Die "Aktion Familienfasttag" der Katholischen Frauenbewegung nimmt 2018 die Situation der Frauen in Kolumbien in den Fokus.
Die "Aktion Familienfasttag" der Katholischen Frauenbewegung nimmt 2018 die Situation der Frauen in Kolumbien in den Fokus.
Benefizsuppenessen um den 20. Februar.
Die "Aktion Familienfasttag" der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfb) feiert in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag. Die entwicklungspolitische Initiative, die besonders durch ihre "Suppenessen" bekannt ist, unterstützt mit jährlichen Spenden von rund 2,4 Millionen Euro mehr als 100 Projektpartner in Afrika, Asien und Lateinamerika. Man setze sich dabei ein "gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, für die Durchsetzung von Frauen- und Menschenrechten sowie für einen Systemwandel hin zu gerechten Strukturen, in denen Frauen gleichberechtigt und ermächtigt aktiv sind", erklärte die kfb-Vorsitzende Veronika Pernsteiner in einer Aussendung vom Mittwoch, 17. Jänner 2018.
Gefeiert wird das Jubiläum erst zu Jahresende (9. bis 11. November) mit einem Symposium zum Thema "Frauen verändern die Welt!? Wann führt Empowerment von Frauen zu einer sozialen, ökonomischen und ökologischen Transformation?" im Salzburger Bildungshaus St. Virgil. Begleitend erschien zudem ein bei der kfb erhältliches Magazin, mit Grußbotschaften u.a. von Kardinal Christoph Schönborn, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Ex-Vizepräsidentin des Europaparlaments Ulrike Lunacek, der Schriftstellerin Eva Rossmann, Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, der Frauenrats- Vorsitzenden Margit Fischer und Frauenordens-Präsidentin Sr. Beatrix Mayrhofer.
"Das Gemeinwohl vor den Eigennutz zu stellen, und das global", fordert Pernsteiner im Magazin. Die bei der kfb für den Familienfasttag zuständige Eva Oberhauser betonte, dass die Länder des Nordens den eigenen Lebensstil infrage stellen müssten. Bei der Familienfasttags-Aktion sei es von Anfang an darum gegangen, "Verzicht zu üben, um sich auf den eigenen Wohlstand und die eigene Freiheit zu besinnen", so Oberhauser, und weiter: "Teilen heißt herzugeben, selbst einfacher zu leben."
Das Magazin bietet auch einen Rückblick auf die Geschichte der Initiative. Gegründet wurde der Familienfasttag vor 60 Jahren von der damaligen kfb-Vorsitzenden Herta Pammer im Kontext der Spaltung Koreas. Der Aufruf lautete damals, "über den Tellerrand hinaus zu sehen" und jenes Geld zu spenden, das Familien übrig geblieben war, wenn sie am jeweils zweiten Freitag in der Fastenzeit nur Suppe aßen. Neben der Aufbringung von Spenden will die Aktion auch am Bewusstsein der Menschen arbeiten und in Bildung und Forschung investieren.
Die Spendengelder flossen zwischenzeitlich nicht nur nach Südkorea, sondern auch nach Thailand, Laos, auf die Philippinen und nach Taiwan. In den siebziger Jahren wurde Indien Schwerpunktland. Christa Esterhazy professionalisierte als Referentin der kfb für Entwicklungshilfe die Förderpolitik der Aktion Familienfasttag, die sie mit dem Internationalen Dachverband katholischer Hilfswerke (CIDSE) koordinierte. 1988 gründete sie gemeinsam mit anderen kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen den Dachverband AGEZ, heute AG Globale Verantwortung.
Nach der Weltfrauenkonferenz in Nairobi 1985 wurde die Aktion Familienfasttag verstärkt gegen Gewalt gegen Frauen aktiv, weitete ihr Engagement auf Nepal, Chile und Nicaragua aus. Seit 1992 veranstaltet die kfb öffentlichkeitswirksame "Benefizsuppenessen", unterstützt von Kirchenvertretern, Politikern und Prominenten aus Kultur und Gesellschaft. Das heurige Benefizsuppenessen der Aktion Familienfasttag der kfb findet am 20. Februar zum Themenschwerpunkt "Friedensaktiv. Frauen für eine gerechte Welt" mit Projektpartnerinnen aus Kolumbien statt.
Seit den 2000er-Jahren engagiert sich die kfb mit der Aktion Familienfasttag und diversen zivilgesellschaftlichen Organisationen verstärkt um eine Änderung von Wirtschaft und Politik in den Ländern des Nordens; ohne das Bekenntnis zu einer globalen Verteilungsgerechtigkeit bleibe Entwicklungspolitik erfolglos, heißt es seitens der Frauenbewegung. Die wichtigsten Kampagnen, die die Aktion Familienfasttag bis heute mitträgt, sind die "0,7 Prozent"-Kampagne für mehr staatliche Mittel in der Entwicklungszusammenarbeit, die "Clean Clothes Kampagne" und Kampagnen gegen Gewalt an Frauen. Aktuell beschäftigt sie u.a. die Rolle von Frauen zuzeiten des Klimawandels.
Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung:
www.teilen.at