Die Erzdiözese Wien hofft auf eine rasche und restlose Aufklärung der Vorgänge rund um den Wiener Stadterweiterungsfonds, erklärt der Sprecher der Erzdiözese, Michael Prüller.
Die Erzdiözese Wien hat vom Stadterweiterungsfonds – der schon den Bau der Votivkirche mitfinanziert hat - im Jahr 2008 einen Zuschuss von 250.000 Euro für den Bau der Kirche in der neu entstehenden Seestadt in Wien-Aspern erhalten. Seit 2013 steht die Vergabepraxis des Fonds im Visier der Behörden.
In Aspern entsteht derzeit das neue Stadtviertel Seestadt, in dem im Endausbau 20.000 Menschen wohnen und arbeiten werden. Die ursprünglich für sich allein geplante katholische Kirche ist mittlerweile ein Teil des Projekts „Campus der Religionen“ geworden, der Gottesdienststätten für alle großen Religionsgemeinschaften und ein gemeinsames Veranstaltungszentrum beinhalten soll. Der Campus ist auf großes Interesse der Gemeinde Wien gestoßen, die sich eine integrative Wirkung für die künftige vielgestaltige Bevölkerung der Seestadt erwartet. Die Verhandlungen der Religionsgemeinschaften mit der Stadt Wien sind aber noch in einem frühen Stadium.
Der Zuschuss aus dem Stadterweiterungsfonds ist daher immer noch vorhanden. Die Erzdiözese hat das Geld als Rücklage für den Kirchenbau in Aspern zweckgewidmet, erklärt Prüller. Das habe die Erzdiözese schon öffentlich zu Protokoll gegeben, als 2013 die Mittelvergabe des Stadterweiterungsfonds untersucht wurde. „Damals haben wir auch schon erklärt, dass der Zuschuss selbstverständlich zurückgegeben wird, sollte der Kirchenbau nicht realisiert werden oder sich herausstellen, dass der Zuschuss rechtswidrig vergeben wurde.“
Die Erzdiözese gehe aber derzeit davon aus, dass alles seine Richtigkeit gehabt habe: „Wir haben ordnungsgemäß um die Subvention angesucht, von der uns damals versichert wurde, dass sie dem Stiftungszweck des Fonds entspricht.“