Johannes Maria Szypulski folgt auf P. Albert Filzwieser, der das Stift zuletzt als Administrator geleitet hatte.
Johannes Maria Szypulski folgt auf P. Albert Filzwieser, der das Stift zuletzt als Administrator geleitet hatte.
P. Johannes Maria Szypulski leitet das Waldviertler Zisterzienserstift, dem derzeit 18 Mönche angehören.
Das Zisterzienserstift Zwettl hat einen neuen Abt. Am Montag, 29. Mai 2017, wurde unter dem Vorsitz von Abtpräses Maximilian Heim von Stift Heiligenkreuz der bisherige Prior Johannes Maria Szypulski zum neuen Vorsteher des Klosters bestellt, wie das Stift mitteilte. Szypulski folgt auf P. Albert Filzwieser, der das Stift zuletzt als Administrator geleitet hatte.
P. Johannes Maria Szypulski wurde 1956 in Mlawa in Polen geboren. Nach seinem Studium am Priesterseminar in Plock (Polen) und seinem Eintritt in die Zisterzienserabtei Zwettl 1982 empfing er im Juni 1985 die Priesterweihe aus den Händen des damaligen Diözesanbischofs Franz Zak. Zuerst im Kloster als Präfekt der Sängerknaben sowie als Verantwortlicher für die Novizen tätig, folgte ab 1992 die Arbeit als Seelsorger in den Pfarren Großinzersdorf und Loidesthal.
Stift Zwettl als das weltweit drittälteste durchgehend bestehende Zisterzienser-Kloster datiert auf das 1138 zurück, als der Kuenringer Hadmar I. durch eine Stiftung Mönchen aus Stift Heiligenkreuz die Errichtung eines ersten Klostergebäudes am Kamp ermöglichte. Die wirtschaftliche Basis des Stiftes im Waldviertel bildete die Kultivierung des Landes. 1159 konnte die erste romanische Klosterkirche geweiht werden, die im 14. Jahrhundert durch einen gotischen Kirchenbau ersetzt wurde.
Kriege und die Reformation bescherten dem Kloster im 15. und 16. Jahrhundert schwierige Zeiten. Im Barock setzte dann aber eine Periode der religiösen und wirtschaftlichen Erneuerung ein; u.a. wurden die Stiftsgebäude vollkommen umgestaltet und die Kirche fertiggestellt und im Innern kostbar ausgestattet. Mit dem Kirchturm erhielt das Stift sein unverkennbares Wahrzeichen. Joseph Munggenast und Paul Troger gestalten den barocken Bibliothekssaal.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erfolgte im Rahmen der Josephinischen Kirchenreform eine weitgehende Veränderung des klösterlichen Leben, die Mönche wandten sich vermehrt der Seelsorge in den anvertrauten 15 Pfarren zu. Im 20. Jahrhundert überstand das Stift die beiden Weltkriege und die NS-Zeit weitgehend unbeschadet. Mit der Gründung des Bildungshauses in den 1920er-Jahren und der "Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft Yspertal" entstanden neue Arbeitsfelder in der Seelsorge.
Derzeit sind 18 Mönche im Stift Zwettl tätig. Sie leisten seelsorgliche Dienste in 17 Pfarren in der Umgebung. Unternehmerisch aktiv ist das Stift mit Betrieben in der Forst- und Teichwirtschaft. Letztere ist vor allem für die Zucht der Waldviertler Karpfen bekannt. Zum 875-Jahr-Jubiläum im Jahr 2014 war eine umfassende Klosterrenovierung abgeschlossen worden.