22) im Vordergrund. Der Kontakt mit den Bewohnerinnen, Spielen, Kochen, ein Ausflug und ein gemeinsam gestalteter Gottesdienst prägten dieses Projekt.
Auch wir als Team des SONNTAG sprechen den 4.000 Jugendlichen von der Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ unseren höchsten Respekt aus.
Vielfalt leben, Ärmel hochkrempeln, sich für andere einsetzen: Über 4.000 Jugendliche waren 72 Stunden lang BotschafterInnen von Solidarität und Nächstenliebe
Österreichs größter Jugendsozialaktion -
organisiert von
der Katholischen Jugend Österreich
in Zusammenarbeit mit youngCaritas
und Hitradio Ö3
Mistelbach: 72 Stunden
St. Pölten: 72 Stunden
Lilienfeld: 72 Stunden
Wien, Haus Liebhartstal (UMF): 72 Stunden
Wien, Pflegeheim: 72 Stunden
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E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien