Hl. Klemens Maria Hofbauer
Hl. Klemens Maria Hofbauer
Am 2. September lud das „St.-Klemens-Hofbauer-Komitee“ zur internationalen Klemens-Wallfahrt nach Tasswitz in Tschechien, dem Geburtsort des Wiener Stadtpatrons, ein. Neben der schon traditionellen Bus-Wallfahrt gab es heuer auch eine Rad-Wallfahrt und eine 4-Tages-Fuß-Wallfahrt von Wien nach Tasswitz.
Nach einem Sendungs-Gottesdienst in der Kirche „Maria am Gestade“ (Wien 1) machten sich am 30. August 12 Pilgerinnen und Pilger zu Fuß auf den Weg nach Tasswitz. Generalvikar Nikolaus Krasa war einer der Pilger, er hatte unterwegs auch die geistliche Begleitung.
„Wir sind einen Weg gegangen, an dessen Anfang und Ende der heilige Klemens steht. Der Beginn war die Messe am Grab des Heiligen Klemens, am Ende die Messe quasi in seinem Geburtshaus“, erzählt Generalvikar Nikolaus Krasa, der vom 30. August bis 2. September mit elf anderen Pilgerinnen und Pilgern zu Fuß von Wien nach Tasswitz in Tschechien pilgerte.
Krasa: „Vermutlich ist der Heilige diesen Weg oder einen ähnlichen auch gegangen, als er von Tasswitz nach Wien ging.“ Das gemeinsame Unterwegs-Sein zeigte Früchte, so Krasa: „Es war für mich schön zu erleben, wie das gemeinsame Gehen, das Beten, das Erleben des Weges, die doch sehr heterogene Gruppe zu einer Gemeinschaft geformt hat.“
„Für mich waren es vier wunderschöne Einkehrtage als Vorbereitung auf das neue Schuljahr“, berichtet der Wiener HTL-Lehrer Walter Mayr dem SONNTAG, der mit der Gruppe zu Fuß von Wien nach Tasswitz gepilgert ist: „Täglich hatten wir einige meditative Fixpunkte: Morgen- und Abendgebet, Rosenkranz beim Gehen, Eucharistiefeier.“
Es gab viele „Gespräche am Weg und beim abendlichen Weinglas: über unser Leben, die Kirche, über Gott und die Welt“. Für Mayr war es spannend, „mit elf anderen – großteils unbekannten – Menschen unterschiedlichen Alters zu einer intensiven Wallfahrt zusammenzukommen“.
Was die Wallfahrt konkret bedeutete, so Mayr: „Ca. 100 Kilometer Fußmarsch und dabei das Gepäck selber tragen, unterwegs sein bei sengender Hitze, aber auch bei Regen mit kaltem Wind.“ Eine neue Erkenntnis war für ihn, „dass Wien einen Landespatron – den hl. Leopold – hat und seit 1914 einen Stadtpatron: den Hl. Klemens Maria Hofbauer“.
Klemens Maria Hofbauer, geboren am 26. Dezember 1751 in Tasswitz, Südmähren, wirkte als Priester des Redemptoristen-Ordens. Mit seinen innovativen Seelsorgemethoden gelang ihm damals eine Neuevangelisierung und eine religiöse Erneuerung in der Großstadt Wien. Der Stadtpatron von Wien, er wird auch als „Apostel von Wien“ bezeichnet, starb am 15. März 1820.
Zum Abschluss der Wallfahrt wurde am 2. September in der Klemens-Kirche in Tasswitz ein Festgottesdienst gefeiert.
Fünf Redemptoristen konzelebrierten, unter ihnen die Rektoren der Klöster Tasswitz und Maria am Gestade.
In seiner Festpredigt erläuterte Generalvikar Krasa das Tagesevangelium von den Talenten (Matthäusevangelium, Kapitel 25, Verse 14 bis 30). „Gott vertraut jedem von uns wertvolle Talente, Fähigkeiten an“, sagte der Generalvikar: „Diese Gabe ist gleichzeitig die Aufgabe, das Risiko einzugehen, diese Talente einzusetzen, auch mit jener Beharrlichkeit, die für den heiligen Klemens so charakteristisch war.“
Und: „Im Blick auf die jeweiligen Tagesevangelien, die uns durch diese Tage als Fußwallfahrer begleitet haben, ist das die tägliche Herausforderung für Christen im Warten auf den zurückkehrenden Herrn.“
Zu diesem Gottesdienst waren auch die Radwallfahrer gekommen, die frühmorgens am 2. September vom Bahnhof Hollabrunn starteten, begleitet von Diakon Br. Josef Doppler CSsR.
Ebenso kam ein Bus aus Wien mit Pilgerinnen und Pilger, die sich unterwegs mit Gebeten und Liedern auf diesen feierlichen Gottesdienst zu Ehren des Wiener Stadtpatrons vorbereiteten.
Unmittelbar vor Tasswitz stand ein Besuch der ehemaligen Wallfahrtskirche Mühlfraun/Thaya (eine Kirche mit herrlichen Maulbertsch-Fresken, wird zur Zeit generalsaniert) am Programm. In dieses Gotteshaus ist der hl. Klemens auf seinen Wegen – Tasswitz/Znaim – immer eingekehrt. Auch die tschechische Gemeinde und Pilger mit Privatautos aus Österreich und Deutschland kamen zum Gottesdienst.
Das „St. Klemens Hofbauer-Komitee“ wird auch im nächsten Jahr diese traditionelle Klemens-Wallfahrt veranstalten.
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