Als junges Mädchen erfährt Hannah Flachberger, dass sie an einer chronischen Wirbelsäulenverkrümmung leidet. Sie hadert mit Gott, doch ihr intensives Ringen um eine ehrliche Gottesbeziehung wird belohnt.
Als junges Mädchen erfährt Hannah Flachberger, dass sie an einer chronischen Wirbelsäulenverkrümmung leidet. Sie hadert mit Gott, doch ihr intensives Ringen um eine ehrliche Gottesbeziehung wird belohnt.
Ehrlich zu Gott und zu sich selbst sein: Darum bemüht sich die 22-jährige Hannah Flachberger in ihrem Leben. In ihrer Teenager-Zeit hat sie viele Zweifel an Gott mit sich herumgetragen. Aber sie ist einen Weg mit Gott gegangen und hat sich beschenken lassen.
Sie ist enttäuscht. Klagt Gott an. „Warum heilst du mich nicht?“ Mit 14 Jahren bekommt Hannah Flachberger die Diagnose, dass sie an Skoliose leidet, einer chronischen Wirbelsäulenverkrümmung. „Wenn er doch allmächtig und gut ist, wie kann Gott das zulassen?“ Diese Frage trieb Hannah in der Pubertät um, ließ sie mit Gott hadern.
Von klein auf bekam die heute 22-Jährige den christlichen Glauben sehr authentisch von ihren Eltern mit. Lachend erinnert sie sich an das erste Dokument ihres selbständigen Glaubens, wie sie es nennt: „Bei einer Kinderveranstaltung habe ich mit vier Jahren unterschrieben, dass ich mithelfen will, das Reich Gottes aufzubauen, indem ich jeden Tag eine Liebesbombe zünde.“
Schon als Kind fühlte sich Hannah mit Gott verbunden und wollte den Glauben an ihn ernst nehmen: „Ich habe immer gerne für Menschen gebetet und versucht, Gutes zu tun.“ In der Wachstumsphase, etwa bis sie 19 Jahre alt war, musste Hannah Flachberger 23 Stunden pro Tag ein Korsett tragen und intensive Physiotherapie machen.
Die Diagnose war Auslöser für viele Fragen und Glaubenszweifel. „Es gab viele Auf und Abs, viel Mutlosigkeit und Unverständnis, dann wieder Freude und Hoffnung in Begegnungen mit Gott“, sagt Hannah Flachberger.
Verändert hat sich ihr Glaube nach der Matura. Sie entschied sich für ein freiwilliges Jahr bei „KISI – God’s singing kids“, einer christlichen Musicalgruppe für Kinder und Jugendliche.
Zur Ausbildung wurde sie zu einer dreimonatigen Jüngerschaftsschulung nach Australien geschickt. „Ich hatte viel Zeit zu beten und den Glauben zu hinterfragen.“ In einer tollen Gemeinschaft, wie sie sagt, hat die junge Frau Erfahrungen gemacht, die ihr Leben veränderten. Für Hannah drängte sich in Australien immer mehr die Frage auf, wie sie mit ihren Zweifeln umgehen sollte. „Gibt es Gott wirklich? Was, wenn er ganz anders ist als ich denke? Mir wurde klar, dass ich so nicht weiterwurschteln kann.
Wenn ich mein Leben auf Gott aufbauen will, muss ich mich meiner Unsicherheit stellen.“ Hannah war überfordert und erschöpft, sie konnte selbst keine Antworten auf ihre Fragen finden.
In der Zeit des Zweifels kam eine Freundin zu ihr und erzählte, dass ihr im Gebet für Hannah eine Bibelstelle eingefallen war. Aus dem Buch Jesaja: „Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler“, hieß es in der Stelle. Ermutigend für Hannah, aber mehr auch nicht: „Es war total passend zu meiner Situation, aber mir war klar: Darauf kann ich nicht mein Leben aufbauen. Da brauche ich noch mehr, Gott!“
Und tatsächlich: Hannah Flachberger hatte innerhalb weniger Tage Begegnungen mit Menschen, die ihr Mut machten, schlug zufällig Bibelstellen auf, in denen sie sich stark von Gott angesprochen fühlte. „Die, die Gott suchen, werden ihn finden“, war eine davon. Hannah rang sich durch, sich neu auf Gott einzulassen, auch wenn es ihr noch immer schwer fiel: „Ich wollte eine Entscheidung für meinen Glauben treffen, habe aber in meinem Herzen nicht gespürt, dass Gott wirklich da ist.“
Nach einer Woche intensiven Ringens um eine ehrliche Gottesbeziehung erlebte die junge Frau dann Unglaubliches, wie sie erzählt. In einer Gebetsnacht wurde um Heilung für einen Schulkollegen gebetet, der einen Herzfehler hatte, nur wenig sehen und weder riechen noch schmecken konnte. „So etwas war für mich immer ein rotes Tuch, mit Heilungsgebeten konnte ich überhaupt nichts anfangen.“
Doch an diesem Abend war alles anders: Ihr Schulkollege konnte nach dem Gebet plötzlich wieder sehen, riechen und schmecken. „An einer Tankstelle haben wir dann gemeinsam Schokolade gekauft, er war überglücklich.“ Das Erlebnis hat Hannahs Glauben auf eine neue Basis gestellt: „Ich habe zwar noch immer Skoliose, aber es war damals so, als ob Gott diese Heilung extra für mich gemacht hat. Um mir eine Antwort auf mein Suchen zu geben.“
Seither kann sie besser mit ihrer Krankheit umgehen, lebt in größerer Gewissheit, dass Gott wirklich da ist. Und dass Gott mit jedem Menschen einen Plan hat. Ob er ihn heilt oder nicht. Der Glaube schenkt Hannah Hoffnung und Freude. Jeden Tag aufs Neue.
Bei einer dreimonatigen Jüngerschaftsschulung in Australien hat Hannah Erfahrungen gemacht, die ihr Leben veränderten.
Wenn Sie Hannah für ein persönliches Glaubenszeugnis in Ihre Pfarre oder Gemeinde einladen möchten, schreiben Sie uns unter redaktion@dersonntag.at.
Weitere Lenbenszeugnisse:
Wie ich (wieder) zum Glauben kam
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at